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Ich erwachte sehr früh am Morgen und verspürte einen gewaltigen Appetit. Was mich nicht sonderlich irritierte, wenn man bedachte, wann ich am Vortag eingeschlafen war. Ich schlich mich leise aus dem Bett und zog mir meinen neuen Morgenmantel, mit den flauschigen Federn über, bevor es mich in die Küche zog. Barfuß und auf Zehenspitzen bewegte ich mich leise, wie eine schleichende Katze, durch die leeren und düsteren Flure. Es war so still und friedlich, einfach wunderbar, dachte ich und starrte so vor mich hin. Ich blickte auf die Wanduhr im Foyer und stellte fest, dass ich mich beeilen musste, da bald der Küchenchef anfangen würde, das Frühstück vorzubereiten. Dieser hatte es überhaupt nicht gerne, wenn ihm jemand im Weg stand, was ich auch verstehen konnte. Ich schnappte mir ein kleines Tablett und bepackte es mit Dingen, die ich gerne essen wollte. Ich nahm mir einen Apfel, Eine Schüssel mit Müsli und kochte mir einen Tee und drapierte alles ordentlich darauf. Ich nahm das Tablett mit in den Speisesaal und ließ mein Müsli noch ein bisschen einweichen. Ich rührte Gedankenverloren in meinem Tee und dachte an unseren gestrigen Ausflug. Ich fragte mich, ob Angel schon mit Husk gesprochen hatte. Würde dieser Hexendoktor mich überhaupt ein weiteres Mal untersuchen? Nach all dem, was beim letzten Mal passiert war, würde es mich nicht sehr verwundern, wenn er sich von mir fernhalten würde, da ich offensichtlich das Unglück magisch anzog. Ich nahm einen Bissen von meinem Müsli und kaute langsam darauf herum. Mich holten so viele Fragen und Gedanken ein, dass mir der Appetit verging. Ich wollte auf jedenfall, so lange wie möglich arbeiten. Es zerbrach mir etwas den Kopf, wenn ich daran dachte, dass ich die Mädchen im stich lassen könnte. Und dass nachdem ich mir den Arsch für alles aufgerissen habe. Nachdenklich trank ich meinen Tee aus und räumte alles ab. Den Apfel nahm ich mit und aß ihn auf dem Weg zurück ins Zimmer. Ich betrat leise den Raum und schloss vorsichtig die Tür hinter mir, weil Angel noch schlief. Ich setzte mich zu ihm an die Bettkante und betrachtete ihn. Er sah in jederlei Hinsicht einfach perfekt aus und ich würde mich niemals an ihm satt sehen. Ich liebte jeden einzelnen Zentimeter seines Körpers. Seine Haare, seine Augen, sein gesamter Körper war wie für mich geschaffen. Nervös knabberte ich weiter an meinem Apfel, bis er sich auf einmal bewegte und langsam seine Augen öffnete. Er schaute mich an, kam ein Stück höher und blinzelte verschlafen. Dann griff er unbeholfen nach seinem Smartphone, um die Uhrzeit zu checken und sah überrascht aus. „Warum bist du schon wach?" Fragte er müde und streckte sich. „Ich hatte Hunger..." Sagte ich verlegen und biss ein weiteres mal in den Apfel. Er fiel zurück ins Kopfkissen und lachte. „Was ist so lustig?" Fragte ich ihn verwirrt. „Ich kann es immer noch nicht fassen, dass ich es nicht eher bemerkt habe..." Antwortete er belustigt. Ich schaute ihn völlig entgeistert an. Machte er sich etwa über mich lustig? Ich stand auf, packte den Apfel weg und wollte mich auf ihn stürzen. Er fing mich auf und drehte mich prompt auf den Rücken und hielt meine Hände fest. „Viel zu vorhersehbar!" Sagte er leise und gab mir einen kleinen Kuss. Auf einmal wurde ich kreidebleich und mein Magen drehte sich um. „Lass mich..." Sagte ich und befreite mich panisch aus seinem Griff. Ich stürmte ins Bad und übergab mich völlig aus dem Nichts. Ich glaube ich konnte mir die Untersuchung einfach sparen und es einfach auf mich zurollen lassen. Ich stand langsam wieder auf und machte mich etwas frisch, bevor ich zurück ins Schlafzimmer ging. „Tut mir leid..." Sagte ich und suchte mir einen Trainingsanzug raus. „Ist schon gut Baby. Geht es dir ein wenig besser?" Fragte er fürsorglich und stand auf um mich in den Arm zu nehmen. „Ja schon... Ist gestern noch irgendwas gewesen? Hab ich noch was verpasst?" Fragte ich neugierig und wollte von der unangenehmen Situation ablenken. „Ich hab mit Husk gesprochen, falls du das Wissen möchtest! Dann habe ich eine neue Firma engagiert, die für deinen Schutz zuständig sein wird und ich überlege, wie ich deine kleine Truppe trainieren soll." Zählte er auf. „Bist du irre? Ich will weiter arbeiten! Und was für eine neue Firma... Ich hab doch schon Dumm und Dämlich an der Backe!" Sagte ich genervt und wendete mich ab, um mich weiter anzuziehen. „Wie willst du denn so arbeiten? Du solltest kürzer treten!" Sagte er ernst und sah mich an. „Ich kann zumindest mit meinem Stock durch die Reihen laufen und Anweisungen erteilen!" Zischte ich und dachte nicht im Traum daran mich einsperren zu lassen. „Du wirst nicht locker lassen oder?!" Fragte er niedergeschlagen. „Richtig erkannt Süßer!" Sagte ich bissig und verschränkte meine Arme vor der Brust. Er atmete schwer. „Na schön! Aber nur unter der Bedingung, dass ich übernehme, wenn du nicht mehr kannst und auch wirklich ehrlich zu mir bist!" Sagte er bitter. „Deal!" Sagte ich und fiel ihm in die Arme. „Und was für eine Agentur hast du jetzt beauftragt?" Fragte ich ihn und runzelte die Stirn. „Die Firme nennt sich I.M.P... Hatten einen guten Werbeslogan!" Sagte er grinsend. „Medienopfer!" Sagte ich spöttisch und konnte mir das lachen nicht verkneifen. „Du freches Biest!" Sagte er und hob mich hoch. Ich umschlag ihn mit meinen Beinen und zerzauste seine Haare. „Du weißt aber schon, dass ich es denen nicht leichter machen werde..." Sagte ich grinsend und sah das ganze als Herausforderung. „Deswegen treffe ich am Nachmittag den Manager von dieser Truppe!" Konterte er und mein grinsen verging mir. „Ich bin schon gespannt..." Sagte ich und verdrehte die Augen. „Bevor ich es vergesse! Husks Kollege kommt heute Vormittag noch vorbei!" Sagte er lächelnd und ließ mich runter. Plötzlich wurde ich ganz nervös, weil ich mich davor fürchtete. Was wenn ich mir alles nur eingebildet hatte? Dann hatte ich wortwörtlich die Pferde ohne Grund wild gemacht, dachte ich und grübelte vor mich hin. Allerdings wurden meine Gedanke unterbrochen, als Anthony mich liebevoll fragte, ob wir Bellamy wecken wollten und gemeinsam Frühstücken, bevor er ihn schnell zur Spielgruppe bringen würde. Das würde mir zumindest andere Gedanken verschaffen, dachte ich und nickte. Wir holten den kleinen Frechdachs aus dem Bett und gingen gemeinsam in die Cafeteria. Dort angekommen wurden wir allerdings von einer bittersüßen Realität eingeholt. Charlie kam aufgebracht auf uns zugelaufen und hielt uns einen Zeitungsartikel entgegen. „Die kam eben rein..." Sagte sie und schaute uns schockiert an. Ich erstarrte, als ich das Titelbild von mir und Angel sah, wie er meinen Bauch umfasste. Das war doch gerade erst gestern, kurz bevor wir gegangen sind. Ich hab niemanden sehen können von der Presse. Vaggie stand da und durchsuchte ebenfalls die sozialen Medien. Sie drehte uns den Bildschirm entgegen. „Die Nachrichten explodieren förmlich..." Sagte sie wie vom Blitz getroffen. Ohne ein Wort zu sagen verfinsterte sich Angels Miene und er verschwand mit seinem Telefon in der Hand. Ich wollte einfach nur noch schreien, konnte mich nicht rühren und war einer Panikattacke nahe. „Komm wir setzen uns erstmal..." Sagte Charlie und reichte mir die Hand, um mich zu einem Stuhl zu bringen. Ich war froh, dass Bellamy von dem ganzen Tumult noch nichts verstand. Es würde alles durcheinander bringen, wenn ihm jemand so früh sagen sollte, dass wir vielleicht noch ein Baby bekommen würden. Charlie riss mich aus meinen Gedanken, als sie mich ansprach. „Das ist doch gelogen, was da steht... Oder?" Fragte sie mich leise und wollte sich vergewissern. „Nein... Aber sicher sind wir uns noch nicht..." Antworte ich ihr und versuchte mich aus meiner starren Körperhaltung zu befreien. Dann hörte ich wie Cherry um die Ecke schoss und sich stürmisch zu uns auf einen Stuhl setzte. „Was sind das für abgefuckte Wixxer?!" Entglitt es ihr sauer und richtete ihren Blick auf mich. „Das hat doch dieser Vox angezettelt, um Angel eins auszuwischen..." Grummelte ich undeutlich. „Entschuldigt bitte die Unterbrechung, aber können wir bitte mal darüber reden, dass du wahrscheinlich schwanger bist und niemand von uns davon wusste!" Quatschte Charlie dazwischen. „Ich hatte doch noch gar keine Gelegenheit etwas zu sagen. Sogar Angel weiß es erst seit gestern!" Verteidigte ich mich. „Oh... Ohhh..." Antwortete Charlie als wenn ihr ein Licht aufgehen würde. „Das ist ja wirklich scheiße gelaufen!" Sagte Vaggie düster und schien das noch gar nicht zu fassen. Nun brodelte es in mir und aus meinem anfänglichen Schock entwickelte sich Wut. Wie konnten sie es nur wagen, diese private Information, allen auf die Nase zu binden, bevor wir die Gelegenheit dazu bekamen es bekannt zu machen. Wie sollte ich mich nun verhalten und was machte Angel in diesem Moment? Ich versuchte mich innerlich zu beruhigen und wanderte mit meinen Augen zu Bellamy, der gerade eine Schüssel Kornflakes zu sich nahm. „Vaggie? Könntest du Bell heute zu seiner Kindergruppe bringen?" Fragte ich während eines Gedankenprozesses. Ich wusste schließlich nicht wie lange Angel brauchen würde und ich hätte schwören können, dass die dämlichen Nachrichtengeier schon darauf warteten, uns in die Finger zu kriegen, um eine Antwort auf diese spannende Frage zu bekommen, weil noch waren es nur Mutmaßungen und Behauptungen. Sie würden versuchen eine Stellungnahme von uns zu bekommen. „Klar... Soll ich ihn auch wieder abholen?" Fragte sie entgegengekommend. „Das wäre toll, dann könnten wir uns mit diesem Blödsinn befassen!" Sagte ich erleichtert. Bellamy wurde gerade fertig und Vaggie ging auf ihn zu. „Hey kleiner Mann! Willst du heute zu deinen Freunden fliegen?" Fragte sie wie eine coole Tante. „JAA!" Rief er euphorisch und sprang auf. Ich verabschiedete mich und gab ihm noch ein Küsschen auf die Wange, bevor er mit Vaggie zur Tür hinaus flog. „Ich brauche jetzt erstmal einen Kaffee!" Sagte ich nervlich überlastet und stand auf, um mir einen zu machen. „Ist Kaffee denn gut?" Fragte Charlie. „Zu Teufel nochmal! Ich will jetzt einen verdammten Kaffee!" Sagte