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LORENA

Als ich zum ersten Mal den Hauptsitz der Los Muñoz Cartel betrete, spüre ich eine Mischung aus Ehrfurcht und Nervosität, die sich wie ein eiskalter Schauer über meine Haut legt. An der Seite Padre's, dem mächtigen Anführer, fühle ich mich sowohl beschützt als auch überwältigt von der Schwere der Verantwortung, die nun auf meinen Schultern lastet. Seine Hand ruht beruhigend auf meiner Schulter, während wir die eleganten, aber düsteren Flure des Gebäudes entlangschreiten. Die Wände scheinen mit den Geheimnissen vergangener und gegenwärtiger Machtkämpfe getränkt zu sein, und das Gefühl von Intrigen liegt schwer in der Luft.

Die Mitglieder der Mafia, gekleidet in teure Anzüge und mit ernsten Mienen, werfen uns verstohlene Blicke zu, als wir passieren. Jeder Blick, den ich erhasche, und jedes Wort, das ich höre, offenbart eine komplexe Hierarchie und eine unerbittliche Atmosphäre der Macht. Ich kann die Spannung förmlich spüren, die zwischen den Mitgliedern der Organisation herrscht, jeder einzelne von ihnen bereit, sein Leben für die Ziele und Interessen der Mafia zu opfern.

Während Padre geduldig erklärt und mich einführt, erkenne ich die Bedeutung und die Gefahr, die mit meiner neuen Rolle verbunden sind. Es ist nicht nur eine Frage der Ehre oder des Erbes, sondern auch eine Frage des Überlebens. Ich muss lernen, die Regeln dieses gefährlichen Spiels zu beherrschen, denn von nun an bin ich Teil davon, ob ich es will oder nicht. Und während ich tiefer in die Welt meiner Familie eintauche, weiß ich, dass es kein Zurück mehr gibt.

Trotz der schweren Last des Erbes und des Verlustes meines Bruders brennt ein Feuer der Rache in mir. Ich kann nicht einfach hinnehmen, was geschehen ist. Die Umstände seines Todes bleiben nebulös und verdächtig. Es gibt Fragen, die unbeantwortet bleiben, und Schuldige, die ungestraft davonkommen.

Mein Herz pocht wild vor Entschlossenheit, als ich daran denke, Gerechtigkeit für meinen Bruder zu suchen. Diejenigen, die für seinen Tod verantwortlich sind, werden zur Rechenschaft gezogen werden, koste es, was es wolle. Die Regeln der Mafia mögen zwar skrupellos sein, aber ich werde sie zu meinem Vorteil nutzen, um meine Ziele zu erreichen.

Mein Erbe mag von Trauer und Verlust überschattet sein, aber ich werde nicht zulassen, dass diese Dunkelheit mein Handeln bestimmt. Rache wird meine Triebfeder sein, und ich werde meinen Bruder mit jedem Schritt, den ich unternehme, ehren.

»Lass mich dich mit jemanden vorstellen.«, sagt Padre und verlässt sein Büro. Ungefähr 2 Minuten später kommt er wieder rein, gefolgt von einem Mann.

»Das ist Gael. Er ist meine rechte Hand.«, stellt Padre vor. Ich mustere ihn von oben bis unten. Er ist groß, muskulös und hat eine düstere Aura. »Gael, meine Tochter. Ich habe dir ja schon die Situation erklärt.«, meint er. Gael nickt und schaut mich an. Mich begrüßt er mit einem Nicken und bleibt weiterhin dort stehen.

»Gael wird dir die Trainingsräume zeigen und dir alles erklären, was du wissen musst«, sagt Padre und betont, wie wichtig es ist, von Gaels Erfahrung zu profitieren. Ich nicke und stehe auf.

Gael führt mich mit selbstbewussten Schritten durch die geschäftigen Gänge. Sein Gesichtsausdruck ist ernst, seine Haltung straff. Er ist die Verkörperung der Effizienz, und ich spüre, wie mein Puls sich beschleunigt, als ich versuche, mit seinem Tempo Schritt zu halten.

Wir passieren verschiedene Abteilungen, während Gael mir die verschiedenen Teams und ihre Aufgaben erklärt. Seine Stimme ist ruhig und sachlich, aber ich kann die Intensität hinter seinen Worten spüren. Er leitet mich durch die verschiedenen Stockwerke, bis wir schließlich zu den Trainingsräumen gelangen.

Als die Tür zu den Trainingsräumen aufschwingt, betrete ich eine andere Welt. Der Geruch von Schweiß und Metall liegt in der Luft, und das dumpfe Geräusch von Gewichten, die auf den Boden klirren, erfüllt den Raum. Gael führt mich durch die verschiedenen Bereiche: das Boxring, die Hantelbereiche, die Kampfsportmatten. Er stellt mir die Trainer vor, erklärt ihre Spezialitäten und gibt mir einen Überblick über den Trainingsplan.

Während wir weitergehen, bemerke ich die Respektbezeugungen, die Gael von den anderen Trainern und Athleten erhält. Sein Name wird mit Anerkennung ausgesprochen, und ich kann sehen, dass er nicht nur respektiert, sondern auch verehrt wird. Gael ist mehr als nur ein Trainer; er ist Padre's rechte Hand.

Am Ende unseres Rundgangs führt Gael mich zu einem abgelegenen Bereich, fernab vom Lärm und der Hektik der Trainingsräume. Hier finden wir Ruhe und Privatsphäre. Gael wendet sich mir zu, sein Blick durchdringend.

»Das hier wird erstmal dein Platz sein«, sagt er und zeigt auf eine leere Trainingsmatte. »Hier wirst du hart arbeiten, lernen und wachsen. Ich werde dir alles beibringen, was du wissen musst, um erfolgreich zu sein. Aber bedenke immer: Es wird nicht einfach sein. Aber mit Disziplin, Hingabe und meinem Training wirst du es schaffen.«

Seine Worte hallen in meinem Kopf wider, und ich spüre einen Stich der Aufregung und zugleich der Angst. Aber ich bin bereit. Bereit, mich dem Training zu stellen, bereit, von Gael zu lernen, bereit, meinen Platz in dieser Welt einzunehmen.

Während wir zusammen trainieren, spüre ich die Intensität jeder Bewegung, jeden Atems. Gael ist ein Meister seines Fachs, und ich kann förmlich die Energie spüren, die er in jede Technik legt. Seine Anweisungen sind klar und präzise, und ich sauge jeden Ratschlag auf wie ein Schwamm.

Wir beginnen mit Aufwärmübungen, und Gael fordert mich heraus, meine Grenzen zu überschreiten. Jeder Muskel in meinem Körper brennt vor Anstrengung, aber ich halte durch, angespornt von Gaels unermüdlichem Enthusiasmus. Er ermutigt mich, weiterzumachen, wenn ich müde bin, und lobt mich, wenn ich Fortschritte mache.

Als wir zu den eigentlichen Übungen übergehen, führt Gael mich durch eine Vielzahl von Techniken und Kombinationen. Er zeigt mir, wie ich meine Schläge und Tritte verbessern kann, wie ich meine Verteidigung stärken und meine Ausdauer steigern kann. Mit jeder Wiederholung fühle ich mich stärker und selbstbewusster. »Du hast es ja wirklich gut drauf.«, behauptet er. »Früher habe ich oft trainiert.«, entgegne ich. »Das ist gut.« Ich nicke und verpasse noch eine Schläge.

His dark obsessionWo Geschichten leben. Entdecke jetzt