Das Fotoshooting

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,,Mhhhh Lecker", stöhnte ein Junge. Seine Zähne hatten sich in einen recht jungen Mann verbissen und das Blut war augenscheinlich köstlich. Es war irgendein Fremder, welchen er Hypnotisiert hatte, damit dieser nicht um Hilfe schreien konnte. Er war der Letzte seiner Art. Alle anderen Vampire wurden von den Menschen oder auch von Wölfen getötet. Nur er blieb verschont, da keiner wusste, dass er einer war. Keiner, außer seine Sechs Freunde. Gesättigt löste er sich vom Hals des Mannes.
,,Du warst wirklich köstlich, vielen Dank. Jedoch wirst Du jetzt alles vergessen und schön nach Hause gehen. Werwölfe sind gefährlich, also pass gut auf dich auf ok?" Ohne etwas darauf zu erwidern ging der Mann.
,,Jetzt bin ich satt. Die Sonne geht auch bald auf und dann muss ich arbeiten", sprach er mit sich selbst und gerade als er loslaufen wollte, hörte er ein Knurren hinter sich. Schnell drehte er sich um. Vor ihm stand ein Weißer und schwarzer Wolf. Er schluckte. Dann erklang noch ein knurren, nur dieses mal wieder von hinten. So konnte er nur noch seitlich entkommen.

Der Junge hatte Angst. Er wollte nicht sterben. Er war doch erst 200 Jahre alt. Er war noch viel zu jung zum sterben. Drei Wölfe rannten auf ihn zu. Der Schwarze und weiße Wolf waren schneller als der andere hinter ihm. Vor lauter Angst konnte er sich nicht bewegen, also duckte er sich, als sie zum Sprung ansetzten und über ihn sprangen. Einige Zeit rührte er sich nicht, bis er ein winseln hörte. Die Drei kämpften, während der Einzelgänger verlor. Sein Herz begann zu schlagen, was ihn verwirrte, da das Herz eines Vampirs nie schlug. Es stand immer still. Jedoch schlug seines so unglaublich schnell. Er saß auf dem Boden, hielt sich sein Herz und sah mit großen Augen zu, wie der schwarze Wolf den Einzelgänger den Kopf abriss.

Er war geschockt, schließlich waren sie doch auf derselben Seite. Warum waren sie nicht auf ihn gegangen? Schluckend musste er erkennen, dass die Zwei auf ihn zukamen. Sie blieben vor ihm stehen und sahen ihn an.
,,Bitte, ich habe nie jemanden getötet", meinte er ängstlich. Einige Zeit blieben sie noch so. Schwarze und graue Augen trafen auf Grüne. Der Junge zitterte vor Angst, ehe die beiden Tiere an ihm vorbei gingen und verschwanden. Der Vampir konnte sein Herz schlagen hören und irgendwie war ihm das nicht geheuer. Sein Herz hatte noch nie geschlagen. Wenige Zeit blieb er noch am Boden sitzen, ehe er schwankend aufstand. Seine Beine zitterten. Auch wenn er gerne bei seinen Eltern wäre, so wollte er nicht abdanken. Er biss sich in die Lippe und schwor sich stärker zu werden, um irgendwann sich für seine Eltern rächen zu können. Mit ernstem Blick sah er nach vorne und rannte los. Niemals sollte jemand seine schwache Seite sehen. Niemand außer seine Freunde. Dafür musste er stärker werden.

