🇩🇪 Gestatten, Islam Ramadan

Prolog auf Rädern

„𝕰𝖞 𝕭𝖗𝖚𝖉𝖊𝖗, 𝖜𝖆𝖗𝖘𝖙 𝖉𝖚 𝖒𝖆𝖑 𝖎𝖓 𝕭𝖊𝖗𝖑𝖎𝖓?" frägt mich dieser komische Kauz auf der Rückbank meines Taxis. Ich bin nur so ein abgefuckter Fahrer mit Bierbauch und Hängetitten, kam lange nicht mehr vor dass jemand mit mir reden wollte. Die Frau hat mich verlassen, die Kinder haben mich vergessen. Ich lebe in meinem Taxi so als wäre es das Zentrum dieser Welt und doch bin ich nur ein Geist den keiner so wirklich wahrnimmt. Kein Mensch, nur ein Dienstleister. Aber wenn er reden will, von mir aus. Wäre er weiblich mit guten Brüsten wäre ich zwar angetaner aber Brüste hab ich ja eh schon selbst, also wen mach ich hier was vor? „𝕾𝖆𝖌 𝖒𝖎𝖗 𝖉𝖔𝖈𝖍 𝖊𝖗𝖘𝖙 𝖒𝖆𝖑 𝖜𝖎𝖊 𝖉𝖚 𝖍𝖊𝖎ß𝖙 𝕶𝖔𝖑𝖑𝖊𝖌𝖊" sag ich diesen leicht dunkelhäutigen Gesellen und da fing er an zu zögern. „𝕹𝖚𝖗 𝖗𝖆𝖚𝖘 𝖒𝖎𝖙 𝖉𝖊𝖗 𝕾𝖕𝖗𝖆𝖈𝖍𝖊, 𝖎𝖓 𝖉𝖊𝖎𝖓 𝕳𝖊𝖎𝖒𝖆𝖙𝖑𝖆𝖓𝖉 𝖐𝖆𝖓𝖓 𝖎𝖈𝖍 𝖉𝖎𝖈𝖍 𝖊𝖍 𝖓𝖎𝖈𝖍𝖙 𝖟𝖚𝖗𝖚𝖊𝖈𝖐 𝖋𝖆𝖍𝖗𝖊𝖓", keine Ahnung ob der Typ meinen Humor versteht, meine Sprache zumindest schon. „𝕯𝖆𝖘 𝖌𝖑𝖆𝖚𝖇𝖘𝖙 𝖉𝖚 𝖒𝖎𝖗 𝖊𝖍 𝖓𝖎𝖈𝖍𝖙", „𝕹𝖎𝖈𝖍?" erwidere ich bloß. Da fängt er an zu lachen. Auf meiner verdammten Rückbank. Wenn er wüsste wie viele Leute sich da hinten schon übergeben haben würde ihn dieses dämliche Lachen wohl vergehen. „𝕽𝖆𝖒𝖆𝖉𝖆𝖓. 𝕴𝖘𝖑𝖆𝖒 𝕽𝖆𝖒𝖆𝖉𝖆𝖓". „𝕴𝖘𝖙 𝖉𝖔𝖈𝖍 𝖓𝖎𝖈𝖍𝖙 𝖜𝖆𝖍𝖗? 𝖀𝖓𝖉 𝖏𝖊𝖙𝖟𝖙 𝖌𝖊𝖍𝖙'𝖘 𝖚𝖊𝖇𝖊𝖗 𝖉𝖎𝖊 𝖋𝖗𝖆𝖓𝖟𝖔𝖊𝖘𝖎𝖘𝖈𝖍𝖊 𝕲𝖗𝖊𝖓𝖟𝖊? 𝕮𝖍𝖆𝖗𝖑𝖎𝖊 𝕳𝖊𝖇𝖉𝖔 𝕲𝖊𝖇𝖆𝖊𝖚𝖉𝖊? 𝕭𝖎𝖘𝖘𝖈𝖍𝖊𝖓 𝖋𝖚𝖊𝖗 𝕭𝖔𝖒𝖇𝖊𝖓𝖘𝖙𝖎𝖒𝖒𝖚𝖓𝖌 𝖘𝖔𝖗𝖌𝖊𝖓, 𝖜𝖆?", da vergeht den Penner das Lachen. „𝕬𝖑𝖘𝖔 𝖎𝖒 𝖊𝖗𝖓𝖘𝖙 𝕶𝖑𝖊𝖎𝖓𝖊𝖗, 𝖛𝖊𝖗𝖆𝖗𝖘𝖈𝖍𝖊𝖓 𝖐𝖆𝖓𝖓 𝖎𝖈𝖍 𝖒𝖎𝖈𝖍 𝖘𝖊𝖑𝖇𝖊𝖗. 𝖂𝖊𝖓𝖓 𝖉𝖚 𝖜𝖎𝖑𝖑𝖘𝖙 𝖉𝖆𝖘𝖘 𝖎𝖈𝖍 𝖉𝖎𝖈𝖍 𝖋𝖆𝖍𝖗𝖊 𝖉𝖆𝖓𝖓 𝖋𝖆𝖍𝖗 𝖎𝖈𝖍 𝖉𝖎𝖈𝖍 𝖆𝖇𝖊𝖗 𝖒𝖆𝖈𝖍 𝖍𝖎𝖊𝖗 𝖐𝖊𝖎𝖓𝖊 𝕾𝖕𝖆𝖊𝖘𝖘𝖈𝖍𝖊𝖓 𝖒𝖎𝖙 𝖒𝖎𝖗". Und da fing er an mir seine ganze Lebensgeschichte zu erzählen. Und mal ganz im Ernst, von all den Elendsgestalten die ich schon in meiner bescheidenen Karre begrüßen durfte war Mister Ramadan einer derjenigen oder sogar derjenige an den ich mich bis heute am Besten erinnern kann und wohl auch noch erinnern werde bis mein fettiges Herz endgültig seinen Geist aufgibt. Im folgenden erzähle ich seine Geschichte.