Snape erwachte leicht aus seinem Schlaf. Er lag in seinem Bett. Was war passiert? So langsam kehrten seine Erinnerungen wieder. Miss Granger hat seine Wunde versorgt und er muss da wohl vor Erschöpfung eingeschlafen sein. Hat sie ihn hier hoch gebracht? Bestimmt, denn er konnte sich nicht entsinnen es selbst gemacht zu haben.
Der Tränkemeister setzte sich auf und sein Blick fiel auf eine Gestalt im Ohrensessel. Sie ist doch nicht etwa hier geblieben? Vorsichtig schlug er die Decke zurück und stand auf. Vor ihr angekommen bemerkte er, dass sie schlief. Er war etwas verwundert über die Fürsorge seiner jungen Schülerin.
Hatte er das überhaupt verdient, nach all dem was er getan hat? Snape legte eine Hand an ihre Schulter und rüttelt sie leicht. "Miss Granger, wachen Sie auf!"
Langsam schlug sie die Augen auf und blickte ihm direkt ins Gesicht. "Professor?", fragte Hermine. "Tun Sie doch nicht so. Immerhin haben Sie sich doch hier her gesetzt und sind eingeschlafen. Wieso eigentlich?" - "Ich habe mir sorgen gemacht, dass noch was passieren könnte. Sie waren so verletzt und sind eingeschlafen. Es tut mir leid, dass ich in Ihr Schlafzimmer gekommen bin, Sir."
Snape sah ihr tief in die Augen und konnte keine Lüge erkennen, sondern nur Aufrichtige Sorge. "Schon okay Granger. Danke." Ihr Blick schlug in Verwunderung um. Hatte er sich gerade bei ihr bedankt? Vielleicht hatte es ihn doch härter getroffen als es aussah. Er konnte sich bei diesem Anblick ein leichtes Lächeln nicht verkneifen.
Er reichte ihr die Hand hin, damit sie aufstehen kann. "Kommen Sie! Auf dem Sessel bekommen Sie nur Rückenschmerzen. Legen Sie sich lieber wieder auf das Sofa.", sagte er leise in seiner tiefen Stimme. "Aber was ist, wenn doch noch was passiert, Sir?", wieder kehrte Sorge in ihre Stimme zurück. "Alles gut. Sie haben sich schon genug gekümmert. Gehen Sie." Hermine ergriff seine Hand und ließ sich von ihm hoch helfen. Zaghaft lächelte sie ihn an, bevor sie sein Schlafzimmer verließ.
Unten wieder angekommen fiel es ihr schwer wieder einzuschlafen. Als es endlich klappte, war ihr Schlaf sehr unruhig und der Albtraum kehrte wieder zurück. Von Schreien angelockt kam der Professor runter ins Wohnzimmer und ging zu der jungen Frau hin.
"Wachen Sie auf! Shhh alles gut, Ihnen passiert nichts, es ist nur ein Traum." Sein Versuch scheiterte. Er berührte sie wieder an ihrer Schulter. "Hermine, wach auf!" Es funktionierte wieder, wie beim letzten Mal.
Hermine zitterte am ganzen Körper und Tränen stiegen ihr in die Augen. Snape drückte sie an sich und sagte ihr beruhigende Worte ins Ohr. Ihr Atem verlangsamte sich wieder und mit etwas Abstand sah sie ihn verschreckt an.
"Es tut mir Leid, Professor. Ich wollte Sie nicht schon wieder wach machen. Ich werde morgen gehen, dann werde ich Sie auch nicht weiter stören." - "Darüber reden wir Morgen. Wenn Sie möchten, können Sie auch mit oben schlafen. Vielleicht beruhigt es Sie, wenn sie nicht alleine sind."
Vor wenigen Stunden hatte sie ihm einfach so geholfen und jetzt wollte er auch für sie da sein. "Sind Sie sich sicher, Professor?", fragte sie mit erstaunen in ihrer Stimme. "Sehe ich aus, als ob ich Witze mache?" - "Nein, natürlich nicht. Tut mir leid. Ich danke Ihnen."
Schüchtern lief sie ihm hinterher, die Treppen hoch zu sein Schlafzimmer. Es war schon eine Merkwürdige Sache, immerhin war er ihr Lehrer. Aber sie fühlte sich bei ihm so sicher und wohl. Hermine konnte selbst nicht ganz verstehen wieso. Oben angekommen zauberte Snape ihre Decke und Kissen von unter her. Das Bett war definitiv groß genug, es wäre sogar noch für eine dritte Person Platz.
Vorsichtig legte sie sich an den äußersten Rand und deckte sich zu. Snape tat es ihr gleich, nur das er nicht rausfallen würde, wenn er sich drehte. "Danke Professor. Gute Nacht." - "Gute Nacht Granger." So schliefen sie beide ein und es war die ruhigste Nacht seit Langem. Nicht einmal der Schlaftrank war so gut.
Hermine erwachte frei von Albträumen und war sehr glücklich darüber. Ihr Professor war schon aufgestanden, denn seine Seite war leer und verlassen. Zum Glück, dachte sich Hermine. Es war ihr etwas Peinlich, aber es tat so gut eine Nacht perfekt zu schlafen.
Sie stieg aus dem Bett und sah an sich herunter. Sie trug nur einen Pyjama mit Koalas drauf. So musste sie jetzt runter gehen, denn ihre Sachen lagen im Wohnzimmer.
Unten angekommen bemerkte sie, dass der Tisch gedeckt war und es roch so herrlich nach Kaffee. Sie schlich sich schnell zu ihrer Tasche um sich umzuziehen, doch Snape erblickte sie. Als sie ihn bemerkte, drehte sie sich um und sah das seine Mundwinkel nach oben gingen.
"Wollen Sie so mit mir Frühstücken, Granger?", fragte er lachend. Sie war erstaunt, sonst machte es immer den Eindruck, dass ihr Lehrer überhaupt nicht in der Lage wäre zu lachen. "Jaja, sehr lustig. Ich zieh mich nur schnell um und dann können wir Frühstücken.", auch Hermine konnte sich dabei ein schmunzeln nicht verkneifen.
Im Badezimmer machte sie sich schnell frisch, zog sich um und versuchte ihre Haare wenigstens ein bisschen zu bändigen, indem sie diese zu einem Zopf zusammen band.
Fertig für den heutigen Tag, begab sie sich in die Küche und nahm an dem runden Tisch platz. Sie goss sich ihren Kaffee mit einem kleinen Schluck Milch ein und blickte wieder zu den Tränkemeister. "Danke, dass ich die Nacht bei Ihnen schlafen konnte. Ich fühle mich so erholt und Albträume waren auch keine mehr da."
Ihre Blicke trafen sich, doch er ignorierte ihre Aussage, indem er ihr nur einen Guten Appetit wünschte. So aßen sie schweigend zusammen Frühstück. Vielleicht auch ihr letztes, dachte sich Hermine. Doch darüber mussten sie noch reden.
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From the Dark ~ Snamione
RomansaAls Hermine nach einer erschreckenden Begegnung auf der Straße bewusstlos wird, begegnet ihr ausgerechnet Snape und nimmt sie mit zu sich. SSxHG