𝕂𝕒𝕡𝕚𝕥𝕖𝕝 29

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»Welches Teil wurde denn noch nicht von euch ... beschmutzt?« , fragte Leni, als sie sich in Carlas Wohnung umsah, nachdem diese ihr eine Sitzgelegenheit angeboten hatte.

»Du denkst auch, wir würden nur vögeln.« Sie hakte sich bei ihr ein und nahm gemeinsam mit ihr auf der Couch platz.

Leni blickte sich dennoch weiter um. »Also ... wo ist Prince Charming?«

»Mit seiner Tochter unterwegs.«

»Ach ja. Da gab's ja noch ein Kind.«

Carla nickte. »Sie mag mich nicht.«

»Natürlich mag sie dich nicht. Du stehst zwischen ihren Eltern.«

»Ich bin aber nicht Schuld, dass ...«

»Carla, ich weiß, du hörst das nicht gerne, aber selbst wenn es gebröckelt hat, warst du dennoch ein entscheidender Faktor, der zum Aus geführt hat.«

»Nein. Früher oder später hätte er sich getrennt.« Da war sie sich sicher. Sie spürte es.

»Er hat das mit dir beendet, um es zu ...«

»Ja, und jetzt ist er bei mir.«

»Weil seine Frau von dir erfahren hat.«

»Es wäre auch so zerbrochen.« , sprach Carla leise.

»Ich will nur, das du dir diesen Aspekt verinnerlichst, eh du komplett reinrutschst.«

»Ich bin komplett drin Leni. Tiefer geht es nicht mehr. Ich liebe ihn. Noch nie habe ich so für einen Mann empfunden.«

»Ja. Das hast du bereits gesagt, aber ... ich glaube, deine Hormone spielen dir eventuell nur einen Streich. Ich will nur ...«

»Nein.« , unterbrach Carla sie. »Komm mir nicht wieder mit schützen an. Das Einzige, was du in letzter Zeit machst, ist mir dumme Gedanken einreden.«

»Das wollte ich nicht.«

»Tust du aber.«

»Dann tut es mir wirklich leid. Ich hab' nur Angst um dich. Ich ... so kenn' ich dich nicht.«

»Mir geht's gut. Sogar sehr gut.«

»Und das genau ängstigt mich.« Leni legte den Kopf ein wenig zur Seite. »Ich hab' Angst, was geschieht, wenn du ... von Wolke sieben fällst.«

»Das werde ich nicht. Er ist zu mir gekommen.« , sprach Carla. »Er bleibt. Er will ein Leben mit mir.«

»Und was ist mit dem Leben ... vor dir?! Dir ist klar, dass er immer Kontakt zu seiner Ex haben wird.«

Carla nickte dezent. »Ich weiß. Damit muss ich noch lernen umzugehen. Aber das schaffe ich.«

»Und sein Kind?«

»Wie gesagt, sie mag mich nicht.«

»Dann würde ich da beginnen.«

»Bei seiner Tochter?« , fragte sie und zog die Augenbrauen zusammen.

»Klar. Wenn sie dich mag oder wenigstens akzeptiert ist das schon mal ein großer Schritt.«

»Und wie soll ich das ... auf die Kette kriegen? Ich hatte noch nie einen Freund mit ... Anhang.«

»Sei dabei, wenn er was mit ihr macht.« Sie zuckte dabei mit den Schultern. »Keine Ahnung Spielplatz, oder ...«

Carla lachte. »Sie wird siebzehn.«

»Oh.« Lenis Augen wurden überraschend groß. »Da habt ihr aber nicht viel ... Altersunterschied.«

Ihre dunkelhaarige Freundin sah sie mit einem Augenrollen an. »Ja. Fang' du auch an. Das hat sie ebenso kritisiert.«

»Na ja verständlich, wenn der Papa eine vögelt, die ...«

»Ich bin älter als sie. Nicht gleich alt. Dag und ich, wir versteh'n uns, trotz unseres Altersunterschiedes. Das ist kein bisschen relevant bei uns. Ich seh' ihn nicht als ... Daddy.«

»Würde ihm aber bestimmt gefallen.« Leni wartete keine Antwort ab. »Aber ... gab's da nicht ... noch ein Kind?«

»Ja, sein Sohn. Er hat mir das nie richtig erzählt. Ich weiß nur, dass seine Probleme mit seiner Ex wohl da begonnen hatten, als er ... gestorben ist.«

»Hmm.«

»Was ist jetzt wieder?«

»Findest du nicht, das es dann jetzt mal an der Zeit wäre, ihm die Wahrheit zu sagen, dass nichts in dir heranwächst.«

»Nein. Die Zeit ist noch nicht reif dafür.« , sagte Carla. »Ja, er hat sich für ein Leben mit mir entschieden, aber er muss mich erst so richtig lieben, damit er mir diese kleine Lüge verzeihen kann.«

»Ich glaube ja eher, dieser Moment wird nicht kommen.« Sie rutschte näher. »Er hat ein Kind verloren, damit wirst du ihm irgendwie noch ein Kind rauben.«

»Ich bin aber nicht schwanger. Ergo hat er ja kein ...«

»Aber er ist momentan der Meinung, ihr würdet ein Baby bekommen.«

»Ich kann es ihm jetzt noch nicht sagen.« Carla blieb dabei.

»Früher oder später wirst du es tun müssen. Hast du dir denn wenigstens überlegt, wie du es ihm sagen wirst?«

»Was meinst du mit, wie?«

»Na ja ich hoffe ja, du wirst ihm nicht erzählen, du hättest eine Fehlgeburt gehabt.«

»Für wie dumm hältst du mich? Natürlich nicht. Ich werde ihm da schon ... die komplette Wahrheit sagen.«

»In deiner Haut möchte ich nicht stecken.«

»Könnten wir jetzt über etwas anderes reden?« Carla war es leid, immer auf diese eine Lüge hingewiesen zu werden. Sie wusste ja selbst, dass dies nicht richtig gewesen war, dennoch ... wollte sie momentan nicht, dass irgendwas ihrem Glück mit Dag im Wege stand. Alles andere war schließlich die Wahrheit. Er wollte sie. Sie wollte ihn.

»Gut. Dann zurück zu seiner Tochter.« , startete Leni aufs Neue. »Wie gesagt, musst du da anfangen. So schwer wird es schon nicht sein.«

»Das sagst du. Du hättest den Blick sehen müssen, den sie mir andauernd zugeworfen hat.«

»Ja. Und den wirst du ändern müssen, und das geht nicht, wenn du hier hockst, während Dag seine Papa-Zeit hat.«

»Du meinst also, ich soll mit zu diesen ... Treffen?«

»Natürlich. Du musst sie besser kennenlernen, und sie dich.«

»Das wird sie doch gar nicht wollen.«

»Wollen kannst du erstmal beiseiteschieben. Du bist die neue Frau an der Seite ihres Vaters. So oder so werdet ihr euch ab jetzt nicht mehr so leicht aus dem Wege gehen können.« , sprach sie. »Du bist kein Geheimnis mehr Carla. Also verhalte dich auch dementsprechend.«

Ich brauch dir nicht zu erklären wie schön das wär' so für immer BAND 3Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt