𝕂𝕒𝕡𝕚𝕥𝕖𝕝 69

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»Nia, wir können das ja auch zusammen machen.« , meinte Vincent, der mit Katja und Robin auf sie einredete.

Der junge Lockenkopf saß jedoch kopfschüttelnd an ihren Freund gelehnt auf der Couch.

»Süße, wir wollen dich nicht loswerden. Also denk' nicht falsch, aber ... das ist nicht der richtige Weg. Wenn ihr nicht miteinander redet, wird es nicht besser.« , gab Katja sanft von sich und blickte sie mitfühlend an.

»Ich kann das aber nicht. Sie hasst mich.«

»Sie hasst dich nicht.«

»Sie hat einfach nur ... einen falschen Blickwinkel momentan auf das Geschehen.« , äußerte sich Vincent dazu. »Sie denkt, wenn sie mit deinem Vater die Sache ...«

»Die beiden mögen sich auch nicht.« , sprach sie leise. »Sie meckert ihn nur an und er ... ist gar nicht da. Früher war er lauter, fröhlicher und ... nicht so ... er sitzt meistens nur stumm rum.«

»Ja ich weiß.« Vincent sah kurz zu seiner Frau. »Deinem Vater gehen halt ... viele Dinge durch den Kopf.«

»Ja und ich bin schuld.«

»Nein. Nia, da geht es um etwas ganz anderes. Die komplette Situation ist für ... beide sehr kräftezehrend.«

»Und ich stör' da nur.«

»Das stimmt nicht.«

»Doch.« Sie stand auf und zog Robin gleich mit auf die Beine. »Sind wir fertig? Ich will nämlich nicht mehr darüber reden.«

Da kam der kleine Dag zum Vorschein. Vincent wusste, dass sie jetzt eine Rede halten konnten, wie sie wollten, Nia würde es dennoch nicht erreichen. »Ja geht nach oben.«

Beide sahen dem junge Paar nach, wie sie aus dem Raum und schließlich hinauf gingen.

»Isabelle denkt, es wäre das Beste für Nia, aber das ist es nicht.« , sagte Katja. »Es wird für sie mehr Schaden verursachen zu beobachten, wie ihre Eltern nicht mehr zu denen werden, die sie waren. Und durch diesen Prozess, den beide sich vormachen, werden sie sich nur ... hassen. Jeder wird dem anderen die Schuld für sein unglücklichsein geben.«

»Dag liebt sie. Er vermisst ... Carla. Seine Gefühle werden dem ganzen ...«

»Trifft er sie noch?«

Vincent schüttelte den Kopf. »Nein. Also ... ich weiß es nicht. Ich glaub' nicht.«

»Dann ... halt' ein'n Blick drauf.«

»Soll ich jetzt den Anstandswauwau mimen, oder was?«

»Du sollst einfach einen Blick draufhalten. Falls Dag ... jetzt wieder ... in alte Muster verfällt, wird das momentan nur mehr ...«

»Schatz, er liebt sie. Ich kann ihn schlecht davon abhalten ...«

»Ich weiß es.« , gab sie von sich und legte die Beine mit auf die Couch. »Ich bin mir dessen bewusst. Und ich weiß selbst, wie schwer es ist, nicht bei der Person zu sein, die man eigentlich will ... aber in der Situation, in der sich beide befinden, oder besser gesagt, beide selbst reingeritten haben, sollte nicht noch mehr ... geschehen. Wenn du verstehst, wie ich das meine.«

»Ja, aber ...« Er stoppte von allein ab, als er bemerkte, dass Katja ihn abermals unterbrechen wollte, und wedelte daher schon auffordernd mit seiner Hand.

»Als Single kann er Tun und Lassen, was er will. Aber ... so hat er sich ... das selbst zuzuschreiben. Wir können nur hoffen, das beide einsehen, das es nichts bringen wird.«

»Das wir je so reden.«

»Ja, wer hätte gedacht, das wir beide mal das ... normalste Paar abgeben werden.«

»Nein. Ich mein's wirklich so.« , sagte er. »Ich hätte niemals gedacht, das mal eine Zeit kommt, wo ich mir wünsche, das Dag und Isabelle sich trennen.«

»Wenn Menschen sich nicht mehr guttun, ist es halt die beste Lösung.« Sie atmete schwer ein. »Sie hassen sich ja nicht. Nia sieht das falsch. Auch das nicht mögen. Sie ... sie können halt nicht mehr miteinander. Und die Liebe, die sie einst empfunden haben, ist nicht mehr ... vorhanden. Das heißt aber nicht, dass keine Gefühle mehr existieren. Sie müssen nur lernen, diese ... anzuwenden, um ein Miteinander-Klarkommen, aber dennoch ... getrennt, hinzubekommen.«

»Das weiß ich. Das habe ich ja versucht, ihm zu übermitteln. Aber Dag sieht es als seine Pflicht an, alles wieder ... gut zu machen. Und sein Glück ... die Liebe, die er mittlerweile für eine andere hegt, zu verdrängen.«

»Sie hat es ihm anscheinend echt angetan.«

»Sie hat ihm gutgetan. Ich glaube, das ist der Grund, dass er überhaupt Gefühle zugelassen hat.«

»Das mit Nia gefällt mir nicht.«

»Meinst du mir? Also wie gesagt, ich hab' nichts dagegen, wenn sie hier ist, aber Isabelles Plan wird nicht aufgehen, weil Dag und sie, das wird nicht mehr.«

»Diese Mara wird es bestimmt auch sehen und beide vielleicht darauf hinweisen, das es manchmal sogar fürs Kind das Beste ist, getrennt zu sein.«

»Hoffen wir's mal.«

»Dennoch hilft das Nia im Jetzt und Hier nicht weiter. Wir müssen das irgendwie hinbiegen, dass sie sich aussprechen. Ungesagte Worte können erstickend sein.« Sie legte ihre Beine nun auf seinen Schoß. »Dag und Isabelle haben nicht mehr miteinander geredet ... nur aneinander vorbei, bis sie sich ...« Erneut atmete sie schwer ein. »Das darf mit Nia nicht auch noch geschehen.«

»So weit wird es nicht kommen.«

»Es gibt genug Kinder, die sich von ihren Eltern abgewandt haben, und ... oder andersrum.«

»Das wird hier aber nicht passieren. Nia liebt ihre Eltern und die zwei lieben sie abgöttisch. Die Umstände sind nur ... gerade ...«

»Sprich es aus.« , forderte sie ihn auf und wusste dabei bereits, was er sagen würde.

»Scheiße. Sie sind scheiße.«

»Ich hoffe für alle, das sie es schnell einsehen werden.« Sie hob ihre Arme an, um ihm zu signalisieren, dass er sich auf sie legen sollte. Was er letztlich auch tat. Ihre Fingernägel zeichneten über seinen Rücken ... hin zu seinem Kopf, wo sie liebevoll seine Kopfhaut kraulte. »Versprichst du mir etwas?«

»Klar. Was denn?«

»Das es bei uns nie so sein wird. Wir werden reden. Auch wenn wir uns ... nicht mehr lieben werden. So etwas will ich Robin niemals antun.«

»Ich verspreche es dir, aber ich kann mir nicht vorstellen, das uns das je passieren wird.«

»Man kann sich nie etwas vorstellen, bis es dann eintrifft.«

Sein Kopf kam nach oben und er küsste sie sanft. »Ich verspreche es dir. 

Ich brauch dir nicht zu erklären wie schön das wär' so für immer BAND 3Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt