Die Pein, die Schläge, die Tritte, die Schmerzen. All das ging nun schon seit vier Tagen. Zu Essen und zu Trinken gibt es nur sehr wenig.
Wenn wir Glück haben, bekommen wir einmal am Tag zu essen.
Auch die zweite Frau war nun nicht mehr am Leben. Es blieb nur noch ich.
Ich musste mit ansehen, wie sie an Deck von mehreren Männern genommen wurde.Die Männer schnitten und pieksten sie mit ihren Dolchen und Säbeln.
Durch den Blutverlust, verstarb sie nur wenige Stunden später.
Auch John und Samuel konnten meine Stimmung nicht mehr heben.
Sie versuchten mir gut zu zu Reden aber sie mussten nicht im geringsten das erleben, was wir Frauen durchmachen müssen.Die Piraten wollten natürlich auch an mich ran. Sie waren diejenigen, die mich verletzten.
Ich hörte wie einer sagte, mir würde die Ehre zu Teil das Bett mit dem Captain zu teilen.
Hätte ich nicht so viel Angst vor dem Wasser und wären wir nicht mitten auf dem Meer, dann wäre ich gesprungen.
Ich wollte mit niemandem das Bett teilen. Ich wollte einfach nur weg. Zurück in mein altes Leben.
Wieder öffnete sich die Tür.
Das altbekannte Gesicht näherte sich meiner Zelle. Gewaltsam holte er mich aus dieser heraus."Heute ist dein Glückstag Schätzchen." Grinste der Pirat süffisant.
Alle Alarmglocken schrillten in meinem Kopf. Alles in mir schrie: Nein!
Ich wurde durch verschiedene Gänge geschliffen. Mit all meiner restlichen Kraft versuchte ich mich gegen ihn zu stemmen. Es war vergeblich.
Der Mann blieb stehen und hämmerte gegen eine Tür. Gepolter war darin zu vernehmen. Sie wurde von niemand geringeren als Black Jack persönlich geöffnet. Dreckig grinste er und zog mich grob in den Raum.Die Tür schloss er ab.
Während er damit beschäftigt war, versuchte ich so viel Abstand wie möglich zwischen uns zu bringen.
Black Jack drehte sich zu mir und fing an sein Leinenhemd auszuziehen.
"Zieh dich aus." Befahl er.
"Nein das werde ich nicht." Zischte ich. Mir war bewusst, dass er dies nicht dulden würde.Mit langen und schweren Schritten kam er auf mich zu. Wieder bekam ich eine schallende Ohrfeige.
Mit seinen groben Händen versuchte er mein Kleid von meinem Körper zu entfernen. Ich wandt mich unter seinen Berührungen und versuchte ihn von mir weg zu drücken.
Black Jack knurrte wütend. Er packte mich an der Kehle und drückte zu.Sofort rang ich um Luft. Mit meinen Händen versuchte ich seinen Griff zu lockern.
Mit einem Ruck schleuderte er mich durch das halbe Zimmer. Ich landete auf dem Fußboden neben seinem Bett.
Nur wenige Sekunden später hatte er mich auf das Bett gepresst.Meinen Oberkörper drückte er auf die Matratze. Mit seiner anderen Hand machte er sich an meinem Kleid zu schaffen. Als er es nicht aufbekam, schob der Captain es nach oben. Die kühle Luft umfing meinen halb entblößten Körper.
Die ersten Tränen bahnten sich den Weg aus meinen Augen. Ich wimmerte und flehte. Aber nichts schien ihn von seinem Vorhaben abzubringen.Black Jack zwickte mir in den Po.
Ich strampelte mit meinen Füßen und versuchte mich aus seinen Fängen zu befreien.
Ich spürte wie er sich an seiner Hose zu schaffen machte. Die Panik und Angst in mir wuchs von Sekunde zu Sekunde.
Ich betete still zu Gott.
Gerade als er mich nehmen wollte, schlug jemand hektisch gegen die Tür der Kajüte. Black Jack fing an mit fluchen und stieg von mir."Piraten! Wir werden angegriffen!" Rief eins seiner Crewmitglieder durch die Tür. Wieder fluchte der Captain und zog sich an. Ohne noch einmal zu mir zu schauen lief er nach draußen.
Schnell setzte ich mich auf und richtete meine Kleider.
Ich war erleichtert das nichts weiter geschehen war.
Lautes Gebrüll und Getrampel ließ die Decke und die Wände erzittern.Vielleicht war das meine Chance zu entkommen. Aber dort oben waren nun mindestens doppelt so viele Piraten.
