𝑜𝑛𝑒 𝑙𝑎𝑠𝑡 𝑏𝑟𝑒𝑎𝑡ℎ | ¹⁹⁹²

252 15 0
                                    

𝐌𝐀𝐍𝐇𝐀𝐓𝐓𝐀𝐍, 𝟏𝟗𝟗𝟐

Hoppla! Dieses Bild entspricht nicht unseren inhaltlichen Richtlinien. Um mit dem Veröffentlichen fortfahren zu können, entferne es bitte oder lade ein anderes Bild hoch.

𝐌𝐀𝐍𝐇𝐀𝐓𝐓𝐀𝐍, 𝟏𝟗𝟗𝟐

Ich war vier.
Vier Jahre alt und unsichtbar.

Und manchmal war meine Welt so laut,
dass ich sie nicht mehr ertragen konnte.

Vielleicht ist das der Grund, warum ich damals entdeckte, dass Wasser nicht nur zum baden oder trinken da ist.

Es konnte mich auch in einen zustand versetzen, der mich aufatmen liess.

An einen Ort bringen, wo alles so friedlich war.

"Missy, beeil dich, ich muss noch die Visite vorbereiten," rief meine Mutter von irgendwoher, verloren in der Weite unseres großen Hauses, die mich manchmal fühlen liess, als lebten wir in unterschiedlichen Universen. Sie war immer so beschäftigt, genau wie mein Vater.

Aber ich war ganz wo anders.

Ich war unter Wasser, auf dem Grund der Badewanne. Hier konnte ich schreien, so laut ich wollte, ohne das es jemand hörte.

Das Kribbeln breitete sich in meinem Kopf aus. Wie Lichter, die in der Dunkelheit aufleuchteten und die Welt um mich herum gleichzeitig verschwommen und doch irgendwie klarer sehen liess.

Dann, wenn ich dachte dass ich bald ohnmächtig werde, wenn ich über den Punkt hinaus ging, an dem ich normalerweise aufgetaucht wäre, war da nur ich und das Wasser.

Als wären wir das einzig existierende im Kosmos.

Es fühlte sich an wie Magie, wie ein kostbarer Moment der Kontrolle in einer Welt, in der ich so wenig davon hatte.

Damals wusste ich nicht, dass es der Mangel an Sauerstoff im Gehirn war, der diesen Rausch verursachte.

Ich wusste nur, dass es sich gut anfühlte.


Und als ich fünf Jahre alt war und ich meine Eltern wieder einmal vor der Badezimmertür streiten hören konnte, wollte ich, dass dieses Gefühl für immer bleibt.

Also tauchte ich tiefer und blieb länger.


Meine Lungen schrieen nach Sauerstoff, aber ich verdrängte es. Ich wollte nicht mehr zurück an die Oberfläche, nicht in die Realität, in der meine Eltern ihre eigenen Kriege führten, von lebenswichtigen Entscheidungen und tragischen Momenten absorbiert wurden und mich dabei vergaßen.

"Ist Missy etwa immer noch in der Badewanne?! Du hast schon vor einer Stunde gesagt, du würdest sie ins Bett bringen!"

Ich hörte meine Mutter ihn anschreien, ihre Stimme dumpf und weit entfernt, als käme sie von einem anderen Planeten.

"Ich habe auch zu tun, Addison."

Mein Vater klang genervt. Er hatte Arbeit zu erledigen, Patienten zu retten.

"Ich geh mal nach ihr sehen"

'𝘕𝘦𝘪𝘯, 𝘯𝘦𝘪𝘯, 𝘯𝘦𝘪𝘯, 𝘪𝘤𝘩 𝘸𝘪𝘭𝘭 𝘯𝘰𝘤𝘩 𝘯𝘪𝘤𝘩𝘵 𝘳𝘢𝘶𝘴', waren
die verzweifelten Gedanken meines fünfjährigen Ichs. Ich wollte die Stille und das Kribbeln in meinem Körper nicht los lassen.

Ich wollte, dass es für immer bleibt.


Dann spürte ich seine Hände, die mich aus dem Wasser zogen, und meine kleine Welt wurde schlagartig dunkel und kalt.





Dann spürte ich seine Hände, die mich aus dem Wasser zogen, und meine kleine Welt wurde  schlagartig dunkel und kalt

Hoppla! Dieses Bild entspricht nicht unseren inhaltlichen Richtlinien. Um mit dem Veröffentlichen fortfahren zu können, entferne es bitte oder lade ein anderes Bild hoch.
𝐒𝐭𝐚𝐫𝐠𝐢𝐫𝐥  |  ᵍʳᵉʸˢ ᵃⁿᵃᵗᵒᵐʸWo Geschichten leben. Entdecke jetzt