𝕂𝕒𝕡𝕚𝕥𝕖𝕝 28

37 15 0
                                    

»Sollen wir nicht irgendwas machen?« , fragte Robin, als Nia sich sein Shirt statt ihr Eigenes überzog und sich neben ihm in sein Bett legte.

»Haben wir das nicht gerade?!« Sie schmunzelte und blickte unter die Decke, weil Robin noch nackt war.

»Ha ha.« Er zog sie näher an sich. »Ich meinte ja jetzt. Irgendwie hängen wir immer nur bei mir oder bei dir und ... ja ... machen, du weißt schon.«

»Du willst also nicht mehr mit mir ... du weißt schon machen?« Sie machte sich gerne lustig darüber, wenn Robin mal wieder etwas zurückhaltend rüberkam.

»Doch. Natürlich.« , sagte er wie so oft viel zu schnell. »Ich meine ja nur, lass uns auch mal andere Dinge machen.«

»Und welche?«

Robin griff nach seiner Boxershorts und zog sich diese unter der Bettdecke an. »Keine Ahnung. Spazieren. Kino. Essen gehen. Zeit halt irgendwie zusammen verbringen ... ohne ... na, du weißt schon.«

»Erstens, gehe ich mit dir nicht mehr spazieren. Weil ich keine Lust habe, meinen Vater mit dieser blöden Kuh zu sehen. Und irgendwie spielst du mir verdächtig immer wieder zu sehr den Ball zu, dass du den Sex mit mir nicht magst.«

»Quatsch spinnst du. Ich kann mir nichts Schöneres vorstellen.« Seine Stimme stürzte nicht zum ersten Mal ab. Er hasste es, sobald das passierte. Weil er sich dann immer vorstellte, dass Nia in ihm einen kleinen Jungen sah, wenn seine Stimmlage dem eines Zehnjährigen glich. Dabei fand sie das richtig süß. Er räusperte sich mehrmals und sprach unter dem Umstand weiter, jedoch mit extra tiefer Stimme, in der Hoffnung, es würde nicht noch mal geschehen. »Ich liebe es mit dir. Aber ich finde, man sollte in einer Beziehung nicht nur das haben.«

»Ich könnte stundenlang mit dir kuschelnd im Bett liegen.« , sagte sie und setzte sich auf ihn drauf. Woraufhin sie ihm kurz danach das komplette Gesicht mit mehreren Küssen abknutschte.

Ihr Handy klingelte laut und erschrak beide. Robin griff es sich, um es ihr geben zu können, sah jedoch perplex aufs Display, als er es drehte. »Das ist Jenaro.«

Nia sah ebenfalls hin und zuckte mit den Schultern, ehe sie ihm das iPhone wegnahm und es weglegte.

Robin jedoch versuchte, sich trotz das seine Freundin weiterhin auf ihm hockte, mehr in eine sitzende Position zu bringen. »Habt ihr noch Kontakt?« , fragte er irritiert und wieder mit einem Voicecrack am Ende.

Sie zuckte abermals mit den Schultern. »Nein eigentlich nicht.«

»Ja und warum meldet der sich dann bei dir?«

Nia stöhnte hörbar laut genervt auf und kletterte von ihm runter. »Woher soll ich'n das wissen? Bin ich dran gegangen?«

»Wärst du dran gegangen?« , fragte er, wobei seine Miene unverändert verstört dreinblickte. »Ich meine, wenn du jetzt nicht bei mir wärst.«

»Na ja. Ich hab' ja derzeit kein'n Krach mit ihm.«

»Willst du mich verarschen Nia?! Das ist dein Ex.« Robin wurde lauter.

»Und?« Ohne jegliches Verständnis blickte sie ihn an.

»Wir beide sind zusammen, und ...«

»Das weiß ich Robin. Ich habe mich schließlich für dich entschieden.«

»Ja aber das ist dein Ex.« , wiederholte er fast schon piepsig.

»Ich habe nichts mit ihm.«

»Habe ich auch nicht behauptet, aber weißt du, wie ich mich fühle, wenn du den Kontakt zu ihm pflegst.«

»Wo pflege ich den?«

»Na ja scheint aber so. Wenn er meint, dich einfach aus dem Nichts anzurufen.«

»Kann ich etwas dafür, wenn er mich anruft?« Nun wurde sie lauter.

