Vierzig » Einkaufen und Vollidioten beim Zimmer ausräumen

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„Also ich find' ja das Babybett total hübsch." Phong deutete auf ein rosa Bettchen, was definitiv hässlich war. Also so richtig hässlich.

„Ich will ein weißes, das Kleine soll nicht sofort einen miesen Geschmack haben. Zumal wir ja nicht mal wissen, ob wir ein Mädchen bekommen. Also wird alles neutral eingerichtet", widersprach ich ihm dann und schaute mir andere Sachen an, von denen ich teilweise nicht mal wusste, für was die gut waren. Wenn das überhaupt Babyzeug war.

„Ach komm' schon, Amy! Warte doch einfach mit dem Zimmer einrichten, bis du das Geschlecht weist. Ich will, dass das Zimmer perfekt ist. Ardy wird das nämlich völlig egal sein. Der freut sich doch nur momentan und wenn ihr dann das Kind habt, wird er sich einen Scheiß dafür interessieren. Er ist noch nicht bereit, also muss ich für ihn wohl einspringen, dass dein Kind ein perfektes Leben haben wird. Das bin ich euch schuldig."

„Da merkt man wieder mal, dass du schwul bist, werter Freund. Aber zurück zum Thema, wir kaufen heute schon mal 'n paar Sachen, die man so für ein Baby braucht und dann sollen die mein Gästezimmer ausräumen, was sie hoffentlich schaffen werden." Momentan ging selbst ich mir auf die Nerven, ich drehte jetzt schon völlig am Rad, obwohl ich erst im vierten Monat war. Dankeschön, Hormone.

„Dann kaufen wir dieses Dings", lachend deutete Phong auf ein nicht identifizierbares Dings, was ich dann einfach in den Einkaufswagen schmiss. War bestimmt irgendwann nützlich.

Auch, wenn ich das einfach nur meinem tollen Freund in die Fresse rammen konnte. Hatte dann also doch einen Sinn.

„Ruf' du mal Ardy und Freunde an, dass die dann in vier Stunden bei dir sind und ich schau' mich weiter hier um." Ohne auf meine Antwort zu warten, zog er mit dem Eibkaufswagen ab und ließ mich alleine stehen. Dankeschön, sehr freundlich von dir.

Also zog ich mein Handy aus der Tasche und rief ganz oldschool meinen Freund an, der sogar mal ranging. Was ein Wunder.

„Oh Gott! Ist alles okay? Ist was mit dem Baby? In welches Krankenhaus muss ich kommen? Ich hol' schnell deine Tasche. Also wird gut, Amy, ich bin gleich bei dir!" Vollkommen hysterisch brüllte er mir ins Ohr und benahm sich damit vollkommen bescheuert.

„Beruhig' dich, Mummy! Alles okay mit uns, wollte nur fragen, ob du nachher mit ein zwei Freuden kommen kannst, damit ihr 'n Zimmer ausräumt, um daraus 'n Kinderzimmer zu machen", antwortete ich ihm und legte fast automatisch meine freie Hand auf meinen Bauch. Gott, langsam nervte mich das selbst schon.

„Wer sagt denn, dass das Kinderzimmer bei dir in der Wohnung ist?", fragte Ardy ziemlich skeptisch.

„Meine Wohnung ist größer und in dem Gästezimmer schläft eh niemand, also ist das beschlossene Sache. Ihr habt doch eh kein freies Zimmer", erklärte ich ihm und fing an, meinen besten Freund zu suchen, der wieder irgendwie verschollen war. Wie man das mit knappen zwei Metern schaffte, war mir immer noch ein Rätsel. Aber ging wohl.

„Dann zieh' ich wohl auch bei dir ein."

„Darüber reden wir noch. Bitte seid in zwei Stunden bei mir. Ich liebe dich, oder so."

„Ich liebe euch." Damit legte Ardy auf und ich konnte mich voll und ganz der Suche nach Phong widmen.

„Amy! Ich hab' total süße Kuscheltiere gefunden und Schnuller. Die musst du kaufen, Liebes." Euphorisch hielt er mir die ganzen Dinger unter die Nase, nachdem ich ihn endlich gefunden hatte.

„Okay, aber jetzt lass uns bezahlen, ich sterbe vor Hunger und meine Füße tuen total weh", seufzte ich und trottete schon mal zur Kasse.

Da mein bester Freund ein wahrer Gentleman war, trug er natürlich die Tüten und fuhr auch sein Auto, dass eindeutig zu groß für Köln war, aber wenn er das unbedingt haben wollte, soll er doch. Dann soll er sich auch nicht wegen zu kleinen Parkplätzen beschweren.

Zuhause angekommen hatten wir noch eine halbe Stunde, bevor die Jungs kamen, wenn sie denn pünktlich waren.

Also legte ich mich auf mein Sofa und ließ mir einen Tee kochen. Lass bitte Ardy auch so fürsorglich sein. Zumindest in der Schwangerschaft.

„Alter, was hat deine Freundin bitte für 'ne riesen Wohnung?", weckte mich Taddls seltsam tiefe Bassstimme. Musste wohl echt eingeschlafen sein. Super.

„Habt ihr jetzt genug über die Wohnung geredet und können jetzt anfangen, das Zimmer auszuräumen?", seufzte Phong, während ich mich streckte und mich von der Couch erhob.

„Welches Zimmer denn?", fragte Sebastian, den wohl mein Bauch ziemlich ablenkte.

„Das da." Mit kleinen Schritten watschelte ich den Flur entlang und öffnete die entsprechende Tür.

„Kann ich das Bett bitte haben? Das ist fast cooler als meins", lachte Rewi und schmiss sich probeweise einfach drauf. Schön. Freut mich, dass es dir gefällt.

„Hätte es eh weggeworfen, ich kann ja schlecht ein Neugeborenes da drin schlafen lassen. Wär' bisschen verantwortungslos", gähnte ich und lehnte mich in den Türrahmen.

„Geh' ins Bett, Baby, wir machen das schnell und dann komm' ich und leg' mich zu dir", flüsterte Ardy mir ins Ohr.

Seit wann war er denn so süß? Was zur Hölle hatte der denn eingeworfen.

„Junge, macht das bitte in 'nem anderen Zimmer, ist ja ekelhaft", zischte Taddl.

„Bist doch nur neidisch, dass du nicht so 'n Glück hast", knurrte mein Freund. Genau, streit' dich noch mit deinem besten Freund, hast schon Recht.

„Ich will mit Anfang zwanzig noch kein Kind, Ardian." Fast schon hasserfüllt schaute mich Thaddeus an und drückte sich an uns vorbei in das Zimmer.

„Ich pass' auf die Affen auf, geh' du mal ins Wohnzimmer und ruh' dich aus", lächelte Phong und umarmte mich innig.

„Wenn irgendwas anfängt zu brennen, bezahlt ihr das", raunte ich noch, bevor ich zurück ins Wohnzimmer watschelte und mich auf die Couch legte, die eindeutig viel zu bequem war.

„Amy? Kann ich den Schrank auch haben?", schrie Sebastian, der am Ende des Tages wohl eine komplett neue Einrichtung haben würde. Aber so musste das ganze Zeug nicht wegwerfen.

„Nimm alles nicht technische mit, was dir gefällt, würde ich sowieso wegwerfen", antwortete ich ihm, drehte mich auf die Seite und versuchte einzuschlafen, ohne mir allzu große Sorgen darum zu machen, dass die Spasten noch meine Wohnung abrissen, denn das würden die garantiert schaffen.

AN: tut uns Wahnsinnig leid, dass so wenig kam in letzter Zeit. Aber kurz vor den Ferien ist alles immer ein bisschen stressig, müsstet ihr Wissen. :3
Wir hoffen also es hat euch gefallen! :)

-Anna

Just Amys weird World || Ardy // pausiertWo Geschichten leben. Entdecke jetzt