POV Leon
Die letzte freie Woche verging wie im Flug. Ich war total hin- und hergerissen. Auf der einen Seite, wollte ich lieber zuhause bei Flora und Emma bleiben. Andererseits freute ich mich wahnsinnig wieder ins Training zu starten. Die neue Saison würde gut werden, das hatte ich so im Gefühl. Ich fühlte mich im Verein wirklich angekommen und kam gut zu Recht mit der Mannschaft. Schnell hatte ich Freunde gefunden und bereute es keine Sekunde hergekommen zu sein. Außerdem hatte ich ja deshalb Emma in meinem Leben.
Ich packte morgens meine Tasche fürs Training. Im Schlafzimmer lag auch schon der Koffer für die Summer Tour. In zwei Tagen musste ich einfach, für zehn Tage in die USA mit dem Verein. Das würde zwar bestimmt lustig werden mit den Jungs. Aber so weit weg zu sein von Emma und Flora. Wenn irgendwas passierte war ich tausende Kilometer von ihnen getrennt und konnte nichts machen. Der Gedanke alleine, das Emma wieder was passieren konnte sorgte dafür das mich richtig schwindelig wurde. Keine Ahnung was mit mir los war, aber ich musste mich kurz hinsetzen. Emma lief gerade am Schlafzimmer vorbei und stoppte als sie mich sah. „Leon?", fragte sie sofort besorgt. Sie stürzte zu mir. Ich bekam irgendwie schlecht Luft und hatte so ein beklemmendes Gefühl. Sie kniete sich vor mich und und nahm mein Gesicht in ihre Hände. „Leon? Was ist denn los?" „Ich habe keine Ahnung. Ich hab nur kurz über euch beide nachgedacht. Wenn was passiert, wenn ich nicht da bin..."
„Leon, du hast eine Panikattacke! Versuch dich zu entspannen. Atme tief ein und aus." Sie streichelte mir über den Rücken und atmete mit mir. „Ganz ruhig, Schatz. Alles ist gut. Mir geht es gut. Flora geht es gut." Immer wieder wiederholte sie das wie ein Mantra. Nach ein paar Minuten wurde es wieder besser. „Wird es besser?", fragte Emma und sah mich besorgt an. Ich nickte und lehnte mich gegen sie. Sie hielt mich fest. „Leon, was ist denn passiert?" „Ich hab daran gedacht, das ich nichts machen kann, wenn dir oder Flora was passiert, weil ich einfach am gottverdammten anderen Ende der Welt bin. Und dann hat mich das Gefühl einfach überrollt." „Oh Leon...das war eine richtige Panikattacke. Hattest du sowas schon mal?" „Nein, noch nie." „Willst du drüber reden?" „Nein, und ich kann jetzt auch gar nicht. Ich muss ins Training." „Soll ich dich fahren?" „Nein, dann musst du Flora ja auch mitschleppen." „Wie du meinst. Aber wenn was ist ruf mich einfach an und ich bin sofort da." Sie zog mich in eine Umarmung. Ich hab ihr einen Kuss und streichelte ihr über die Wange. „War nur kurz, bin wieder da, Emma!" Ich lächelte und ging noch kurz zu Flora um mich zu verabschieden. Dann fuhr ich ins Training.
- POV Emma -
Leon fuhr einfach ins Training. Das er da keine Wahl hatte, war mir klar. Aber er musste übermorgen in die Staaten fliegen. Ich musste einen Weg finden, wie ich Leon beruhigen konnte. Und hatte auch sofort eine gute Idee. Jetzt musste ich dir nur noch umsetzen. Denn ich hatte schon auch etwas Bammel davor von jetzt auf gleich so ganz alleine mit Flora zu sein. Ich machte mich sofort daran, das zu planen und machte ein paar Anrufe. Wenn der Plan auf ging, bekam Leon auf einen Schlag alles was er wollte und würde ihm hoffentlich helfen.
Nach fünf Stunden kam Leon schon wieder nachhause. Ich lag mit Flora auf dem Sofa und bespaßte sie gerade. „Ich bin wieder da!" „Wir sind hier!", rief ich ihm entgegen. Er kam rein und stellte einen Geschenkekorb auf dem Tisch ab. „Wie war das Training?" „Das war super! Lief richtig gut. Ich freue mich auf die Saison." Müde lies er sich neben uns auf die Couch fallen und beobachtete Flora. „Wann musst du morgen hin?" „Plan kommt nachher." „Bist du sehr müde oder hast du kurz ein Ohr für mich?", fragte ich ihn lächelnd. „Nein, alles gut! Was gibts?" Ich stand auf und gab ihm Flora, die ihr Platz auf seiner Brust fand. Das sah einfach immer zum dahinschmelzen aus. Er streichelte ihr über den Rücken und die schlief auch gleich drauf wieder ein. Ich holte mein Handy und setzte mich wieder zu ihm.
„Ich hab mir den ganzen Tag den Kopf darüber zerbrochen, wie wir es hinkriegen, dass du auf der Summer Tour den Kopf frei hast. Und ich glaube ich habe einen guten Plan!" „Dann sag mal an." „Also...ich denke zunächst einmal, würde es dir helfen, wenn ich hier nicht alleine bin. Für den Fall der Fälle. Also kommen deine Mama und Laura ein paar Tage her. Wenn dir das Recht ist, kommen sie schon morgen Nachmittag, dann kannst du sie noch sehen vorher. Sie können nicht so lange bleiben, aber Donnerstag bis Samstag kann Flo hier bleiben. Jetzt kommt der Teil der etwas krass ist vielleicht." Leon schaute mich die ganze Zeit über skeptisch an. „Dann könnte ab dem Sonntag Marius und Mia herkommen. Denn für einen Teil des Plans gehe ich davon aus, das du ihn gerne da hättest." „Nämlich?" „Am 27. Juli, das ist ein Samstag, gibt es auf dem Standesamt einen freien Termin" Leon riss die Augen auf und starrte mich einfach an. „Oh Gott...also das ist nicht fest geplant, das ist nur eine Idee. Und ich dachte, ich ging davon aus, das Marius wenn dein Trauzeuge wäre. Leon, sorry...ich dachte, ich hätte eine gute Idee." Ich verzog mein Gesicht und hatte halt einfach komplett verkackt...