ich hysterisch und funkelte sie finster an! Ich werde mich wohl noch normal ernähren dürfen. Charlie hob erschrocken die Hände nach oben. Ich ging in die Küche und konnte ein hitziges Gespräch am Ende des Flures hören. Angel schnauzte irgendjemanden an und ich beschloss lieber nicht genauer zu lauschen. Er würde mir schon sagen mit wem er gesprochen hatte. Ich betätigte den Kaffeevollautomaten und kramte eine Flasche Karamellsirup aus dem Schrank. Das Gerät zauberte mir einen schönen Lattemacchiato über den ich anschließend eine Ladung von dem Karamell kippte. Ich nahm einen Schluck und lehnte mich an der Küchenzeile zurück. Cherry suchte mich in der Küche auf und hüpfte neben mir auf die Zeile. „Das wird schon wieder..." Sagte sie und beäugte mich von der Seite. „Ich weiß..." Antworte ich und nahm einen Schluck von meinem heißen Getränk. „Dieser Voodoo Typ kommt auch gleich vorbei..." Erzählte ich ihr, um von dem anderen Thema irgendwie wegzukommen. „Shit Süße! Dann wird es ja ernst!" Haute sie einfach raus. Ich schlürfte den Milchschaum von meinem Kaffee. „Wollen wir uns in den Aufenthaltsbereich setzen und dort zusammen warten?" Fragte ich sie ein bisschen ängstlich, weil der Termin näher rückte. „Darauf kannst du wetten! Ich will doch wissen, was da abgeht!" Sagte sie begeistert und hüpfte von der Arbeitsfläche. Nun musste ich schmunzeln. Cherry war immer so direkt und gnadenlos ehrlich, dass man immer genau wusste, woran man war und das gab mir Sicherheit. Ich stürzte den Rest meines Kaffees hinunter und begab mich auf das Sofa im Gemeinschaftsraum. Da saßen wir nun, wie zwei Hühner auf der Stange. Cherry versuchte mich ein wenig abzulenken und erzählte mit mir. Ich weiß nicht wie, aber aus irgendeinem Grund kam mir die neue Firma in den Sinn, von der Angel so angetan war. „Sagt dir zufällig der Name I.M.P etwas?" Fragte ich sie und schaute, ob ich Angel irgendwo sehen konnte. „Was hast du denn mit denen zu schaffen? Willst du jemanden umbringen?" Fragte sie erschrocken und riss ihr Auge auf. „Umbringen? Ich hab gar nichts mit denen zu schaffen, aber Angel will die für meinen Schutz engagieren..." Erklärte ich und war völlig verwirrt. „Ach du heilige Scheiße! Das sind Auftragskiller Scarlett!" Rief sie entgleist. „Bitte WAS?" brachte ich erschrocken hervor. „Bist du dir sicher?" Fragte ich nochmal nach, weil ich das gar nicht glauben konnte. „Sie nennen sich Immediate Murder Professionals..." Erklärte sie mir und zog ihr Smartphone um mir den Werbespot zu zeigen. „WHAT THE FUCK!" Rief ich panisch. Das ergab doch alles keinen Sinn. Genau in diesem Moment kam Angel um die Ecke und ich schrie ihn hysterisch an. „DU WILLST MICH UMBRINGEN???" Ich wurde von meiner blauen Aura eingenommen und war gar nicht mehr zu beruhigen. „WAS? Nein Baby wie kommst du denn auf so einen bekloppte Idee?!" Fragte er überfordert. „Und warum beauftragst du diese verkorksten Assassinen?" Mischte sich Cherry schockiert ein. „Hab ich doch gesagt! Zu ihrem Schutz... Alles weitere bespreche ich ja noch mit dem Manager." Versuchte er sich zu erklären. „Du kannst mir doch nicht irgendwelche Killer als Aufpasser an den Hals hetzen! Was ist das für eine bescheuerte Idee?!" schrie ich weiter und war kurz davor ihm an die Gurgel zu springen. „Okay wir beruhigen uns jetzt alle wieder, vielleicht..." Fing Cherry an und konnte ihren Satz nicht