𝕂𝕒𝕡𝕚𝕥𝕖𝕝 17

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Dag ging neben Carla im Park spazieren.

Er hatte sie gleich nach einer Dusche bei ihr zu Hause abgeholt und er genoss diesen kleinen Spaziergang in der Tat mit ihr. Als er sich damals mit ihr getroffen hatte, waren sie zwar auch das ein oder andere Mal an die frische Luft gegangen, dennoch war es zum jetzigen Zeitpunkt ein wenig anders, weil er irgendwie nichts ... Verbotenes tat.

»Ich beneide dich ja richtig, wenn du jetzt bald fliegst. Ich war schon voll lange nicht mehr im Urlaub.« , sagte sie und biss ein Stück von ihrem süßen Plunderteilchen, das sie sich vorhin beim Bäcker gekauft hatte, ab.

»Ich arbeite da. Ist ja im Grunde kein Urlaub. Eher eine Klassenfahrt mit Aufgaben dazwischen.« , meinte er lachend.

»Ich werde dich schon vermissen.« , sagte sie leise und lächelte ihn an.

»Ach sei ehrlich ... du bist froh, wenn ich dich mal nicht täglich nerve.«

»Nein. Ich freue mich über jede Sekunde, die du mit mir verbringen willst.« Carlas Lächeln blieb, doch dann sah sie weg. »Tut mir leid. Das wollte ich nicht sagen.«

»Nein ist schon okay.«

»Nein ist es nicht. Ich bin halt gerne mit dir zusammen.« Sie hielt kurz an. Der Drang war da, mehr sagen zu wollen. Sie wollte, dass er im Bilde darüber war, wie sehr sie immer noch hoffte, er würde mehr in ihr sehen, obwohl sie Panik hatte, wie er es auffassen würde. Aber vielleicht müsste sie ja nur einen Schubs in diese Richtung geben?! Möglicherweise würde dies ausreichen?! »Ich weiß, was ich gesagt habe, aber ... ehrlich gesagt, vermisse ich einiges mit dir. Zu kuscheln, und ... na ja, aber ... ich mag generell deine Nähe. Es ist also okay für mich, wenn ... es nur das hier ist, was wir jetzt machen. Hauptsache ich ... kann Zeit mit dir verbringen.« Sie zog die vollen Lippen ein, als sie ein erneutes Lächeln aufsetzte. »Ich liebe ... deine Nähe.«

Dag bemerkte direkt, dass dem nicht so war. Es war nicht okay für sie. Und auf irgendeine Art war es auch nicht für ihn okay.

Er mochte sie auf die eine oder andere Weise mehr, als er ursprünglich geplant hatte. Natürlich mochte er sie schon vorher, aber da er nun einzig und allein eine Freundschaft aufbauen wollte, erschreckte es ihn, dass er sich eigentlich tatsächlich nach vielmehr sehnte.

Er hatte es ja bereits im Gespräch mit Vincent irgendwie ... angesprochen, aber er bemerkte es jetzt gerade umso mehr.

Als sie zum Beispiel das Kuscheln benannt hatte, sendeten seine Lenden auch sofort das verdächtige Ziehen in die bestimmte Region, als er an Vergangenes zurückdachte. Doch es war nicht nur das Körperliche. Wie er bereits Vincent berichtete, fühlte er sich einfach nur wohl in ihrer Gegenwart. Etwas, was er unbedingt beibehalten wollte.

Wenn nicht sogar intensivieren ... doch da gab es immer noch seine innere Stimme, die von Mal zu Mal flüsterte, dass dies für Isabelle ein Faustschlag ins Gesicht wäre.

»War das falsch von mir?« , fragte Carla, nachdem Dag wohl eine Zeitlang leise gewesen war.

»Nein. Ich ... ich hab' auch viel darüber nachgedacht, was ... war, und ... was ...« Er stoppte ab und sah sie ein wenig länger an. »Ich bin extrem gern' mit dir zusammen.« , sprach er.

Carla lächelte. Vergangenheitsverliebt schob Dag ihr eine Strähne aus dem Gesicht, während er weiter in ihre dunklen Augen sah. Warum hatte er jetzt so sehr den Drang, sie küssen zu wollen? Er schaute auf ihre süßen Lippen, als er unerwartet Nia und Robin bemerkte, die auf demselben Weg auf sie beide zukamen. Seine Tochter blieb sofort mit erschrockener Miene stehen.

Robin sah nun ebenfalls zu ihm hin und sprach irgendwas.

Dag wusste, dass er jetzt nicht kehrtmachen konnte, als hätte er beide nicht bemerkt. Er nahm seine Hand zurück, die auf irgendeine Weise auf ihrer Wange geblieben war. »Da hinten kommt meine Tochter.«

»Möchtest du, dass ich gehe?«

»Nein. Nein. Du bist ja ... kein Geheimnis mehr. Ist schon okay.« Er wusste, dass er früher oder später eh seiner Tochter Carla vorstellen müsste. Schließlich würde sie ja bald Nias Halbgeschwisterchen zur Welt bringen.

