✧ POV Leon ✧
Als wir nach oben kamen, wollte Emma direkt ins Bett. "Und du willst wirklich gar nichts einnehmen?" fragte ich Emma besorgt. Ich hatte schon genug Verletzungen in meinem Leben und ein gebrochener Arm rangierte relativ weit oben auf der Skala. "Die haben mir im Krankenhaus was gegeben." "Emma, das ist aber schon eine Weile her und der Arzt hat gesagt...." "Es ist mir egal, was der Arzt sagt. Ich hab heute schon genug Probleme und Stress für unser Baby verursacht. Ich nehme auf gar keinen Fall jetzt noch mehr Schmerzmittel" antwortete sie schroff. Und ich war mir sehr sicher, dass das einer der Momente ist, in denen man einfach seinen Mund halten sollte. Ich deckte sie zu. "Willst du einen Tee?" "Ja, ein Tee wäre toll." "Und was essen?" Emma schüttelte den Kopf. Also ging ich nach unten und machte ihr eine Tasse Tee.
Während das Wasser im Wasserkocher aufkochte, atmete ich tief durch. Was ein absolut schrecklicher Tag. Ich brauchte jemanden zum reden. Also rief ich meinen Vater an. Nachdem ich mit Manu losgefahren war, hatte ich ihm schon geschrieben. Er ging auch sofort ran. "Hallo Leon! Wie geht es Emma? Ist alles in Ordnung?" "Ja, scheint so als wäre nichts passiert. Also dem Baby. Wir müssen morgen nochmal zur Kontrolle." "Das klingt doch gut. Und Emma?" "Eine Platzwunde an der Stirn und einen gebrochenen Arm. Aber sie will auch keine Schmerzmittel nehmen. Es geht ihr schlecht und ich kann nichts machen." "Ohje, das klingt schlimm. Du kannst jetzt einfach nur für sie da sein. Manchmal ist das alles was man tun kann." Mir kamen die Tränen. "Papa, ich war nicht da. Ich hab nicht auf die beiden aufgepasst!" "Leon, hey großer...du kannst nicht immer da sein. Dafür konnte doch niemand was. Es wäre genauso auch zuhause passiert." "Ich kann das nicht..." "Was kannst du nicht?" "Ich kann nicht Vater sein, wenn ich das nicht mal hinkriege..." "Natürlich kannst du das. Du wirst ein guter Vater. Junge, alleine das du dir diese Gedanken machst, zeigt es doch." "Und was wenn nicht?" "Also ich will erstmal klar stellen das ich in diese Richtung absolut keine Bedenken habe. Und naja, jetzt müsst ihr da durch." Mein Vater lachte leicht. Mir blieb es aber im Halse stecken. "Leon, ihr hattet einen harten Tag. Der war lang und es gibt viel für euch beide zu verkraften. Geht ins Bett! Schlaft und morgen wenn ihr wisst, das mit dem Kind alles in Ordnung ist, dann wird alles schon ganz anders scheinen." "Vermutlich hast du Recht." "Ist meistens so. Ein Vorteil der Goretzka-Männer!" Wir lachten beide. "Na, also...ein Lachen. Das wollte ich hören. Meldet euch morgen." "Danke, Papa! Bis morgen!" Ich legte auf und schnaufte. Dann machte ich Emma Tee fertig und ging nach oben.
✧ POV Emma ✧
Gestern Abend schliefen wir einfach direkt ein. Ich hatte mich an Leon gekuschelt. Es tat so gut, ihn wieder bei mir zu haben. Als ich wach wurde, sah ich ihn an. Er schlief noch. Ich stand auf und ging ins Bad. Keine Minute später, rief Leon panisch nach mir. "Emma! Emma! Wo bist du?" Und dann ging auch schon die Tür auf. "Ich musste wohin...was ist denn mit dir?" Ich fixierte ihn als ich mir die Hände wusch. "Ich bin wach geworden und du warst nicht da. Ich dachte dir ist was passiert." Er fiel mir von hinten um den Hals. "Gerade, hab ich nur das Gefühl, dass du versuchst mich zu ersticken." Er löste sofort seine Umarmung und verzog das Gesicht. "Tut mir leid."
