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𝙰𝚛𝚊𝚋𝚎𝚕𝚕𝚊

Noch immer fühlt sich alles surreal an. Ich schaue in die Augen von Nicolás. Das kalte Blau in seinen Augen, leuchten auf. »Wie?« hauche ich leise. Ich war nicht in der Stimmung mich ordentlich auszudrücken. »Wie das alles funktioniert?« hakt Nicolás nach. Ich nicke, vermeide den Augenkontakt. »Es ist nichts großes, was du beachten musst. Leb dein Alltag. Geh zur Schule oder zum Tierheim. Arbeite in der Bar, wie immer. Du wirst uns schon näher kennenlernen.« Er erklärte mir, wie es funktionieren sollte aber ich schalte mit dem Kopf ab und wundere mich, woher er weiß, dass ich ehrenamtlich im Tierheim tätig bin und in einer Bar arbeite.

Das ich in der Schule gehe, hätte man sich sowieso schon denken können, deshalb stelle ich das nicht in frage aber die anderen Dinge? Wieviel weiß er schon über mich? Ich schiele zu Nicolás, der sich mit meinem Vater unterhält. Nicolás hat Eisblaue Augen. Sie sind so hell, dass sie als weiß schon durchgehen könnten. Seine Statue ist breit und groß gebaut. Ich bin mir schon fast sicher, dass er den ganzen Tag im Fitnessstudio ist und nichts anderes tun wird aber wiederum schaut er aus, als wäre er ein Geschäftsmann, der sein Leben gut im Griff hat. Besser als ich, mit Sicherheit.

Ich blicke weg und starre auf meine schwitzigen Hände. Mittlerweile habe ich etwas Kopfschmerzen bekommen. »Wie lange dauert es, bis meine Tochter heiratet?« Ich höre in der Stimme meines Vaters, dass er kaum noch abwarten kann schuldenfrei zu sein und mich loszuwerden. Nicolás zuckt mit seinen Schultern. »Das kann ich nicht genau sagen. Vielleicht zwei Wochen ? Es würde schneller gehen, wenn wir nicht im Moment viel um die Ohren hätten.« Schneller ? Wieviel schneller würde es gehen, wenn sie nicht beschäftigt wären ?

Ich atme erleichtert auf, dass er nicht viel Zeit im Moment hat. Vielleicht finde ich einen Weg in diesen zwei Wochen zu verschwinden. Sie würden nicht nach mir suchen, da bin ich mir sicher. Also, dürfte es nicht schwer sein, einfach zu verschwinden. Ich werde um die Hilfe von Diandro bitten müssen. Diandro würde mir helfen, da bin ich sicher. Morgen ist die Hochzeit, dass heißt das ich mit ihm reden werde. Ich werde schneller verschwinden, als sie bis drei zählen können.

»Arabella, du wirst in der Aufsicht einer meiner Bruder ständig sein. Oder auch in der von mir. Ich werde dafür sorgen, dass du nicht aus den Augen gelassen wirst. Es wird dich immer jemand beobachten von meinen Brüdern, egal ob du ihn siehst oder nicht. Wir sind da.« Seine Stimme hört sich bedrohlich an, als würde er wissen was ich vor habe. Mein Herz schlägt schnell und ich bekomme es mit der plötzlichen Angst zu tun. Ich stehe unter Beobachtung? Jeder Zeit? »Hab ich keine Privatsphäre mehr?« frage ich und wische meine schwitzigen Hände an meiner Jeans ab.

Nicolás schmunzelt und rückt mir näher, weshalb ich meine Augen fest zukneife. »Die hast du schon lange nicht mehr.« wispert er rau in meinem Ohr. Die Haare auf meinem Arm stellen sich auf. Eine Gänsehaut durchfährt mich. Es macht mir Angst. Schon lange nicht mehr? Was soll das bedeuten ? Sein Bart kitzelte meine Wange und er tritt zurück. Nicolás steht auf und fährt sich durch sein braunes Haar. Ich schlucke und versuche diesen Moment zu realisieren.

Ohne mich noch einmal anzusehen, verabschiedet er sich und verlässt das Haus. Regungslos sitze ich auf der Couch und sehe auf dem Boden, der mit vielen Flecken beschmiert ist. Ich werde grob aus meiner Starre geweckt, als ich erkenne das mein Vater mich fest am Arm packt. Er zieht mich hoch und ich starre in seine Augen. »Wag es dich noch einmal zu trauen mit mir so zu reden, wie du es zuvor getan hast!« brüllt er mir ins Gesicht und spuckt währenddessen. Ich versuche seinen unangenehmen Atem zu ignorieren und presse die Augenlider zusammen. Mein Vater packt meine Schultern und schüttelt mich. »Hast du mich verstanden!« er wurde lauter, als ich nicht antworte.

Ich bin in dem Moment verstummt, als ich die Augen öffne und sehe dass er ausholt und auf meine Wange trifft. Mein Gesicht fliegt zur Seite und ich halte meine Hand auf die pochende Fläche. Ich schluchze. »Verschwinde!« er reißt an mein Haar und schubst mich aus dem Weg. Ich falle auf die Knie. Ohne mich auf die Schmerzen im Gesicht oder in den Knien zu achten, stehe ich auf und laufe ins Zimmer. Dort greife ich nach meinem Ersparnis und stopfe die kleine Schachtel in meinem Rucksack.

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⏰ Letzte Aktualisierung: Mar 23 ⏰

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