beenden. „ICH WILL MICH NICHT BERUHIGEN!" Brüllte ich und fletschte die Zähne. „Oh shit..." Entwich es Angel und nahm reiß aus. Ich sprang los und verfolgte ihn wie eine wildgewordene Furie. „Baby bitte! Hör auf mit dem Scheiß!" Rief er und wich mir aus. Ich hörte ihm gar nicht zu und versuchte weiter ihn in die Finger zu kriegen. Allerdings war er einfach zu schnell für mich, sodass ich am Ende meine Kraft verlor und nicht mehr konnte. Meine Beine konnten mich nicht länger tragen und ich fing mitten im Foyer an zu weinen. Mir war das alles zu viel und ich verstand gar nichts mehr. Angel hielt noch einige Meter Abstand und stützte sich Atemlos auf seinen Beinen ab. „Bist du jetzt fertig mit deinem Ausbruch?" Fragte er und blickte mich fassungslos an. „NEIN!" Antwortete ich bockig und heulte weiter. Er schüttelte den Kopf und kam auf mich zu. Er nahm mich einfach in die Arme und gab mir einen Kuss auf die Stirn. „Du glaubst doch nicht wirklich, dass ich dich umbringen wollen würde, oder?" Fragte er ernst und hielt mich weiter ganz fest im Arm. „Ich weiß überhaupt nicht mehr was ich denken soll!" Antwortete ich aber beruhige mich schluchzte. „Ganz ehrlich Baby?! Dafür bräuchte ich auch keine Agentur!" Sagte er bissig und zwang mich dazu ihn anzuschauen, in dem er sich ein Stück entfernte und mein Kinn mit seiner Hand anhob. Mich erschreckte diese Aussage zwar, aber wo er Recht hatte, hatte er Recht. Man sah mir deutlich an, wie mein Gehirn arbeitete. Genau in diesem Moment kam Huskers alter Freund durch die Tür. Er sah uns am Boden sitzen und sagte: „Da komme ich ja gerade rechtzeitig!" Angel stand auf und strich seine Klamotten glatt bevor er mir aufhalf. Angel begrüßte den Arzt und bedankte sich, dass er Zeit gefunden hatte. Ich sagte keinen Ton mehr und stand einfach nur betrübt da. „Dürfte ich erfahren, warum die Mrs. so einen zerknirschten Eindruck macht?" Fragte er und richtete seine Brille. „Es gab ein kleines Missverständnis..." Antwortete Angel elegant und legte seinen Arm um mich. „Wenn das so ist...Wollen wir dann beginnen?" Fragte er und hielt symbolisch einen kleinen Koffer in die Luft. „Sicher! Wir können uns in unserer Suite zurückziehen." Schlug er vor und zeigte mit einer Handbewegung in unseren Aufgang. Der Alte nickte und wir gingen in das Zimmer hinein. „Meine Liebe du kennst das Prozedere ja schon!" Sagte er und deutete somit an, dass ich mich hinlegen sollte. Mir passte das ganze gerade überhaupt nicht in den Kram, da ich noch viel zu aufgewühlt war vom gesamten Morgen. Erst die Nachrichten, dann diese komischen I.M.P's und nun der Arzt. Ich war wortwörtlich ein nervliches Wrack. Ich ließ die Prozedur allerdings wortlos über mich ergehen. Angel setzte sich einfach nur in die Ecke und beobachtete alles auf Abstand. Der Arzt nahm Maß von meinem Bauch und tastete wieder alles ab. „Das ist ja interessant..." Sagte er und nahm sich noch zum Schluss sein seltsames Höhrgerät. Er nickte stumm als er fertig war und ich zog schnell mein Shirt wieder runter, um mich schließlich wieder aufzusetzen. „Also meine Liebe! Wie lange genau schiebst du das vor dich hin?!" Fragte er ernst und zog eine Augenbraue hoch. „Erst seit ein paar Wochen. Ich hatte viel zu tun..." Antwortete ich. Dann blickte er zu Angel der wieder aufstand und etwas näher kam. „Nun ja also ich kann die Vermutung bestätigen!" Sagte er seriös und widmete sich wieder mir. „Aber junge Dame du musst mehr essen! Du bist viel zu dünn für dieses Stadium. Das wird auch der Grund gewesen ein, weshalb es nicht weiter auffiel!" Erklärte er und packte seine Utensilien zusammen. „Wie meinen Sie das?" Fragte Angel wie vom Pferd getreten. Also so wie ich das sehe, muss Ihre Frau schon im 4. Monat sein." Antwortete er und sah mich nochmal eindringlich an. Ich rechnete kurz zurück und kam zu dem Ergebnis, dass es kurz nach der Hochzeit passiert sein musste. Ich saß einfach nur schweigend da und nickte. Angel bedankte sich beim Arzt und begleitete ihn ins Foyer, bevor er sich verabschiedete. In mir tobte der Gedankenturm. Wie konnte ich es denn so lange nicht bemerken? Ich hatte erwartet das er sagen würde, dass es noch relativ Frisch war, aber damit hätte ich nicht gerechnet. Ich freute mich eigentlich sehr, aber hatte auch viele Sorgen. Angel kam aufgeregt zurück und setzte sich zu mir. „Wir bekommen wirklich ein Baby!" Sagte er und grinste übertrieben. Zu sehen, wie sehr er sich freute, vertrieb meine negativen Gedanken wieder. Wie konnte ich nur glauben, dass er mich beseitigen wollte? Ich kam mir absolut lächerlich vor und musste mich unbedingt entschuldigen! „Es tut mir leid, dass ich dich angegriffen habe..." Sagte ich zaghaft und sah ihn an. „Schon vergessen Babe!" Sagte er und griente immer noch über das ganze Gesicht. „Ich kann es noch gar nicht glauben..." Sagte ich und setzte auch ein leichtes lächeln auf. Er umarmte mich und gab mir einen Kuss. „Willst du es den anderen erzählen? Die haben sich schon im Gemeinschaftsraum versammelt!" Lachte er los und nahm meine Hände in seine. „Ja!" Sagte ich zufrieden. Wir standen auf und gingen gemeinsam zu den anderen. Wir gingen Hand in Hand auf die anderen zu und setzten uns erstmal auf eine Freie Couch. „Jetzt macht es doch nicht so spannend!" Rief Cherry aufgeregt und starrte uns an! Ich lächelte in die Runde und teilte ihnen die Botschaft mit. „Aber wir haben noch eine Überraschung für euch!" Warf Angel in den Raum. „Was denn noch?" Fragte Charlie nervös. „Scarlett ist schon im 4. Monat!" Antwortete er und wir konnten in schockierte und gleichzeitig lachende Gesichter Blicken. „Wie zur Hölle kann man das denn so lange nicht bemerken?!" Fragte Vaggie ungläubig und kratzte sich am Kopf. „Das weiß ich auch nicht so genau..." Gab ich zu. „Ist ja auch völlig egal! Herzlichen Glückwunsch ihr zwei!" Rief Charlie und hüpfte auf uns zu um uns zu umarmen. „Ich hab nur eine Bitte an euch! Behaltet es bis zu unserem Pressestatement für euch!" Sagte Angel streng und seriös. „Was für ein Statement?" Fragte ich etwas irritiert. Ich habe für heute Abend ein Interview mit Vox ausgehandelt..." Sagte er ein wenig zerknirscht. „Das sind heute aber viele Termine..." Nuschelte ich vor mich hin. „Zerbrich dir nicht deinen hübschen Kopf! Wir gehen da heute Abend hin und geben ihnen was sie wollen." Sagte er trocken. „WIR?" Fragte ich aufgeregt. „Ja! Sie wollen dich interviewen...." Erklärte er. Ich atmete tief durch und hoffte innerlich das dies nicht in einem Debakel enden würde. „Dann werde ich mich mal zurecht machen..." Sagte ich leise und wollte gerade aufstehen. „Lass mich nicht zu lange warten." Sagte er noch und zwinkerte mir zu. Ich warf ihm noch einen Luftkuss zu und wandte mich ab.

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