Er lächelte ihr zu, als sie mit Robin an der Hand bei ihnen ankam. Der Anblick war noch immer ungewohnt für ihn und er hoffte, dass sie sich damit nichts kaputt machen würden. Immerhin bestand diese Freundschaft schon ewig und beinhaltete ebenso Vincent und seine tiefe Verbundenheit zueinander.

»Hey.« , sagte er und umarmte Nia, die ein wenig zurückhaltend wirkte. Eine Art, die er so nicht an ihr kannte. Ihr Blick war auf Carla gerichtet, die freundlich lächelte. »Nia, das ist ... Carla.« Dag war der Meinung, dass dies als Vorstellung ausreichen würde. Was sollte er sonst sagen?! Ihm wollte nicht mal eine Bezeichnung für sie einfallen. Ex-Affäre? Ex-Liebelei? Zukünftige Mutter seines anderen Kindes? Oder doch vielleicht die Frau, mit der er ... mehr haben wollte?!

»Hi Nia. Freut mich, dich kennenzulernen.« , sagte Carla und reichte ihr die Hand.

Nia blickte erst auf ihren Vater, dann auf Robin, bevor sie diese schüttelte. »Hallo.« , gab sie leise von sich.

»Und das ist Robin. Der Sohn von meinem besten Freund.« Dieser gab seine Hand direkt und lächelte zur Begrüßung.

»Wolltet ihr spazieren?« , fragte Dag.

»Nein. Wir ... vertrödeln nur noch etwas die Zeit.« , antwortete Robin, da Nia weiterhin Carla von Kopf bis Fuß betrachtete. Er wollte sie gerade leicht kneifen, weil er sich denken konnte, was sie dachte, da sprach sie es schon aus.

»Wie alt bist du?« , fragte sie die Frau neben ihrem Vater.

Carla lächelte. »Ehm. Ich bin zweiundzwanzig.«

Nia sah ein wenig streng auf Dag. »Ich werde jetzt siebzehn im Sommer.«

Dag bemerkte den üblen Beigeschmack. Daher versuchte er, das Thema ein bisschen zu umgehen. »Hast du dir schon überlegt, wie wir das feiern?«

»Nein.« , antwortete sie rasch, ehe sie mit gerunzelter Stirn weitersprach. »Sie kam in die Schule, als ich geboren wurde.«

»Nia. Lass uns ein andermal darüber reden.«

»Nein. Sie ist ... so jung. Ich dachte, sie wäre ... S-s-s-seid ihr zwei ...?«

Dag zog an Nia und ging mit ihr ein paar Schritte weiter weg. »Was ist los mit dir? Sei mal ein wenig netter.«

»Nein, was ist mit dir los? Sie ist ... ich hab Freunde in ihrem Alter.«

»Ich mische mich doch auch nicht mehr in deine Beziehungen ein, oder?!«

»Du bist mit ihr zusammen?« Sie sah ihn erschrocken an.

»Nein. Das habe ich nicht gesagt.«

»Sah aber sehr verdächtig danach aus.« Sie zog genau, wie es bei ihm oft der Fall war, eine Augenbraue nach oben. »Wolltest du sie gerade küssen, bevor du uns gesehen hast?«

»Ich wollte ... ist das nicht egal? Deine Mutter und ich sind getrennt. Du weißt, dass ich die ganze Zeit über versucht habe, mit ihr zu reden.« , sagte er. »Was du jetzt gerade machst, ist unhöflich Carla gegenüber. Sie ist nicht der Grund, weshalb wir auseinander sind.«

Nia wurde schlagartig bewusst, dass sie sich damit selbst in ihre größte Sorge zog. »Es tut mir leid.« , sagte sie aus Angst, ihren Vater mit dieser Reaktion zu verlieren. »Redest du bitte nochmal mit Mama. Bitte.«

»Was soll ich denn noch tun, Nia? Manche Dinge kann man ... nicht ...«

»Ich weiß es nicht, aber ...« Ihr Blick fiel auf Carla, die neben Robin stand, der sehr verloren aussah und dem man ansehen konnte, dass er endlich da wegwollte. Nia umarmte ihren Vater, ohne groß weiter darüber nachzudenken. »Ich will, das du wieder nach Hause kommst.«

»Ich weiß, aber ... manchmal kommt alles anders, als man es sich vorgestellt hat.« Er sah zu Carla, als er seine Tochter feste an sich drückte. 

Ich brauch dir nicht zu erklären wie schön das wär' so für immer BAND 3Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt