Wolfsbraut - Im Bann der Alpha

Teil 26

Celine schnappte sich, derweil Rain nun weitere Behälter öffnete und auf den Arbeitsplatten und sogar auch noch in der Spüle abstellte, nun einfach eine Gabel und stocherte in einer Auflaufform herum. Probierte da Makkaroni mit Käse, dort ein Gratin, da ein Risotto und hier einen Salat. Auf der Arbeitsplatte brach sie sich ein Stück von einem mit Salami und Mozzarella gefüllten und auch nur oberflächlich in Würfel geschnittenem Brot ab, biss einen Würfel ab und kaute kritisch drauf herum, runzelte die Stirn obwohl es sensationell schmeckte und suchte sich einfach das nächste zu probierende Essen aus.
Die ganze Zeit über stand Rain nur da und sah sie hoffnungsvoll an.
Wie ein Hundewelpe.
Großäugig.
Voller Erwartung und auch ein wenig bangen.
Tsss...
Und sowas wollte ein Alpha sein, der Anführer eines Rudels von Gestaltwandler Wölfen.
Und tatsächlich auch ihr fester Freund?
Ja...
Er wollte sogar mit ihr rumvögeln, obwohl sie todkrank war.
Einfach so?

Sie probierte das nächste Essen, einen asiatischer Auflauf mit Brokkoli und Hähnchenstücken... ja, der schmeckte geradezu sensationell lecker.
Am liebsten hätte sie los gestöhnt wie eine Verrückte.
Aber nein. Das würde ihm nur in die Karten spielen. Das konnte sie sich also auf keinen Fall  anmerken lassen. Also ging sie nu. Mit einem lauten seufzen, der alles mögliche bedeuten mochte zum Tisch hinüber wo auch genügend Töpfe, Schüsseln, Platten und Bleche standen.
An all den Sachen würde sie nun sicher Monatelang lang futtern können...
Hatte Oma hier eigentlich auch noch irgendwo Gefrierbeutel rumfliegen? Die Truhe im Keller würde sicher ganz schön voll werden.
Aber nein, was sachte sie denn da?
Das war doch sicher das vorgezogene Mittagessen des gesamten Rudels. Rain hatte ihnen sicher befohlen alles zu kochen und herzurichten und dann herzubringen.
Oh Mann...
Von Eigeninitiative keine Spur.
Er befahl eigentlich nur in der Gegend herum, oder?

„Bist du mit der Auswahl zufrieden, meine Mate? Oder Soll ich noch mehr holen? Fast das ganze Rudel und auch mehrere Dorfbewohner haben ihre Lieblingsspeisen gekocht, gebacken, gedämpft oder was auch immer.
Die Desserts sind noch draußen...", sagte er mit leicht heiser krächzender Stimme.
Vor Sorge um ihr Urteil?

„Du hast also all die Leute, die das hierher gebracht haben um ihr eigenes Essen gebracht um mir allein so aufzutischen.", meinte sie bemüht kalt und ausdruckslos. Sag ihnen, sie sollen sich alle Teller und Besteck holen.
Sonst ist das hier wohl gleich die größte Verschwendung von Lebensmitteln, die jemals irgendjemand betrieben hat!
Ich sagte zwar viel essen, jedoch nur für eine Person. Das hier langt für eine ganze Armee, ganz besonders, wenn draußen wie du sagst auch noch weitere Sachen stehen.", spottete sie nun fast schon, und Rain senkte nun sichtlich betreten den Kopf.

Ja... Marke getretener Hundewelpe.
Und in ihrem Inneren knurrte es plötzlich hörbar aggressiv auf.
Du übertreibst ganz schön! Du sagtest nur er soll dir zu essen bringen, das hat er gemacht. Das wie und wieviel sollte keine Rolle spielen, also los, geh hin und gib ihm endlich seine Belohnung! Schling die Beine um ihn, lobe ihn, bespringe ihn, küss ihn und leck ihn ab, sonst...

Plötzlich begann es aus dem Schlafzimmer, laut und vernehmlich zu Hämmern und zu klopfen und zu Meißeln.
Einen Augenblick lang keuchte Celine nur erschrocken auf. Die Bitch in ihr drin aber war nun zum Glück wieder verstummt.
Warum?
Plötzlich bemerkte sie die Hitze auf ihrer Haut.
Um nicht zu sagen... auf ihre Brust brannte es gerade wie die Hölle!
„Gott...!!! Ahhhhuuuu!!!"
Das essen was sie eben noch aus der dampfenden Auflaufform zum Mund hatte führen wollen war Zielsicher auf ihrer Brust gelandet und hatte das dünne T-Shirt blitzschnell durchtränkt.
„Au Au Au Au Au... heeeeiiiiß!", schrie sie hüpfend und versuchte, sich das T-Shirt vom Körper abzuhalten, sofort war Rain bei ihr und pflückte die heiß dampfenden Nudeln von ihrem Shirt
„Oh, Cely-Baby!"
Die Tür sprang auf. Und auch Night stürmte nun herein, fast schon wutschnaubend.
„Meine Mate ist verletzt? - Rain, du Hund!!!"
„Das war nur deine Schuld! Die lauten plötzlich einsetzenden Geräusche haben sie erschreckt. Da hat sie die Gabel fallen gelassen. Warum sagst du nicht Bescheid, dass ihr nun anfangt?", lamentiert Rain, nun lautstark zurück, doch er stürzte sich diesmal nicht auf den zornigen Night, sondern brachte Celine nur rasch zur Spüle hinüber, räumte den Topf, der im Spülbecken stand, beiseite, indem er ihn Night einfach in die Hände drückte und stellte dann rasch das kalte Wasser an, um Celine T-Shirt damit abzuwaschen und wohl auch ihre Haut darunter. Celine aber sah sofort, dass der leichte Stoff des T-Shirts nun ganz und ganz transparent geworden war.

Und Rains Hand... streichelte nun auch einfach mal so über ihre Brust!!!

Sie hatte sich schneller umgedreht und ihm eine gelangt, als dass sie überhaupt darüber nachdenken konnte, was sie tat.

„Sag mal ... Spinnst du?!", herrschte sie ihn aufgebracht an und da erst schien der Blonde Schönling zu bemerken, was er da gerade mit ihr tat und trat sofort die Hände hebend von ihr zurück.
„Oh... Ähm... Nein... ich meine ... sorry! Ich wollte nur... die Verbrennung, ...Cel!", stammelte er sofort.
Doch Neid trat nun vor, grollte leise auf und drückte ihm nun seinerseits den heißen Topf mit dem Essen in die Hände, zog dann seine schwarze Jacke aus und legte sie der immer noch fassungslos, da stehenden Celine um die Schultern herum.
„Du bist ein Esel, Rain! Warst du schon immer!
So was von unüberlegt. Genauso wie diese Fressaktion hier!", schimpfte er sauer und zog Celine, die nur Imme reich beschämt rot angelaufen da stand, mit sich mit.
„Es tut mir leid, dass mein Mit-Alpha solch ein Tölpel ist, Kleines. Möchtest du dich nun lieber erst mal umziehen?", nahm er sie unwillkürlich in den Arm und schob sie hinüber zum Schlafzimmer, öffne ihr auch noch fürsorglich die Tür und augenblicklich sah sich Celine mindestens zehn Handwerkern und Bauarbeitern gegenüber stehen, welche nun gerade am Loch in der Hauswand zu arbeiten begonnen hatten, das Mauerwerk abstützten und nun aber auf Ihr Erscheinen hin, alle wie ein Mann zu ihr umdrehten und sie augenblicklich riesengroß anglotzten.
Weil... Ha, ha... Ihr T-Shirt war ja vorne immer noch durchsichtig, und daran änderte auch die Jacke um ihre Schultern herum nichts.

Die nächste Ohrfeige landete also auf Nights Wange und Celine herrschte die anwesenden Gaffer an: „Umdrehen, sonst knallts!"
Das taten die Arbeiter und Handwerker dann auch sogleich. Aber Hüstelnd, grinsend, oh-oh-machend und zwei rannten sogar auf der Stelle aus dem Zimmer raus und in den Hühnerstall hinüber.

Celine hätte glatt platzen können vor Wut.
Da war tatsächlich nicht nur ein Tölpel am Werk.
Aber ihre innere Wölfin, diese Schlampe, die so gehässig war, wollte trotzdem was von denen und schnurr -knurrte gerade noch mal in ihrem Inneren los:
Night sollte sie nun besser alle töten. Sie haben uns angeglotzt, wie es nur unsere Mate dürfen. Ich finde ja, wir könnten zwei oder dreien von denen auch noch selbst die Augen ausreißen und sie an die Hühner verfüttern, bevor wir sie unseren Alphas überlassen...

„Verdammt noch mal du hirnloses Wesen einer verschrumpelten, hinterfotzigen Werwolfschlampe. Das werden wir garantiert NICHT TUN!
Also halt endlich deine beschissene, verfickte und unerträglich BLUTRÜNSTIGE KLAPPE!!!"