»... und dann hat er wirklich die Würdelosigkeit diese Frau, die er gevögelt und geschwängert hat, auch noch unserer Tochter vorzustellen. Unserer.« Isabelle griff nach dem Schnaps-Likör den Ramona mitgebracht hatte und schüttete zwei kleine Gläschen voll. Sie tranken zeitgleich, eh sie weitersprach. »Wann stellt ein Mann den Kindern eine Frau vor? Genau. Wenn es die Neue ist. Nur dann. Er hat keinen Grund, sie sonst Nia vorzustellen. Keinen Einzigen.«
»Und das auch noch nach so kurzer Zeit. Ich gehe ja mal davon aus, dass er es gar nicht beendet hat.« , sprach Ramona. »Ich nehme an, er dachte, du nimmst ihn wieder und er kann locker flockig mal da und dann wieder zu Hause bumsen.«
»Ich war achtzehn, als wir zusammengekommen sind. Achtzehn. Wir sind nicht erst seit zwei, drei Jahren ein Paar. Nein. Wir haben uns ein gemeinsames Leben aufgebaut und er ... er ... fickt mir nichts dir nichts eine andere. Einfach so. Ich hab' getrauert und er hatte quasi den Spaß seines Lebens.«
»Männer.« , brummte Ramona. »Hast du schon mit deiner besten Freundin darüber gesprochen.«
»Nein. Sie hat sich schon genug anhören müssen in letzter Zeit. Zudem ... ihr Mann ist der beste Freund meines Ma- ...« Sie hörte auf zu sprechen. »Warum nenn' ich ihn so? Er ist nicht mein Mann. Er ist ein Arschloch. Ein Mit-dem-Schwanz-denkendes-Arschloch.« , vollendete sie schließlich ihren Satz. Sie schüttete erneut kleine Gläser voll und reichte Ramona ebenso eines. »Ich verstehe nicht, wie er das reinen Gewissens durchziehen konnte. Wie er zu mir nach Hause kommen konnte, während sie sich davor vor ihm nackt gemacht hat.« Das Bild, welches sie gefunden hatte, worauf der Körper der jungen Frau zu sehen war, ploppte innerlich bei ihr auf. Sowie die Wörter, die Dag geschrieben hatte, dass er ihr die Unterwäsche mit den Zähnen ausziehen wollte.
Carla. Dieser Name hatte sich bereits in ihrem Hirn eingebrannt. Zweiundzwanzig Jahre jung. Hatte er sie angelabert, oder war sie diejenige gewesen, die sich an ihn rangemacht hatte? Der Gedanke, dass Dag dieses junge Ding genauso berührte, wie er es all die Zeit bei ihr getan hatte, machte sie mehr als nur wütend.
Mittlerweile war es schon viel später. Irgendwann mitten in der Nacht. Da Ramona selbst die betrogene Ehefrau war, fand Isabelle in ihr irgendwie einen besseren Gesprächspartner als Katja. »Hast du dir auch nur gedacht, wie er die andere ...«
»Ja.« , sagte Ramona, ohne das Isabelle zu Ende gesprochen hatte. »Mein Problem war aber, das ich wusste, wie sie ausschaut. Du hast noch Glück. Man vergleicht sich nämlich dann selber mit dieser anderen Frau und fragt sich, was dem Mann gefehlt hat. Hat sie eine andere Haarfarbe?! Ist sie schlanker?! Ist sie witziger?! Francos Neue ist das genaue Gegenteil von mir. Sie hat blonde kurze Haare. So einen Pixie, weißt du?! Und sie ist total schmal. Das hat mir gezeigt, dass ich im Grunde nie sein Fall war.«
»Sie ist viel jünger als ich ... als er.« , sagte sie. »Aber ich hab kein Gesicht vor mir. Trotzdem frage ich mich, ob er sie genauso berührt, wie er mich immer angefasst hat. Ob er sie beim Sex anschaut, oder ... in welchem Ausmaß er ihr eventuell dabei dieselben Dinge sagt, die er immer zu mir gesagt hat, weil nichts irgendwie Bedeutung hatte.« Sie machte eine kleine Pause. »Ich frage mich sogar, ob er gerade bei ihr ist.«
»Mit Sicherheit.«
»Meinst du?«
»Klar. Typen sind alle gleich.«
Genau dieser Ansicht war Isabelle nie. Dag war für sie immer anders, als die anderen. Sie dachte an Nicole. Hatte er damals möglicherweise schon sein wahres Gesicht gezeigt? Waren vielleicht doch alle gleich? Drogen hin oder her, aber es hatte Dag gefallen, dass er angehimmelt wurde. Eventuell lag ihm nicht viel daran, jedoch hat er einiges zugelassen, was er damals besser hätte sein gelassen.
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Ich brauch dir nicht zu erklären wie schön das wär' so für immer BAND 3
FanfictionAlternatives Ende für die Dag und Isy Story Zweite Chance?! Oder nicht? Dag versucht auf irgendeine Weise nach der Trennung von Isabelle, den für ihn richtigen Weg zu finden. Doch wie erkennt man, wer genau der passende Partner für einen wäre? Sollt...