Ich drehte mich um zu ihm. "Leon, was ist los?" "Ich habe keine Ahnung...Ich bekam sofort Panik!" "Mir geht es gut, dem Baby geht es gut. Versuch dir keine Sorgen zu machen." Leon nickte. Ich gab ihm einen Kuss und streichelte seine Wange. "Wie kriegen wir das hin, dass es auch Leon gut geht?" fragte ich ihn lächelnd. "Ich hab nachher Training und dann fliegen wir für morgen nach Düsseldorf. Es würde mir persönlich helfen, wenn wir dich in Luftpolsterfolie packen können..." Er lachte leise, sah mich an und piekste mir mit seinem Zeigefinger gegen die Schulter. "Fänd ich nicht so gut...aber ich parke mich gerne auf dem Sofa. Wenn dir das hilft." "Ich melde mich vielleicht einfach ab." "Auf gar keinen Fall, Leon! Es geht mir doch gut." "Aber du rufst sofort an, wenn was ist." "Versprochen!" Ich gab ihm einen Kuss und umarmte ihn. "Sollen wir frühstücken?" "Ja. Soll ich dich tragen?" "Du hältst es für ein geringeres Verletzungsrisiko mich eine Treppe runter zu tragen, anstatt das ich die einfach selbst runtergehe?" Leon zuckte mit den Schulter und sagte: "Ja." "Naja, also ich irgendwie nicht." Ich tätschelte ihm gegen die Wange und ging nach unten.
Nach unserem gemeinsamen Frühstück, kuschelten wir noch gemeinsam etwas auf der Couch. Irgendwann musste Leon zum Training. Da morgen der Telekom Cup in Düsseldorf anstand, würde er über Nacht nicht hier sein. Aber es ging mir ja soweit gut und ich achtete gut auf mich. Und Leon würde extra sofort nach den Spielen abreisen, um schnell wieder hier zu sein. Ich war auf dem Sofa gerade in ein kleines Schläfchen abgedriftet, da klingelte es. Ich erschreckte und ging zur Gegensprechanlage. "Ja?" fragte ich. "Emmchen, ich bins, Flo!" Ich drückte den Türöffner und wartete bis Flo oben war in der Tür. "Hey! Was machst du denn hier?" Wir umarmten uns lange. "Geht es dir gut?" "Ja, alles okay. Aber was machst du hier?" "Leon hat mich angerufen, auf dem Weg zur Säbener. Er hat ein schlechtes Gewissen, weil er arbeiten muss. Also fahre ich nachher mit dir zum Arzt und bleibe über Nacht bis er wieder da ist." "Wirklich?" "Ja, na klar. Aber komm...schlaf noch etwas." "Ich hab nicht geschlafen." Genervt sah Flo mich an. "Du hast den Kissenabdruck im Gesicht." "Ja, okay. Ganz eventuell hab ich gedöst." "Dann lass uns da einfach weiter machen, bevor wir nachher zum Arzt fahren." Zusammen legten wir uns wieder aufs Sofa, schauten uns eine Folge Friends nach der anderen an und ich war einfach froh, nicht alleine zu sein.
Die Untersuchung bei unserer Ärztin war absolut einwandfrei. Auch sie bestätigte, das alles in Ordnung sei und das unser Baby sich hervorragend entwickelte. Ich war sehr erleichtert und rief Leon sofort an, nachdem wir die Praxis wieder verlassen hatten. Er war sehr erleichtert und ich konnte, auch durchs Telefon, spüren wir seine Anspannung von ihm abfiel. Dann fuhren Flo und ich wieder nachhause und verbrachten die nächsten beiden Tage auf der Couch, mit Fernsehen und schlafen. Und Sonntags musste er sich leider auch durch beide Spiele von Leon quälen. Die Mannschaft musste in beiden Spielen ins Elfmeterschießen und Leon traf beide Male. Ich war so stolz auf ihn, das ich platzen könnte. Und sogar Flo schien sich immer mehr zu begeistern. Ich konnte es ohnehin nicht erwarten bis Leon wieder da war. Aber ich vermisste ihn so sehr, auch die Nähe zu ihm...und jetzt wollte ich ihn auch noch wirklich gerne belohnen für seine beiden Tore...
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New Chapter - Teil 1 - Leon Goretzka FF
FanfictionEmma ist 24 Jahre alt und lebt in München. Nachdem sie sich von ihrem Freund getrennt hat und endlich neu durchstarten will, lernt sie einen Spieler ihres Lieblingsvereins kennen und die beiden werden ein Paar. Was erstmal romantisch klingt, wird sc...