Am nächsten Morgen wurde ich von den ersten Sonnenstrahlen geweckt, die durch mein Fenster fielen- noch waren keine Gardinen angebracht. Ich lag in meinem rießigen Bett unter diversen Kuscheldecken, umrandet von unzähligen Kissen und im Arm hielt ich meinen Lieblings-Teddy. Der Rest des Zimmers war noch recht kahl. Ein großer Schrank für meine Kalmotten stand schon da und ein Schreibtisch mit Stuhl ebenfalls. Die Wände waren in einem zarten Lila gestrichen, was der Hauptgrund war, wieso ich dieses Zimmer für mich aussuchte. >Im Laufe der nächsten Tage werde ich es noch dekorieren, aber das hat noch Zeit<, dachte ich mir. Zuerst wollte ich hier neue Leute kennenlernen. Davor hatte ich am meisten Angst. >Was, wenn ich keine Freunde finde?< Ich schob diesen Gedanken mit aller Kraft beiseite. >Ich bin eine schüchterne Person, wenn es darum geht mit fremden Leuten zu reden. Fühle ich mich aber erstmal wohl, ist es schwierig mich wieder zum schweigen zu bringen< Ich lächelte und kurz musste ich an meine alten Freunde denken, die ich allesamt zurück lassen musste. Es waren sicher nicht die tollsten Freunde, die man sich vorstellen kann, denn sie waren in der schlimmsten Zeit meines Lebens nicht für mich da, jedoch hatten wir bis dahin eine Menge Spaß zusammen. Die einzige, die immer zu mir hielt, war meine beste Freundin Ayla. Ich hatte schon einige Male mit ihr telefoniert, seit ich angekommen war und ich vermisste sie furchtbar. Diesen Preis musste ich jedoch zahlen. Es war das Beste für mich und Mama.
>Also auf geht's<, dachte ich mir. Ich konnte es nicht ewig vor mir herschieben. >Sei einfach mal extrovertiert<, sagte ich mir selbst und sprang aus dem Bett. Nach langer Suche entschied ich mich für ein rotes Sommerkleid, was mir etwas zu kurz war und ging aus dem Haus, nachdem ich meiner Mutter Bescheid gab, dass ich etwas die Gegend erkunden wollte.
Den ganzen Tag lief ich schon den Strand entlang und durch die Orte. Ich bemerke, dass eine Gegend schrecklich arm aussah, mit Holzhütten und heruntergekommenen Wohnwagen und Fischerbooten. Die andere Gegend war der pure Gegensatz: hier standen rießige Luxuswillen mit prächtigen Gartenanlagen und teuren Autos davor. Am Yachthafen lagen die größten Yachten, die ich je gesehen hatte. Ohne es zu merken starrte ich mit offenem Mund auf eine Villa, die besonders schön aussah.
,,Na, Kleine, hast du noch nie eine Villa gesehen oder was ist los?", ertönte plötzlich eine belustigte Männerstimme hinter mir. Erschrocken drehte ich mich um. Dann sah ich IHN. Zuerst blickte ich nur in zwei hellblaue Augen und sie hielten mich für einige Sekunden in ihrem Bann gefangen, bis ich mich lösen konnte. Vor mir stand ein junger Mann, vermutlich etwas älter als ich, mit braunen Haaren. Ein paar Strähnen fielen ihm rechts und links ins Gesicht. Er trug ein hellblaues Poloshirt, das eng an seinen Oberarmen spannte, eine dunkelgraue kurze Jeans und weiße Sneaker. Mir fiel direkt seine markante Kieferpartie auf und ich dachte mir, dass ein Boxerschnitt sehr gut zu seiner Gesichtsform passen würde.
Ein verschmitztes Lächeln machte sich auf seinem makellosen, gebräunten Gesicht breit. Erst jetzt merkte ich wie unangenehm lange ich ihn anstarre. >Mist< ,,Eh, ich", fing ich an und überlegte mir schnell etwas, dass nicht allzu armselig klang. Ich hatte noch nie etwas vergleichbares gesehen, wie diese Villen. Meiner Familie ging es finanziell ganz gut aber wir waren weit weg von reich und auch wenn ich es nie im Leben zugeben würde, beeindruckte mich ein solcher Wohlstand und machte mich sogar neidisch. ,,Ich finde die Bude ganz schön" , sagte ich so unbeeindruckt wie es ging und musste ginsen da ich gerade vermutlich zu der teuersten Luxusvilla des ganzen Kontinents ,,Bude" gesagt hatte. Daraufhin musste mein Gegenüber lachen. >Humor hat er immerhin< Er kam einen Schritt näher auf mich zu, wodurch ich willkürlich einen Schritt zurück ging, denn ein kurzer Flashback ging mir durch den Kopf wie ein Blitz. ,,Ich bin Rafe" ,stellte sich der junge Mann verunsichert vor und hielt mir seine Hand hin. Zögernd ging ich wieder auf ihn zu und reichte ihm meine Hand. Erst jetzt merkte ich wie groß er war. Er war bestimmt einen Kopf größer als ich. ,,Ich bin Violet" , sagte ich schüchtern. ,,Meine Freunde nennen mich Letti", fügte ich hinzu. ,,Schön dich kennenzulernen. Bist du neu hier?", fragte Rafe. Ich antworte ,,Ja, ich bin gestern mit meiner Mutter hergezogen". Er sah mich aufmerksam an und fragte ,,Wie kommt es, dass ihr umgezogen seid?" Ich stockte bei dieser Frage und musste nervös schlucken. >Ich kann es gar nicht leiden Fremden private Dinge von mir zu erzählen< ,,Meine Eltern haben sich getrennt und daraufhin brauchten meine Mutter und ich einen Tapetenwechsel. Haben dann einfach den Kontinent gewechselt, was man halt so macht nach einer Trennung", sagte ich spaßhaft, damit das Ganze nicht so traurig klang. Rafe lachte mit mir, aber man sah etwas Sorge in seine Augen. ,,Tut mir leid, das zu hören", sagte er noch, ,,aber freut mich, dass du genau hier her gezogen bist und sogar direkt zu meiner Bude gefunden hast", fügte er hinzu und zwinkerte, während er auf genau die Villa zeigte, über die ich mich eben lustig gemacht hatte. Ich wurde Rot und wollte am liebsten im Boden versinken. ,,Oh", ist alles was ich heraubrachte. ,,Das ist dein Haus?" Er muss lachen und sagte ,,Ja, aber schon gut, ich nehms dir nicht übel, du bist bestimmt etwas viel besseres gewohnt", sagte er ironisch. ,,Selbstverständlich, ich bin in Wirklichkeit die Prinzessin von North Carolina, aber erzähls keinem", erwiderte ich auf dieselbe ironische Weise. Wir lachten. ,,Es bleibt unser Geheimins", versprach Rafe und hob seine Hand feierlich. Die Handbewegung ließ mich erneut einen Schritt zurück gehen und unwillkürlich zusammenzucken. Rafe sah irritiert aus, aber fragte mich dann nur: ,,Heute Abend ist eine Party am Strand. Kommst du auch hin?",,Klingt gut. Ich liebe Parties", erwiderte ich. Rafe sah zufrieden aus und nickte.Er gab mir noch seine Nummer, um mir nacher den Standort zu schicken. Ich freute mich insgeheim, dass ich so an seine Nummer kam und dachte, dass es vielleicht auch nur ein taktischer Schachzug seinerseits war, um unter diesem Vorwand meine Nummer zu bekommen. ,,Dann sehen wir uns später, Letti". Ich schmunzelte darüber, dass er schon meinen Spitznamen benutzte. ,,Ja, bis dann"
Gut gelaunt ging ich heim und freute mich schon auf heute Abend.
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Heyy, ich bemühe mich möglichst regelmäßig Kapitel zu veröffentlichen! Wie immer freue ich mich über Feedback!
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SAVE ME
FanfictionHi, ich bin Violet und bin mit meiner Mutter nach Outer Banks gezogen, denn mein Dad ist kein guter Mensch. Ich bin zwischen den Kooks und Pogues hin- und hergerissen. Auf der einen Seite Reichtum, aber auch Eintönigkeit und auf der anderen Seite Ab...