„Oh fuck, Leon! Es tut mir leid. Ich hab dich komplett überrumpelt. Du hattest eine Panikattacke und ich war so um Tunnel, das ich dachte, das wäre eine gute Idee. Und hab dann genau das gemacht, was ich dir sonst vorgeworfen habe...oh man, das tut mir so leid." „Bist du auch irgendwann mal wieder leise?", fragte Leon lachend. „Was?" „Ja, bist du mal eine Sekunde leise, das ich dir meine Meinung mitteilen kann?" Ich nickte stumm. „Ist das dein Ernst?" Ich nickte wieder. „Wann hast du das geplant?" „Also fertig geplant ist es nicht. Bis jetzt gab es quasi nur
Anfragen. Und hab erst heute Mittag angefangen." „Das ist krass..." „Ja, es tut mir leid. Ich schreibe einfach allen..." „Was schreibst du?" „Das es sich erledigt hat." „Nein, hat es sich nicht..." „Ich bin verwirrt." „Emma, der Plan ist schon verrückt. Aber gut!" „Ehrlich?" „Ja...ich mein, du heiratest mich! Und außerdem betreibst du diesen Riesen Aufwand nur damit ich einen halbwegs freien Kopf habe." „Also steht das alles?" „Ja, klar!" Ich beugte mich nach vorne zu ihm und gab ihm einen Kuss. „Marius erwartet deinen Anruf!", sagte ich und lächelte. Leon strahlte über das ganze Gesicht. „Danke, Babe!" „Nicht dafür." Ich hatte mir zu viele Gedanken gemacht und der Plan würde aufgehen. Und ich war mir sicher, es könnte Leon über die 10 Tage etwas helfen.
„Was ist eigentlich in dem Korb?", fragte ich und zeigte auf den Korb der auf dem Tisch stand. „Das Willkommens-Geschenk vom Verein für Flora. Hab noch nicht reingeguckt." Ich stand auf und machte die Folie ab, Leon und Flora gesellten sich dazu. Es waren Schnuller, Flaschen, Lätzchen, eine Kuscheldecke, Strampler...einfach alles was von Bayern für Babies gab. „Was ist das denn?", fragte Leon. „Oh, es ist ein kleines Baby-Trikot." „Mit meiner Nummer?" Ich drehte es so rum, dass Leon es nicht sehen konnte. „Nein, die 25. Oh wie cool! Ich schick Thomas direkt ein Foto." „Was?", fragte Leon. „Krasser Voicecrack...so kommt das nicht oft aus dir raus. Natürlich nicht! Bleib locker. Es ist ein natürlich ein Goretzka-Trikot!" „Oh, das ist so süß. Ziehst du das an, wenn du deinen Papa im Stadion besuchen kommst?" Leon gab Flora einen Kuss auf die Stirn. „Was ist in dem Umschlag?" Ich nahm den Umschlag und öffnete ihn. Ich grinste. „Es ist auf jeden Fall kein guter Grundstein für ihre Fanliebe zum VfL Bochum..." Leon zog die Augenbrauen zusammen. „Flora Goretzka ist ab sofort Mitglied des FC Bayern München", sagte ich lachend. „Die haben einen Knall..." „Hör mal - das ist auch dein Verein." „Ja, aber so hat sie ja gar keine Wahl....", schmollte er. „Selbst wenn, sie würde ohnehin die richtige Treffen", sagte ich breit grinsend. „Ich muss eh waschen...ich pack die neuen Strampler direkt mit rein!" Ich griff mir alles und ging die Waschmaschine anstellen.
„Hast du schon gegessen?", fragte ich. „Ja, an der Säbener. Sorry..." „Kein Problem. Dann mach mir gleich was und rufe deine Mutter an. Die beiden kommen dann morgen." „Alles klar! Ich leg mal Flora etwas hin im Schlafzimmer", sagte Leon und ging mit Flora nach oben. „Ohh, dann lernst du die Oma kennen....und Laura. Die beste Tante! Das verspreche ich. Und die Oma wird dich auch nicht versuchen aufzufressen..." Flora als Ausrede auch am helligsten Tag ein Nickerchen zu machen, gefiel Leon schon sehr gut. Denn ich legte meine Hand dafür ins Feuer, dass wenn ich gleich hoch ging, beide schliefen. Zwanzig Minuten später hatte ich was gegessen und ging nach oben ins Schlafzimmer. Und es kam wie ich es mir gedacht hatte. Flora schlief in ihrem Bett und Leon lag quer im Bett und schlief auch. Der Mann war Profisportler und schaffte kaum einen Tag ohne Nickerchen. Ich schmunzelte und legte mich zu ihm. Er legte den Arm um mich und gab mir einen Kuss auf die Stirn. Meinen Kopf legte ich auf Leons Brust ab und beobachtete Flora.
DU LIEST GERADE
New Chapter - Teil 1 - Leon Goretzka FF
FanfictionEmma ist 24 Jahre alt und lebt in München. Nachdem sie sich von ihrem Freund getrennt hat und endlich neu durchstarten will, lernt sie einen Spieler ihres Lieblingsvereins kennen und die beiden werden ein Paar. Was erstmal romantisch klingt, wird sc...