--- Yuki ---
Es war einzig das Rauschen das Wasser, das für Augenblicke die Stille brach. Für einen Moment sahen sie einander nur an, ehe Haru zischte. „Ist das alles, was du kannst? Verteidigen! Anbu Mädchen." Er sagte es mit Verachtung, als war er zutiefst von ihrer Entscheidung enttäuscht. „Ich heiße Yuki und ich muss dir nichts beweisen, aber ich kann dir garantieren. Ich stand schon deutlich gefährlicheren Gegnern gegenüber." Warum sagte sie das? Was an ihm brachte sie dazu, so kindische Entscheidungen zu treffen? So provokante Sätze zu benutzen. Sie konnte beobachten, wie er seinen Griff fester packte, als wollte er sein Schwert zerdrücken. „So wie du kämpfst, bist du nur vor ihnen weggerannt. Du bist eine Enttäuschung. Ich dachte, du weißt was es heißt zu kämpfen. Aber ich sehe es. Du bist keine Anbu und du hast auch nie getötet." Das waren Worte, die sie eiskalt trafen. Weil sie stimmten. In ihren Kämpfen hatte sie immer nur auf Zeit gespielt und Kakashi hatte ihr stets verboten gehabt zu töten. Er hatte es übernommen. Wenn er es nicht so getan hätte, wäre sie dann wie Haru? Wütend und ruhelos. Doch Yuki war nicht trainiert worden, um jetzt zu zögern oder sich ihre Verunsicherung anmerken zu lassen. Auch Atsuko hatte es ihr einmal gesagt. Manchmal müsse man Stärke zeigen, auch wenn man Angst fühlte. „Wenn du hier bist, um dir und mir zu beweisen, das du eine Anbu töten kannst, dann garantiere ich dir eines. Du bist mir nicht gewachsen." Ihr Blick begann wieder Gleichgültigkeit auszustrahlen. Sie fühlte, das Haru nicht log. Das er gemordet hatte und das es ihn noch immer verfolgte. Doch auch sie hatte nicht gelogen. Sie war stärkeren Gegnern begegnet und sie lebte noch immer. Sicher war viel Glück dabei gewesen, aber nicht nur. Sie hatte sich dieses Glück erschaffen. Wieder zischte Haru. „Ich hasse überhebliche Feiglinge. Wenn du nicht bereit bist zu töten, wirst du mich nicht besiegen." Wieder machten sie sich bereit. Jeder Muskel angespannt. Es war, als fehlte nur noch ein Windhauch und sie würden aufeinander losstürmen. „Allein für Abe-san, werde ich dich nicht töten." Sie entschied sich für die Ehrlichkeit. Mit einem Schlag funkelte Hass in seinen Augen. „Das geht dich gar nichts an." Er wurde gefährlich leise. So leise, das er im Rauschen des Meeres fast unterging, doch Yuki hatte ihn gehört. Das war alles. Mehr sagte er nicht. Da verschwand er von seinem Platz nur um über ihr wieder aufzutauchen. Während sie ihn betrachtete, gab es mehrere Gedanken in ihrem Kopf. Wie konnte Abe-san nur hoffen jemand verdorbenes wie Haru die Sonne zeigen zu können? Jetzt könnte er sie sehen, doch er war geblendet von seinem Verlangen sich etwas zu beweisen. Etwas, das sie wütend machte. Am liebsten hätte sie ihm den Kopf gedreht und ihn in die Sonne starren lassen. Doch dazu musste sie ihn besiegen und auch wenn sie ihm überlegen war, dazu musste sie ihre Jutsus offenbaren. Etwas, das sie gerne verhindert hätte. Das war ihr zweiter Gedanke. Sein erster Schlag hatte bewiesen, das sie seiner rohen Gewalt nicht gewachsen war. Doch seine Angriffe waren zu vorhersehbar. Die Angriffsmöglichkeiten mit einem so riesigen Schwert waren eingeschränkt. Man musste immer zu einem Schwung ausholen, das begrenzte die Möglichkeiten von wo und wie man zuschlagen konnte. Trotzdem war Haru schnell und das Schwert war sicher nicht das Einzige, das er zu bieten hatte. Auch wenn Yuki wütend war, sie musste diesen Kampf ernst nehmen. Auch wenn ihr Gesicht diese Gleichgültigkeit zeigte, veränderte sich ihre Haltung. Sie wurde entschlossener, dann machte sie endlich einen Backflip. Wich Harus Schwert mit einer Rückwärtsbewegung aus. Sie griff dabei in einer fließenden Bewegung in den Sand hinein. Harus Schwert steckte noch im Sand, als sie vorpreschte und über die Klinge rannte. Kurz sah sie, wie seine grauen, kalten Augen sich weiteten. Dann warf sie ihm den Sand bereits ins Auge. Er erwartete etwas gefährlicheres und wich nach hinten aus, aber er ließ sein Schwert nicht los. Riss es stattdessen mit sich zurück. Yuki musste mit einem Salto vom Schwert springen, weil es sonst ihre Füße aufgeschlitzt hätte. Zu gerne hätte sie ihm das Schwert abgenommen und es in einem Wassergefängnis gebunden. Doch sie würde nicht offenbaren, das sie diese Fähigkeit besaß. Jemand könnte sonst auf die Idee kommen, das der Schrein ebenfalls so beschützt wurde. „Ist Sand alles was du kannst?" Fragte er kalt, als er wieder auf sie zu jagte. Yuki war darauf vorbereitet. Diesmal wich sie nicht aus. Diesmal stürmte sie ihrerseits direkt auf ihn zu. Ihre Augen trafen sich für einen Bruchteil einer Sekunde. Dort lag der Wille zu Morden in seinen Augen. Doch damit würde er sie nicht umbringen können. Nicht, wenn er nicht noch ein großes Ass im Ärmel hatte. Yuki sah den Schwung kommen. Mit einer leichten Seitwärtsbewegung wich sie dem Angriff aus. Sie wusste, das er verfehlt hatte und doch spürte sie einen Schmerz an ihrem Oberarm. Kurz kniff sie die Augen zusammen, während sie das Zischen von Wind hörte. Sie zwang sich sowohl den Schmerz, als auch das Geräusch zu ignorieren. Sie ahnte was passiert war. Haru nutzte nicht Suiton. Er benutzte Fuuton. Yuki hatte schon die Fähigkeit des Fuuton benutzt um Wind um eine Klinge zu erzeugen und so die Waffe noch schärfer und ihren Kampfradius größer zu machen. Doch Yuki war weit genug ausgewichen, damit die Waffe ihr nicht den Arm abtrennte. Trotz des Schmerzes rannte sie weiter und sprang über ihn hinweg. Diesmal tauchte sie ihn in Schatten.
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Falling Snow - An eurer Seite || Naruto
FanfictionFreundschaft. Bis jetzt war dieses Wort für Yuki nicht mehr als ein Wort aus ihren Büchern und doch könnte diese nun vor ihr liegen. Freunde, die sie in der Schule findet und in einem Team. Ein neues Leben mit Kakashi und das nicht länger als Lehrer...