Erwartetes Ende

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Ich sah die Blitze immer größer werden. Doch noch wurde ich verschont.
„Warte", mischte sich plötzlich ein Mädchen ein und schaute mich an.
Roman hielt inne, drehte seinen Kopf zu dieser und wartete sichtlich genervt auf ihre Antwort.
„Das ist die Freundin von diesem Volltrottel?"
„Reece, dafür haben wir keine Zeit."
Sie verdrehte die Augen und murmelte noch ein: „Da war ich aber die bessere Wahl."
Kurz betrachtete ich sie. Das ist also die böse Ex-Freundin.


Lange darüber nachdenken konnte ich leider nicht, denn Roman bereitete sich erneut vor.
Ich fragte mich, was er mit mir vorhatte. Es würde wohl nicht lange dauern, bis ich das herausfinden würde.
„Wie wäre es, wenn wir ihr die Augen ausbrennen?", warf einer der Formwandler ein.
Zu meinem Pech schien diese Idee Roman ziemlich gut zu gefallen.
Als es dann so weit war und Roman seine Hände auf mich richtete, schloss ich die Augen. Ich erwartete den Einschlag der Blitzte. Ich konnte sie sogar hören. Doch ich spürte nichts. Absolut gar nichts.
War ich bereits tot?


Als ich meine Augen wieder öffnete, konnte ich kaum glauben, was ich da sah.
„Chase?"
Er war tatsächlich hier.
Nun weinte ich, anstatt Schmerzenstränen auch noch Freudentränen. Ich war noch nie so froh, ihn zu sehen.
Er hatte sein Schild komplett um uns gelegt, sodass Romans Blitze daran abprallten.


„Los! Bringt mir ihre Köpfe!", schrie Roman wütend.
Sofort verwandelten sich alle in Nebel, bis auf Roman selbst.
„Um Juna, kümmere ich mich selbst."
Das Schild von Chase verschwand. Stattdessen hatte er augenblicklich seinen Leuchtstab in der Hand.
„Finger weg von meiner Frau!"
Ich hätte mich beinahe über diese Aussage gefreut, hätte ich keinen Schutt auf meinem Unterkörper liegen.


Erneut startete Roman einen Angriff, doch nicht auf mich oder Chase. Er zielte über mich.
Ich konnte gerade noch sehen, wie sich der Deckenbalken löste, dann sah ich ihn fallen. Erneut presste ich meine Augen zusammen und erwartete meinen Tod, doch auch dieses Mal traf er nicht ein.
Oliver stand vor mir, und hielt den gesamten Balken in der Hand.
Als ich realisierte, was gerade passiert war, atmete ich erleichtert aus.


Nun schien Roman ziemlich sauer zu sein. Sein Angriff ging nun gegen Oliver. Dieser konnte seinen Blitzen nicht standhalten und brach in sich zusammen, mit dem Balken über sich.
„Oliver!"
Panisch schaute ich aus der Entfernung zu ihm. Bewegen konnte ich mich leider nicht.
„Mir geht es gut", hörte ich ihn unter den Balken sagen.


„Kaz, kümmere dich um Roman", schrie Chase.
Schnell schaute ich mich um, um ihn ausfindig zu machen.
„Das ist gerade etwas schlecht, Chase. Ich bin ziemlich beschäftigt."
Umringt von den Geschwistern des Superschurken, versuchte er sich zusammen mit Skylar zu verteidigen.
Es sah ziemlich schlecht für uns aus. Es waren viel zu viele.


Oliver war gerade dabei, sich zu befreien, während Chase weiteren Angriffen standhielt.
„Warte, ich helfe dir", sagte Oliver, nachdem er zu mir gekommen war und machte sich ans Werk, mich zu befreien.
Ich kniff meine Augen zusammen. Umso mehr Oliver den Schutt bewegte, umso stärker tat es weh.
Vorsichtig räumte er mich frei. Dabei war er hoch konzentriert. Erstaunlich, wenn man beachte, was um uns herum geschah.


Gerade hatte er den letzten großen Brocken hochgehoben, da wurde er mit voller Wucht zurückgezogen.
Zu meinem Bedauern ließ er den Brocken dabei fallen, zurück auf meine Beine.
Ich konnte nicht anders als laut aufzuschreien.
„Juna!"
Durch meine wässrigen Augen sah ich, wie Chase sein Kraftfeld fallen ließ und zu mir rannte.
„Wir müssen dich hier rausbringen."
Er versuchte erneut den Schutt zu entfernen, wobei es ihm ohne Superstärke schwerer fiel.
„Chase..."
Ich schaute zu ihm auf.
„Ich kann meine Beine nicht spüren."
Er legte eine Hand an meine Schulter.
„Wir bekommen das wieder hin. Das verspreche ich dir."
Schön, dass er so zuversichtlich war, denn ich war es nicht.

Zwischen Bionic und SuperkräftenWo Geschichten leben. Entdecke jetzt