Eric
Ich wische mir die schwitzigen Hände an der Hose ab und sehe mich nervös um. Das Walky Talky drückt mir schmerzhaft in den Bauch, als ich mich tiefer in den Busch lege.
»Nervös?«, zieht mich Riley auf und rutscht näher an mich heran. Er wirft einen Blick auf seine Uhr und nickt zufrieden. »Zwei Minuten noch.«
»Und wenn Quinn etwas übersieht?«, frage ich zögerlich.
Arrogant hebt Riley die Augenbraue in die Höhe. »Wir sprechen hier von Quinn. Der übersieht nie etwas. Du solltest uns ein wenig mehr vertrauen. Das mit dem Köter haben wir auch hinbekommen.«
Ich werfe einen Blick auf die Gartenhütte, indem wir die biestige Kreatur gebracht haben, nachdem sie eingeschlafen ist. Zwei Schlaftabletten haben gereicht, damit sie vorübergehend ruhig ist, aber ich bin mir immer noch unsicher, ob das die richtige Taktik war. Es hat mich sogar etwas überrascht, dass sie die Wurst gefressen hat. Cox hat sie wohl nicht sonderlich gut trainiert.
»Eine Minute«, sagt Riley aufgeregt und winkt Quinn zu. Dieser sieht zerknirscht auf seinen Laptop nieder und sagt etwas zu Rob, der nur mit den Achseln zuckt. Riley rutscht noch näher an mich heran. Es reicht, dass er so gut wie an mir klebt. »Angus meinte, du hast ihn gestern Abend noch angerufen. Du hättest Hallo sagen können. Ich war auch da.«
»Ich wollte euch nicht beim Essen stören«, lüge ich und drücke mein Gesicht in die Erde, um einem Ast aus dem Weg zu gehen, der mir in die Wange pikst.
»Was hast du mit ihm besprochen?«, fragt er neugierig. »Er sah danach ziemlich niedergeschlagen aus.«
Überrascht sehe ich zu ihm und grabe mein Gesicht noch tiefer in die Erde, als könnte ich mich so selbst beerdigen.
»Ich habe ihm gesagt, dass egal, was er noch hören wird und egal, was auch noch schief laufen könnte, er Zuhause bleiben soll«, murmle ich und schließe die Augen. »Und dass es mir leid tut.«
»Dir was leid-«
Riley kann seine Frage zum Glück nicht zu Ende sprechen. Genau so wenig wie ich Angus gestern zu Ende sprechen ließ. Ich rolle mich sofort aus meinem Versteck und rase auf die Tür zu, als Riley's Timer abgeht und Quinn den Daumen in die Höhe streckt.
Ich ziehe meine Handschuhe aus der Hosentasche und ziehe sie mir über, bevor ich ebenfalls die Tools aus der Hosentasche krame und tief durchatme.
»Alles wird am Ende gut und wenn es noch nicht gut ist, dann ist es noch nicht zu Ende«, spreche ich mir wie ein Mantra zu.
Im Augenwinkel bemerke ich wie sich alle um mich herum bereit machen. Jetzt oder nie. Ich mache mich an die Arbeit und versuche mich daran zu erinnern, was mir meine Mom vor einer viel zu langen Zeit beigebracht hat. Was ich Martha beigebracht habe, als ich erfahren habe, dass sie nicht so unschuldig ist wie sie auf manch einen vielleicht noch so wirken vermöge.
Ich ruckle an der Schnalle, aber noch gibt sie nicht nach. Vielleicht hätte ich lieber meine Chance an der Terrassentür versuchen sollen, aber ich kann jetzt nicht so einfach aufgeben. Ich ramme den kleinen Schraubenzieher so fest ich nur kann in das Schloss und nehme mir einen zweiten zur Hand. Dieser findet sich sofort zum anderen wieder.
Ich drehe ihn und warte auf etwas, das mir den Eintritt nur weiter erschwert, doch das klickende Geräusch lässt mich erleichtert aufatmen. Ich ziehe meine Tools zurück und reiße die Haustür auf.
»Halleluja«, juble ich leise und verstaue mein Werkzeug. Aufgeregt sehe ich zu den anderen und ramme stumm meine Fäuste in die Luft. Immer wieder schlage ich mit ihnen in eine unsichtbare Gestalt über mir und erhebe mich triumphierend. »Wir sind drinnen.«
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Ficção GeralAls Eric's Vater die Schuldigen der letzten Raube nicht schnappt und somit auch keine Beweise für ihre Taten hat, meldet sich Eric freiwillig für den Untercoverjob. Er soll sich in die kleine Straßengang einschleusen, um so an Geständnisse heranzuko...