Part 15

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Leichte Sonnenstrahlen kitzelten meine Nase und weckten mich somit auf.
Meine Augen hielt ich noch geschlossen. Innerlich wusste ich, dass es noch viel zu früh am Morgen war.
Ich zog die Decke ein Stück höher.
Meine Matratze bewegte si-. Wie kann sich eine Matratze bewegen?
Also öffnete ich doch meine Augen und sah auf eine nackte, männliche Brust.

Erst jetzt, bemerkte ich den Arm, welcher sanft um mich gelegt wurde.
Ich runzelte verwirrt meine Stirn.
Seit wann schliefen Henry und ich denn so?

Ich ließ meinen Blick an der Brust hinauf gleiten. Am Gesicht angekommen, sah ich nicht in das meines Bruders.
Ich sah Williams. Er schlief ruhig.
Sein Mund war leicht geöffnet. William atmete regelmäßig und schnarchte leise. Seine sonst perfekt sitzenden Haare waren verwuschelt.

Eigentlich war das, was wir hier taten sehr unsittlich. Normalerweise würde man direkt zur Heirat gezwungen werden, wenn man uns in dieser kompromittierenden Lage sah.
Aber wir waren auf einem Schiff. Irgendwo auf dem Ozean. Hier würde das doch keinen interessieren, oder?
Zumal ich nun schon das zweite Mal neben ihm schlief.

So sehr ich mich auch aus seinem Griff befreien und etwas Abstand zwischen uns bringen wollte. So sehr wollte eine leise Stimme tief in meinem Inneren, seine Nähe einfach genießen.
Ich bettete meinen Kopf auf seinem Arm und beobachtete ihn beim Schlafen. William fing an sich zu bewegen und drehte sich auf die Seite zu mir. Nun legte er auch seinen anderen Arm um mich.

Ich brauchte eine Sekunde um zu realisieren wie nah wir uns waren.
Ich spürte seinen warmen Körper an meinem. Sein Gesicht, war nur wenige Zentimeter von meinem entfernt.
Sein warmer Atem strich sanft über meine Haut.
Ich lächelte, als ich sah, wie seine Haare ihm im Gesicht hingen. Vorsichtig, um ihn nicht zu wecken, strich ich es zur Seite.
Ein leises Brummen entwich seiner Kehle und ließ seine Brust leicht vibrieren.
Seine Züge waren entspannt.
Dadurch sah er so viel jünger aus. William sollte sich öfters von der guten Laune der anderen anstecken lassen.
Er lächelte sogar leicht im Schlaf.

Ich wusste nicht, wie lange ich ihn nun schon beim Schlafen beobachtete.
Mir wurde nicht eine Sekunde dabei langweilig.
Seine Hand auf meinem Rücken, begann kleine Kreise darauf zu zeichnen.
Ich genoss diese kleine Berührung, welche mir Gänsehaut bereitete.
Seine Augen fingen an sich unter den Lidern zu bewegen. Nur wenige Sekunden später öffnete er sie.
Seine ozeanblauen Augen taxierten meine. Ein leichtes Lächeln schlich sich auf seine Lippen.

"Guten Morgen." Flüsterte ich lächelnd.
"Morgen." Sagte William leise.
Seine Stimme war tiefer und etwas kratziger als sonst.
"Hast du dieses Mal besser neben mir geschlafen?" Wollte William wissen.
Entweder, er war sich unserer Nähe bisher noch nicht bewusst oder diese Erkenntnis störte ihn einfach nicht.
"Ja das habe ich." Antwortete ich lächelnd. Er nuschelte etwas wie 'Geht doch' und zog mich noch näher.
Dabei hatte er seine Augen wieder geschlossen.
Nun hätte wahrlich kein Blatt mehr zwischen uns beide gepasst.

Ich spürte jede Faser seines Körpers.
Dabei war ich mir ganz sicher, dass auch er jede Faser meines Körpers spürte.
"William?" Flüsterte ich leise.
"Hmm?" Kam seine Antwort.
"Das was wir hier tun, ist sehr unschicklich." Flüsterte ich weiter.
Gott, unsere Nasen berührten sich fast.
Träge öffnete William seine Augen.
"Stört es dich denn?" Er zog eine Augenbraue in die Höhe.
Ich spürte, wie sich meine Wangen rosa färbten.

