»Also nochmal von vorne.«
Ich lief vor den drei Männern bestehend aus Satoru, Herr Yaga und Namenlos auf und ab, während ich an meinen Händen abzählte.
»Erstens: Ich habe eigene Fluchkraft, die in meinem Körper versiegelt wurde. Zweitens: Namenslos hier kann meine Seele deswegen nicht binden und muss sie erst entsiegeln. Und drittens: Das alles braucht einen speziellen Gegenstand, der erst noch gefunden werden muss. War das so richtig?«
Satoru, der das alles weitaus lockerer betrachtete als ich, hob vier Finger.
»Vergiss viertens nicht: Wenn du das alles schaffst hast du deinen Körper wieder ganz für dich alleine.«
»Aber ich könnte Flüche sehen!«
»Wär das so schlimm?«
»Ja! Ich habe absolut kein Interesse Teil eurer esoterischen und exorzierenden Gesellschaft zu werden. Ich will einfach nur normal in mein Leben zurückkehren.«
»Nun ja. Ich finde du solltest weniger flennen und dich eher freuen, dass du doch nicht sterben musst. Meiner Meinung nach ein gutes Geschäft.«
»Tchk-« machte ich bloß und verschränkte die Arme vor der Brust.Er hatte ja recht. Natürlich hatte er recht.
Weniger Sterben mehr Aufwand. Es sollte mich fröhlich stimmen, aber das tat es nicht. Ich war wirklich undankbar.
»Warum war überhaupt Fluchkraft in mir versiegelt? Oder besser: Warum habe ich welche?« wand ich mich an die Erwachsenen.
»Ah jetzt kommen wir zu den interessanten Fragen!« rief Satoru und blickte zu Herr Yaga und dem Namenlosen.Herr Yaga blickte Satoru ungehalten an.
»Wann wird wohl der Tag kommen an dem du lernst die Klappe zu halten?«
Der Namenlose seufzte nur. Tatsächlich tat er das ausgesprochen häufig.
»Junge Menschen sind wahrlich ungeduldig und vorlaut.« Dabei nickte er Herr Yaga mitfühlend zu. Schön das immerhin die sich verstanden.
»Aber sie würden auch gerne Antworten bekommen!« herrschte ich dazwischen und konnte mich gerade noch davon abhalten in alter Kindheitsmanier mit dem Fuß zu stampfen.
»Schon klar, Mädchen. Leider bin ich mir da auch nicht so sicher. Hashiwara ist kein Name, der unter Jujuzisten geläufig ist.«
»Sie glauben also eines meiner Elternteile sei Jujuzist?«Das war doch völlig unmöglich.
»Das kann nicht sein. Meine Mutter ist gar nicht der Typ für sowas und vollkommen normal. Wenn nicht, hätte sie doch sofort gesehen, das mit dem da was nicht stimmt. Und mein Vater-«
Mein Vater...
Ehrlich gesagt wusste ich nichts dazu zu sagen. Auch er schien mir nie der Typ zu sein sich freiwillig Gefahren auszusetzen. Dafür war er allerdings auch oft auf Reisen gewesen, wobei er auf einer schlussendlich verstarb.
»Nein, nein, nein. Das steckt sicher etwas anderes hinter!«
Ich riss meine Augen auf und schüttelte den Kopf, um diesen Gedanken zu vertreiben, dabei ergab es so viel Sinn! Seine ständigen Reisen, das Mama nicht darüber sprechen wollte, seine unerklärliche Todesursache. Es ergab Sinn.
So erschreckend viel Sinn!
»Sag, Mädchen, wie ist der Name deines Vaters?«
Mir wurde kalt. Ich fühlte mich, als würde ich den Tag seines Todes nochmal aus einer ganz neuen Perspektive sehen.***
Kälte. Unsere Heizung war an diesem Tag ausgefallen und von draußen schlug der Wind seine Äste gegen mein Fenster, zusammen mit dem Regen. Diese Vorahnung. Diese verdammte Vorahnung, dass genau in diesem Moment etwas schrecklich passierte quälte mich so sehr, dass ich anfing zu weinen.
Ein Klingeln ertönte und vom Flur aus hörte ich schnelle Schritte. Meine Mutter öffnete die Tür vergleichsweise sanft, wenn man bedachte was dort draußen vorging.
An diesem Tag hatte sie sich mit Papa gestritten. Weil ich mich an diesem Tag etwas krank fühlte, war ich zuhause geblieben und hatte jedes Wort gehört.
»Das wirst du nicht tun!«
»Wenn ich es nicht tue wird das große Konsequenzen mit sich ziehen, Mei. Die da oben haben es nicht gerne, wenn man sich ihnen widersetzt.«
»Dann sollen sie jemand anderen hinschicken! Du hast doch deinen Dienst schon abgearbeitet.«
»Du weißt, dass das nicht stimmt. Aber ich verspreche dir, dass ich nach dieser Mission mit ihnen reden werde. Vielleicht entlassen sie mich früher aus dem Dienst.«
»Ach ja?! Hast du nicht das Gleiche schon letztes Mal versprochen, Akito? Denk doch mal an unsere Töchter!«
»Ich denke an nichts anderes. Ob du es glaubst, oder nicht, aber ich will genauso wie du, dass das alles endet.«
»Dann versprich es richtig!«
»Schön. Ich Akito Hashiwara, schwöre hiermit mit meinem Leben, dass ich nach dieser Mission als Jujuzist zurücktreten werde.«
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Nur ein Mensch (Satoru GojoxOC)
Fanfic* Erster Teil abgeschlossen - Zweiter Teil wird in dieser Geschichte fortgeführt * Satoru Gojo ist der Stärkste. Er weiß das. Alle wissen das. Er verachtet die Schwachen, doch als Riko Amanai getötet wird und er Rache nimmt, stellt er zum ersten Mal...