„Ich bin zurück", rief ich und zog meine Schuhe und Jacke aus.
„Du kommst spät", stellte meine Oma fest und kam mir entgegen.
„Ja ich hab einen Klassenkameraden geholfen. Er brauchte einen Rat wegen der Bildbearbeitung und ich hab ihm ein paar Tricks gezeigt."
„Einem Klassenkamerad also." Ich lachte nur. „Wie war dein erster Tag?", änderte sie nun das Thema.
„Ganz gut. Es gibt einige College Aktivitäten. Ich bin am überlegen mich anzumelden."
„Was gibt es zur Auswahl!"
„Das übliche. Schach, Musik, Theater, Cheerleading", zählte ich auf und ging meiner Oma beim Kochen zur Hand.
„Ich dachte du musst nur freitags und samstags arbeiten?", wollte sie wissen. Meine Oma konnte wirklich neugierig sein.
„Jipp. Es bringt zumindest genug, um die Hälfte der College Gebühren zu zahlen", warf ich ein.
„Steph, wir zahlen es gerne", versicherte sie mir, damit ich mich nicht mehr schlecht fühlte.
„Trotzdem, Oma", widerlegte ich und machte mich wieder an die Arbeit.
Sobald ich wieder auf meinem Zimmer war, legte ich meine Klamotten für morgen raus und richtete meinen Rucksack. Die restliche Zeit verbrachte ich mit zeichnen. Es war eine Erinnerung von Peter, als wir im Café saßen und ich ihm bei der Bildbearbeitung half. Ein verschmitztes Lächeln zierte sein Gesicht aber fertig wurde ich heute damit definitiv nicht. Nachdem ich umgezogen war und im Bett lag, ließ ich den heutigen Tag Revue passieren. Mit einem leichten Lächeln im Gesicht schlief ich schließlich ein.Der nächste Morgen verlief ebenso wie der gestrige Tag. Nur dass ich mit den Öffentlichen unterwegs war. Mit Musik auf den Ohren trat ich den letzten Weg an, der mich zum College brachte. Das jemand nach mir rief bekam ich entsprechend auch nicht mit. Ich schreckte allerdings zusammen, als mich jemand an der Schulter tätschelte.
„So schreckhaft, ja?" neckte mich Peter kichernd.
„Das darf ich wohl auch, wenn man Musik hört", verteidigte ich mich und steckte meine Kopfhörer ein.
„Ich fühle mich schuldig." Und da war es wieder. Dieses unschuldige Grinsen kombiniert mit einem entsprechendes Blick seiner Rehaugen.
„Schau mich nicht so an, Parker", lachte ich.
„Wie denn?"
„So unschuldig mit deinen Kulleraugen, als ob die kein Wässerchen trüben könnten." Als Folge bekam er einen freundschaftlichen Boxer auf seinen linken Oberarm und erst dann resignierte ich, seine Muskeln. Ja holla die Waldfee, schoss es mir sofort durch den Kopf.
„Und für welche Aktivitäten wirst du dich einschreiben?", wollte er wissen, abermals mit den Händen in seinen Hosentaschen. Heute wählte er eine schwarze Jeans, mit einem ebenso dunklen Parker und einer olivgrünen Jacke. Seine Haare jedoch standen in jeglichen Richtungen ab, so als ob er sie heute morgen gar nicht kämmen konnte.
„Ich weiß es noch nicht", antwortete ich schulterzuckend. „Vielleicht trete ich den Cheerleadern bei. Mal sehen."
„Den Cheerleadern? Kannst du das überhaupt?"
„Jetzt hör mal!", tief ich entrüstet.
„War nur ein Spaß. Dann wirst du dich allerdings mit mir anfreunden müssen. Fotos für die Schülerzeitung. Du weißt schon." Und nun wechselte er in den verlegenden Modus. Ich kicherte und stieg mit ihm die Stufen vom College hoch. Galant hielt er mir die Türe auf und unser 1. Weg war zu den Schließfächern.
„Ich hab jetzt Englisch. Wir sehen uns wohl im Bio", verabschiedete ich mich und setzte meinen Weg fort. Folglich saßen wir immer so gut es ging zusammen und begannen unsere Mittagspausen zusammen zu verbringen.
„Na wenn das nicht Parker mit seiner neuen Flamme ist", dröhnte eine für mich unbekannte Stimme an meine Ohren. Zeitgleich sahen wir auf uns erblickten einen halbwüchsigen mit stoppeligen Haaren.
„Was willst du Flash?", fragte Peter gelangweilt.
„So sieht man sich wieder."
„Solltest du nicht auf der NYU sein?", wollte Peter wissen.
„Hab gewechselt. Hab dich vermisst."
„Wer's glaubt", murmelte Peter nur.
„Wer ist das?", wollte ich wissen.
„Ein ehemaliger Klassenkamerad", antwortete er trocken und stand auf.
„Wo gehst du hin?"
„Weg von ihm."
„Lass ihn doch. Wenn das der einzige Weg ist, um sein Ego zu stärken", warf ich ein und sah ihn an.
„Wir sehen uns", waren seine letzten Worte und zog von dannen. Unverständlich blickte ich ihm nach und aß mein Essen auf bevor ich zur nächsten Stunde trottete.
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AcciónStephanie Burke ist eine 22-jährige Studentin. Nebenbei arbeitet sie im American Museum of Natural History und lebt noch bei ihren Großeltern. Doch bald wird ihr Leben gewaltig auf den Kopf gestellt... Das Urheberrecht der Charaktere und Unternehmen...