Auch wenn wir uns sehr nahe waren, fühlte ich mich verdammt wohl in seiner Nähe. Deswegen schüttelte ich langsam den Kopf.
"Außerdem sieht uns keiner."
"Und wenn jemand herein platzt?" Fragte ich vorsichtig.
"Kann nicht passieren. Ich habe abgeschlossen." William gähnte leise.
Ich entspannte mich wieder. Wobei ich gar nicht gespürt hatte, dass mein Körper angespannt war.
William hatte seine Augen wieder geschlossen.
"Es ist viel zu früh zum aufstehen." Murmelte er schläfrig.
"Das habe ich auch bereits mitbekommen." Antwortete ich leise.
Ich konnte meinen Blick einfach nicht von ihm abwenden.
"Ich konnte nur nicht wieder einschlafen." Warum gab ich das gerade zu?
"Wieso nicht?" Flüsterte William.
Er öffnete seine Augen wieder.
Meine Wangen wurden röter.
"I-ich weiß nicht." Antwortete ich schnell. William leckte sich leicht über die Lippe und nickte. Wieder wurde ich von seinen Augen gemustert.
Seine Nasenspitze berührte sanft meinte. Dadurch wurde mir bewusst, dass er mir ein Stück näher gekommen war.

Unser Atem vermischte sich. Mein Herz schlug plötzlich schneller. In meinem Bauch fingen Schmetterlinge an zu flattern.
Wieder hing Williams Blick auf meinen Lippen. Wollte er mich küssen?
Sein Griff um mich, verstärkte sich etwas. William hob seinen Kopf leicht vom Kissen und beugte sich weiter zu mir. Lieber Gott, steh mir bei.
Nur eine Sekunde später lagen seine weichen Lippen sanft auf meinen.
Mit einem leichten Druck, fing William an seine Lippen zu bewegen.
Ich tat es ihm gleich.

William drückte mich während des Kusses sanft zurück aufs Bett und beugte sich über mich. Er unterbrach den Kuss zu keiner Sekunde.
Sein Körper schwebte über mir und hüllte mich mit seiner Wärme ein.
Eine Hand legte William an meine Taille und strich sanft darüber.
Meine Hand fuhr automatisch in seine Haare. Unbewusst zog ich an diesen als Wiliam den Kuss vertiefte.
Er keuchte gegen meine Lippen. Ich zuckte ein Stück von ihm weg.
Verwirrt sah William auf mich herab.

"Habe ich dir weh getan?" Flüsterte ich leicht außer Atem. Meine Hand verließ seine Haare.
"Oh nein. Ganz im Gegenteil." William grinste. Wie kann dieser Mann immer noch attraktiver werden? Wie kann das sein? Eine angenehme Wärme breitete sich in meiner Brust aus. Denn ich wusste, dass er nicht jeden dieses wundervolle Grinsen zeigte.
"Darf ich dich jetzt weiter küssen?" Fragte William leise. Sein Blick huschte von meinen Augen hinunter zu meinen Lippen. Verlangen loderte in seinen Augen.
Ich nahm sein Gesicht in meine Hände und zog ihn wieder zu mir.

Unsere Lippen trafen leidenschaftlich aufeinander. Einige Sekunden küssten wir uns weiter, bevor William sich zu meinem Hals herunter küsste. Meinen Kopf neigte ich zur Seite, damit er besseren Zugang hatte.
Sanft ließ William seine Lippen und seine Zunge über meine Haut gleiten. Ein angenehmes Prickeln wurde an der Stelle frei gesetzt.
Ich strich über seine muskulösen Arme. Welche sich unter meiner Berührung anspannten.
Ich erschrak, als jemand gegen die Tür hämmerte. William brummte und löste seinen Mund von meinem Hals.
"Ja?" Rief William.
"Ist Myra bei dir? Ich kann sie nicht finden." Rief mein Bruder.
William verdrehte seine Augen.
"Ja ist sie." Antwortete William.
"Unter mir." Fügte er etwas leiser hinzu. Ich spürte die Röte in meinen Wangen neu aufflammen.
"Was hast du gesagt?!" Rief Henry wütend.
"Er hat dich gehört." Flüsterte ich kichernd. William grinste wieder.
"Du hast sie geweckt." Meinte William. Er ließ mich nicht eine Sekunde aus den Augen.
"Du hat gesagt sie liegt unter dir!" Henry war wütend. Mehr als das.
"Bist du bescheuert? Warum sollte sie das tun?" Ich presste meine Lippen aufeinander um nicht zu lachen.
William küsste mich wieder. Kurz erwiderte ich den Kuss, löste mich dann aber.
"Henry es ist alles in Ordnung. William ärgert dich nur." Meinte ich.

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