Zuhause angekommen schloss er die Tür ab und atmete aus. Der Junge sah sich um und fühlte sich gleich wohler. Überall waren seine Kuscheltiere. Wie gesagt, als Vampir sind 200 Jahre noch sehr jung. Vielleicht geschätzt 12 Jahre. Aber nur vielleicht. Oder er war die Ausnahme. Der Vampir hatte keine Ahnung von seinem Volk. Schließlich war er gerade mal 50, als alle getötet wurden. Auch seine Eltern. Da hatte er noch gerne mit Bauklötzen gespielt. Außerdem war er recht kreativ und baute immer verschiedene Sachen. Er wusste nicht, wie andere Vampire in seinem Alter waren, nur, dass 200 noch jung waren. Das war das Einzige, was der Grünäugige wusste. Seine Mutter war ein Mensch, nur sein Vater war ein Vampir. Trotzdem wurde sie getötet. Es war ein Vampirjäger. Der Junge schnappte sich eines seiner tausenden Kuscheltiere und ging in sein Zimmer. Auch da war alles voll. Sein Bett war bedeckt davon. Leicht lächelnd legte er sich hin und schlief noch eine Runde.

Am nächsten Morgen saß der Junge vorm Spiegel und wurde für das Fotoshooting geschminkt. Er sollte heute mit zwei weiteren Models vor der Kamera stehen. Er mochte sie nicht, denn die Beiden waren dabei ihn seinen Platz als 1 platzierter zu nehmen. Das gefiel ihm nicht. Jedoch trug er eine eiserne Maske.
,,Wie lange dauert das denn noch? Harry müsste schon längst vor der Kamera stehen. Die Beiden warten schon", sprach sein Manager und stand wartend am Türrahmen. Etwas behagte Harry nicht. Es roch nach Hund.
,,Bin fertig", meinte er nur knapp und stand vom Stuhl auf. Ohne Regung verließ er den Raum und musste sich zwingen sich nicht ans Herz zu fassen. Jenes raste wieder wie wild. Er wusste nur nicht warum. Er durfte niemanden an sich heran lassen. Er würde das nicht akzeptieren.
,,Gut also bitte, Harry, Setz dich auf den Schoß von Severus und tu so, als wärst du verliebt. Severus wird dich sanft streicheln."
*Bitte? Ich soll auf den Schoß dieses Hundes?*, dachte er. Innerlich knurrend folgte er der Anweisung. Was tat man nicht alles für sein Geld? Er setzte sich seitlich auf dessen Schoß, legte seine Hand an dessen Brust und lächelte zuckersüß in die Kamera. Unmerklich für Menschen zuckte er, als sich eine Hand an dessen Kopf legte und ihn sanft streichelte. Wenn er nicht wüsste, dass dies zum Shooting gehörte, würde er denken dieser Mann wäre wirklich sanft zu ihm. Aber sie waren Feinde und würden ihn einfach umbringen wenn sie die Gelegenheit dazu haben. Er musste vorsichtig sein.

,,Gut, jetzt bitte so tun, als würdet ihr euch küssen. Harry, leg beide Arme um seinen Hals und Severus bitte um seine Hüfte." Harry schluckte und musste leider mitmachen. Der Andere spürte das Zittern des Kleineren und drückte ihn noch etwas weiter an sich. Dies beruhigte den Jungen jedoch nicht wirklich. Er hatte Angst.
,,Perfekt. Lucius, du stellst dich jetzt bitte hinter Harry und legst deine Arme um seinen Hals."
,,Entspann dich kleiner, es ist nur ein Shooting", flüsterte Severus und der Vampir sah ihn zornig an.
,,Gestern Abend hast du noch um dein Leben gefleht."
,,Halt die Klappe du verdammter Köter." Severus grinste nur amüsiert. So quälte Harry sich über 2 Stunden mit den Beiden Wölfen ab, nur um danach so schnell wie möglich aus dem Studio zu flüchten. Er roch penetrant nach Hund und wollte unbedingt duschen. Außerdem merkte er, wie sein Wochenschlaf immer näher kam. Er war bei den Aufnahmen schon etwas müde gewesen. Einmal alle zwei Monate schlief er für 1 Woche um sämtliches zu verarbeiten und neue Kräfte zu sammeln. Früher waren seine Eltern immer dabei, doch seit 150 Jahren machte er es immer alleine. Er fühlte sich zwar immer einsam, aber wenn er aufwachte, waren immer seine Freunde da, um ihn zu begrüßen. Sie hatten meistens dann auch neue Kuscheltiere für ihn dabei.