Gab es vielleicht etwas nettere, die mir helfen würden?
Ich überlegte ein paar Minuten angestrengt. Dann versuchte ich mein Glück. Ich schlüpfte aus der Kajüte und folgte den Geräuschen des Kampfgeschehens.
Ich öffnete die Tür zum Deck.Es war ein einziges Durcheinander. Pirat kämpfte mit Pirat. Auf dem Boden lagen schon einige Tote. Ich suchte nach einer Lösung, während ich mir einen Weg bahnte. Mit meinem Fuß stieß ich gegen einen Säbel. Mein Blick wanderte zu diesem.
Sollte ich vielleicht kämpfen?
Ich wusste wie ich mit einem Säbel umzugehen hatte. Aber egal welche Piratencrew überlebte. Ich hätte gegen sie alle gar keine Chance.Jemand umfasste meine Taille und hob mich hoch. Sofort versuchte ich mich zu wehren.
"Hör auf. Ich bring dich weg." Sagte die vertraute Stimme von John.
Überrascht sah ich zu ihm.
"Ich hab doch gesagt unser Cap befreit uns." Grinste er.John lief zu einer Holzplanke, welche beide Schiffe verband. Er brachte mich zu einem Mast und band mich fest.
"John was soll das?!" Fragte ich panisch. Wurde ich gerade von den nächsten Piraten festgenommen?
"Es wird alles gut. Unser Cap ist gnädig zu Frauen. Aber er würde nicht wollen, dass ich dich unter Deck rumschnüffeln lassen würde." Erklärte er.Noch bevor ich etwas erwidern konnte, schmiss er sich wieder ins Getümmel.
Ich rüttelte an den Seilen. Immerhin saß ich und musste nicht stehen.
In den letzten Tagen ist die meiste Kraft aus mir gewichen.
Das wenige Essen und Trinken zollte seinen Tribut.
Ich vertieb mir die Zeit damit, mir das Deck des Schiffs etwas genauer anzusehen.Einige Meter von mir entfernt befand sich das höhergelegene Steuerrad.
Ich sah wie es sich sanft mit den Wellen bewegte.
John hatte mich am mittleren Mast angebunden. Links und rechts gab es ebenfalls jeweils einen Mast. Sie ragten mindestens 20 Meter in den Himmel empor.
Am mittleren Mast befand sich auch das Ausgucknest in schwindelerregender Höhe.
Ebenfalls waren einige Winden und Takelagen auf dem Deck zu finden.Das Kampfgeschrei wurde nach und nach leiser.
Ich sah herüber zum anderen Schiff. Keins der Gesichter kam mir bekannt vor. Dann hatten sie Black Jack und dessen Crew wohl besiegt.
Geschäftiges Treiben begann, als sie das gegnerische Schiff plünderten.
Von den meisten Piraten wurde ich ignoriert. Nur John und Samuel grinsten mich mehrmals an.
In der Menge versuchte ich den Captain auszumachen.
Wie nannten sie ihn noch gleich? Silent Blade Kidd.
Aber ich gab die Suche nach kurzer Zeit auf.
Das andere Schiff wurde versenkt.Langsam versammelten sich alle um mich. Hinter der Menge räusperte sich jemand. Sofort wurde für ihn ein Gang frei gemacht. Er musste der Captain sein.
Meinen Blick hielt ich auf seine Beine gerichtet. Er trug eine dunkle Hose und dazu schwarze Stiefel. Wer sagte mir das John und Sam die Wahrheit sagten? Vielleicht war ihr Captain doch nicht so gnädig.
Der Captain hockte sich vor mir hin. Seinem Blick wich ich aus. Seine Hand legte er an mein Kinn und versuchte es sanft in seine Richtung zu drücken.
Für einen kurzen Moment überraschte mich diese Zärtlichkeit."Fass mich nicht an." Zischte ich leise. Da ich nun gezwungen war ihn trotzdem anzusehen, sah ich wie sein Mundwinkel ganz leicht nach oben zuckte.
"Wie heißt du?" Wollte er mit einer tiefen aber zeitgleich weichen Stimme wissen. Ich antwortete nicht, sondern starrte nur in seine ozeanblauen Augen.
"Sie heißt Myra." Hörte ich eine vertraute Stimme.
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The Pirates
Historical FictionWir schreiben das Jahr 1690 Die Piraterie ist auf Hochtouren Ein armer Mann, verkauft seine einzige Tochter an Piraten Ihr ist bewusst, dass ihr schlimmes bevor steht Eine junge Frau, alleine auf einem Piratenschiff Doch das Schicksal schlägt kur...