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MATTEO

Mittwoch, 8. Mai

Vor ungefähr 2 Wochen war ich noch in New York. Laut Padre, muss Emiliano noch eine Weile da bleiben. Am Anfang wollte er zwar nicht, doch er wirkt da sehr glücklich. Vorallem, weil er neue Freunde gefunden hat. Für mich war das sehr schwer, New York zu verlassen. Wer weiß, wann und wie ich wieder Lorena sehen werde?

»Dein Bruder kommt heute wieder zurück.«, informiert mich Padre. »Luigi?«, hake ich. Er nickt und setzt sich neben mich hin. Luigi ist der zweit Älteste und er war auf einer Mafia-Schule. Da wir mit der kanadischen Mafia verbündet sind, haben wir ihn dahin geschickt. »Sieht so als, als hätte er viel gelernt.«, meint er. »Das hoffe ich.« »Matteo.«, fängt Padre an. Ich kenne dieses Matteo. »Was ist schon wieder los? Was mache ich falsch?«, frage ich genervt. »Behandele Estella und Giada gut. Das ist meine einzige Bitte.« Ich erhebe mich und massiere meine Schläfe. »Da muss ich dich wohl enttäuschen. Du ersetzt Madre und erwartest von mir sowas?« »Deine Madre hat nichts damit zutun.«, entgegnet er. »Ihr seid verheiratet, immernoch.« »Sie ist weg. Einfach nur weg. Keiner kann sie finden. Nicht ich, du und die ganze Mafia. Vielleicht darum, weil sie gestorben ist-« »Merda!«, zische ich und werfe die Vase auf den Boden. »Wie redest du, über die Frau, die du liebst?« Er atmet ein und aus und steht auf.

»Sie ist nicht mehr bei uns, Matteo. Merk dir das. Estella ist genauso nett und ähnelt ihr.« »Estella kann nicht einmal ihr Fuß sein.«, brumme ich und verlasse das Wohnzimmer.

In meinem Zimmer - ganz alleine, zeichne ich das 3. Bild von Lorena zu Ende und es sieht fantastisch aus. Wieso kann ich sie einfach nicht vergessen? Vielleicht weil sie ein bisschen Madre ähnelt. Ihr Lächeln, vorallem diese Grübchen, die mich jedesmal aufs neue faszinieren.. es gibt viel, was ich über sie sagen könnte, aber nicht in Worte fassen kann.

Sie ist immer noch in New York und auch wenn ich regelmäßig sehe, was sie macht, finde ich die Entfernung trotzdem nicht Okay. Ich will sei bei mir haben. An meiner Seite. Am liebsten würde ich sie in meinem Zimmer einsperren und mit ihr für immer hier sein. Aber no.. stattdessen besucht sie eine öffentliche Highschool mit komischen Jungs, die sich als Badboy sehen.

Ich konnte auch nicht viel über sie herausfinden. Was hat das zu bedeuten? Bei jedem finde ich etwas heraus, außer bei ihr? Sie wohnt in einem luxuriösen Apartment, wo auch sehr viele Männer stehen. Vielleicht stammt sie aus einer reichen Familie?

Während ich denke, schweift mein Blick auf das Foto von mir und Madre. Leicht lächelnd, nehme ich das Foto in die Hand und schaue mir sie an. Sie ist so wunderschön.. Manchmal wenn meine Tanten über sie reden, realisiere ich, was für eine wundervolle Person sie war. Ich weiß, dass du lebst Madre. Gib mir ein Hinweis und ich finde dich. Du würdest mich niemals alleine lassen. Du würdest deine drei Söhne niemals so im Stich lassen. Du liebst uns und das hast du immer gezeigt. Luigi und Emiliano vermissen dich ebenfalls und wollen dich endlich wirder umarmen. Du fehlst uns so verdammt sehr, dass es weh tut.

Plötzlich klopft es an der Türe und Giada kommt zum Vorschein. »Du sollst runter.«, sagt sie. Ich nicke und erhebe mich. Anschließend verlasse ich das Schlafzimmer und gehe die Treppen runter.

»Luigi Mancini ist back!«, höre ich die Stimme meines Bruders. Lachend gehe ich auf ihn zu und umarme ihn. »Du bist ja kräftiger geworden.«, stelle ich fest. »Natürlich. Ich trainiere monatelang schon so hart.«, entgegnet er. »Das machst du gut.«, sage ich und klopfe ihm auf die Schulter. »Signore, Sie können ins Zimmer.«, gibt Ines Bescheid. »Grazie, Ines.«

»Geh duschen und dann komm in den Garten.«, sage ich. Er nickt und geht die Treppen hoch.

Ich öffne die große Glastüre und trete raus. Schließlich setze ich mich auf eine Liege und genieße die Stille.

His dark obsessionWo Geschichten leben. Entdecke jetzt