Zuhause brauchte er erstmal ein Tee für seine Nerven. Er würde nie wieder einen Vertrag unterzeichnen, wenn die Beiden beinhaltet waren. Außerdem hatte er auch nicht vor sie jemals wieder zu sehen. Dieses grinsen des Schwarzhaarigen, am liebsten hätte Harry ihn den Mund abgeschnitten. Aber wie er vermutet hatte, waren sie die Wölfe von Gestern. Eines fragte er sich trotzdem. Warum haben sie ihn in der Nacht nicht getötet? Er verstand es nicht und warum schlug sein Herz immer noch? Es machte ihn verrückt. Er kannte sich mit nichts aus. Traurig blickte er in seine Tasse. Wenn es doch nur noch andere Vampire gäbe, die ihm helfen könnten. Harry war alleine und das würde er immer sein.

Seufzend holte er sein Handy heraus und schrieb seinen Freunden.
,,Hey Leute", schrieb er und nur wenige Sekunden später wurde ihm auch gleich geantwortet.
,,Hi." Hermine.
,,Na Kleiner." Fred.
,,Alles fit Kleiner?" George.
,,Wie war das Shooting?" Cedric.
,,Hi." Neville.
,,Hey." Luna. Der Junge schmunzelte.
,,Sagt mal, können wir heute was zusammen machen, ehe ich wieder schlafen muss?", fragte er.
,,Ist es schon wieder so weit? Wie schnell doch die Zeit vergeht", Antwortete Neville.
,,Aber klar, ich habe Zeit", fügte er hinzu.
,,Ich und der Liebe Feorge sind natürlich immer dabei Kleiner."
,,Ich auch", schrieb Hermine.
,,Immer doch." Cedric.
,,Ich auch", kam es dann von den letzten Beiden.
,,Danke Leute. Wie wäre es in der Stadt etwas herumzulaufen?", fragte er und alle stimmten zu. Es war schon Tradition, dass sie vor Harrys Schlaf noch einmal etwas zusammen machen, ehe er für eine Woche nicht mehr aktiv wäre.
,,Ich würde vorschlagen, dass wir uns gleich um 13 Uhr treffen", schlug Cedric vor.
,,Habe zwar noch etwas zu tun, aber das kann warten. Harry ist wichtiger."
,,Woho, wenn das von dir kommt Hermine, dann bist du eine wahre Freundin", neckte George sie und fügte ein lach Smiley hinterher.
,,Halt die Klappe, natürlich bin ich eine wahre Freundin, was hältst du von mir. Ich heiße nicht Ron." Stimmt, da war ja was. Er wollte der Welt erzählen, dass Harry ein Vampir war. So brach die Freundschaft und er löschte alle Erinnerungen an ihn beim Rotschopf aus. Sie waren sich mal begegnet, aber haben sich ignoriert. Für ihn war es anfangs schwer gewesen, aber jetzt kam er gut damit zurecht.

,,Mine, er steht total auf dich", meinte Fred.
,,Igit, geh mir weg mit ihm. Also ich werde um 13 Uhr auf jeden fall da sein. Wo treffen wir uns?", wechselte sie das Thema.
,,Wie wäre es wenn wir uns am Bahnhof Kings Cross treffen? Harry hat kein weiten Weg und würde uns nicht zusammenklappen."
,,Halt die Klappe Cedric, ich bin noch nicht so müde." Während er dies schrieb, hatte er schon zwei mal gegähnt.
,,Ok, vielleicht doch." Von jedem kam einfach nur ein lachenden Emoji. So war es dann entschieden, dass sie sich um 13 Uhr am Bahnhof treffen würden. Harry versuchte währenddessen nicht einzuschlafen.

Rich BoyWo Geschichten leben. Entdecke jetzt