»Im Grunde schon. Es gibt 'ne tolle Funktion. Die nennt sich, blockieren.«

»Und du hast zu bestimmen, wen ich blockiere und wen nicht?«

»Was würdest du davon halten, wenn Selina mich anruft, während ich hier mit dir im Bett liege?«

»Ja dann ist das halt so.« Sie kletterte über ihm rüber und suchte ihren Slip, den sie noch immer nicht trug und schließlich am Fußende des Bettes fand. »Ich würde auf jeden Fall nicht so kindisch wie du reagieren.«

»Kindisch?« , quiekte er ungewollt wieder mit seinem kleinen Malheur in der Stimmlage.

»Ja. Du verhältst dich kindisch.« Sie nahm ihre Jeans und zog sich diese mit hüpfender Bewegung an.

»Nein. Ich bin einfach realistisch.«

»Was für realistisch.« Sie zog sein T-Shirt aus, das sie trug, und pfefferte es in sein Gesicht.

Oben ohne suchte sie nun ihren BH und ihren Pulli.

»Was machst du?« , fragte Robin.

»Ich ziehe mich an und werde gehen. Damit du weiter deine realistischen Tagträume haben kannst.«

»Boah Nia. Du bist manchmal so kompliziert.« Er schmiss die Decke weg und stand auf. Er nahm sein T-Shirt und hielt jenes an ihren Oberkörper gepresst. »Ich habe nie gesagt, das es realistisch ist, das du mit ihm etwas hast. Ich meinte damit lediglich, dass ich das nicht toll finde, weil wir zwei ...« Er stoppte ab und dachte nach. Mit seinem Fuß schob er ihren BH näher heran. »Weiß er überhaupt, dass du mit mir zusammen bist?«

»Keine Ahnung.« Sie hob ihre übrige Unterwäsche auf und zog diese an. »Warum sollte das wichtig sein?«

»Weil ich es für wichtig halte, wenn dein Ex weiß, dass du einen Freund hast.«

»Nein. Du vertraust mir einfach nicht. Das ist dein Problem.« Sie schubste ihn weg und hob ihren Pulli auf. »Du bist so ... unsicher.«

»Weißt du was?! Und du bist manchmal die nervigste Person, die ich kenne. Du bist viel zu selbstverliebt, oft egoistisch. Siehst deine Fehler kein bisschen ein ...«

»Dann frage ich mich, wieso du mit mir zusammen bist?!« , unterbrach Nia ihn und schubste Robin ein weiteres Mal.

»Das ist unfair. Du weißt genau, dass ich dich liebe.«

»Davon merke ich gerade aber nichts.«

»Dann tut es mir leid, wenn meine Eifersucht dies nicht ...«

»Deine Eifersucht? Du bist der Meinung, ich würde etwas mit Jenaro haben. Das ist etwas vollkommen anderes.«

»Wo habe ich das gesagt? Ich habe einfach nur gesagt, dass ich es nicht toll finde, wenn der Kerl sich bei dir meldet.«

»Ja, weil du mir nicht vertraust.«

»Das ist so idiotisch jetzt von dir, deswegen Krach anzufangen.«

»Ach jetzt bin ich auch noch ein Idiot. Danke Robin.«

»Siehst du?! Das meine ich mit kompliziert. Du hörst nur das, was du hören willst.«

»Ja vielleicht bin ich einfach zu blöd, um deine Freundin zu sein.«

»So hab' ich das doch gar nicht gemeint.« Nia ging zur Türe und Robin sah ihr fragend hinterher. »Was machst du?«

»Ich gehe nach Hause.«

»Warte. Ich bringe dich.« Er nahm seine Hose.

»Nein musst du nicht. Ich will alleine sein.« Mit diesen Worten knallte sie die Türe hinter sich zu, als sie sein Zimmer verließ.

Wütend trat Robin gegen sein Bett, um wie so oft festzustellen, wie schmerzhaft das sein konnte, wenn man keine Schuhe dabei trug.

Er hatte langsam das Gefühl, das Nia seitdem sie ihren Vater mit dieser Frau gesehen hatte, noch mehr auf Krawall aus war, als sonst.

... doch dann kam ihm wieder der Anruf von Jenaro in den Sinn. Er war einfach nur sauer, dass er sich weiterhin bei Nia meldete ... und das sie im Grunde nichts dagegen hatte, wie es schien.

Ich brauch dir nicht zu erklären wie schön das wär' so für immer BAND 3Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt