"Denkst du wir sollten Sam wirklich kontaktieren?", fragte ich nach der Therapiestunde und sah zu Bucky, welcher wieder mit verschlossenem Gesichtsausdruck neben mir auf dem Bürgersteig lief. Er hatte seine Hände erneut in seinen Taschen vergraben und auf der Straße neben ihm fuhren einige Autos vorbei.
"Nein.", brummte er nur und sah mich kurz an. Für einen Moment verschwand die Fassade und ich konnte erkennen, warum er es nicht wollte.
"Er hat den Schild abgegeben, ich weiß. Aber wir wissen nicht warum er es gemacht hat. Steve wollte nicht, dass sein Schild in einem Museum steht, aber Sam muss irgendeinen Grund dafür haben.", versuchte ich ihn und auch mich selbst zu überzeugen.
Dem Braunhaarigen schien meine unentschlossene Haltung wohl auch aufzufallen, denn er seufzte nur und griff nach meiner Hand. Er verschränkte unsere Finger miteinander und erneut fühlte ich dieses Kribbeln, welches mich zutiefst irritierte.
"Hör zu. Ich weiß, dass du versuchst über den Fakt hinweg zu sehen, dass Steve nicht mehr da ist. Er hat uns hier allein gelassen und ich weiß genauso gut wie du, dass dieses Schild das Einzige ist, was von Steve geblieben ist.", sagte er ruhig, während wir weiter an der Straße entlang liefen.
Manchmal war es fast schon angsteinflößend wie gut er mich verstand. Ich gab mir Mühe meine Zweifel und Ängste für mich zu behalten und schaffte es bei allen außer Bucky. Ebenso konnte ich seine Gefühle erkennen, selbst wenn er sie hinter 17 Wänden von dicken Mauern versteckte.
"Steve hat dieses Schild Sam gegeben. Er muss einen Grund gehabt haben.", murmelte ich und Buck nickte langsam, während er mit einem Finger über meinen Handrücken strich. Ob es seine bloße Berührung oder das kalte Leder war, welche mir einen Schauer über den Rücken fahren ließen wusste ich nicht, aber ich genoss diese Berührung.
"Vielleicht hatte er einen Grund diesen Schild wegzugeben, aber Steve hatte einen besseren ihn Sam zu überlassen.", murmelte er und ich wusste, dass diese Diskussion hier beendet war.
Im nächsten Moment erreichte mein Blick zwei Männer, welche in einer Seitenstraße standen und sich eine Mülltüte zuwarfen. Buck hatte sie wohl auch gesehen, denn seine Hand löste sich von meiner und für einen Moment irritierte mich die Kälte, bevor ich mich ebenfalls zu den Männern hinüberbegab.
Nakajima war der eine Mann, zu welchem sich Bucky bereits gedreht hatte und versuchte ihn zu beruhigen. Ich ging zu dem anderen Mann, welcher gerade den Müll in der Hand hielt und genervt zu Nakajima sah.
"Hey, was soll das hier?", fragte ich ihn und er deutete auf Nakajima.
"Er will nicht, dass ich meinen Müll in seinen packe, obwohl seine Tonne nur halbvoll ist.", sagte er und deutete auf ihn. Bucky, welcher den älteren Mann gerade beruhigt hatte drehte sich nun auch zu ihm und sah ihn fragen an.
"Was ist hier überhaupt los, ich dachte wir wollten Mittag essen gehen.", sagte er zu Yori und er deutete nur auf den anderen Mann.
"Unique wirft seinen Müll in meinen Müll.", sagte er anklagend und der Mann, welcher wohl Unique hieß, zuckte mit den Schultern.
"Es ist Müll."
"Und mir reicht es jetzt.", sagte er und erhob seine Faust. Schnell stellte sich Bucky ihm in den Weg und ich zog erstaunt eine Augenbraue hoch. Dieser Mann war mindestens 70 und wollte einen vielleicht 30jährigen angreifen.
"Es ist doch nur Müll!", rief der Mann neben mir, bevor sich Bucky zu ihm umdrehte und ihm kurz die Hand schüttelte.
"Hey.", sagte er simpel und der Mann erwiderte den Handschlag, während ich zu Yori hinüber ging.
"Ich bin Unique. So wie Monique nur mit einem 'U', für Unikat.", sagte er und Yori neben mir schüttelte den Kopf und ging weiter in die dunkle Seitenstraße hinein.
"Das ist absurd.", murmelte er und schnell lief ich ihm hinterher.
"Hey, Yori! Du kannst dich nicht immer mit deinen Nachbarn streiten.", murmelte ich und Bucky, welcher sich zu uns stellte, nickte zustimmend.
"Lass uns was essen gehen.", schlug er vor, doch der alte Mann schüttelte nur den Kopf und versuchte weiter an mir vorbeizulaufen.
"Lass mich."
"Aber wir gehen doch jeden Mittwoch bei Izzy essen.", sagte Bucky, doch der Mann machte nur eine wegwerfende Geste.
"Ich habe keine Lust.", murmelte er und seufzend blieb Bucky stehen.
"Und wenn ich bezahle?", fragte er und hatte somit endgültig die Aufmerksamkeit von Mr. Nakajima, welcher sich zögernd zu uns umdrehte. Kurz sah er uns ernst an und wenn ich in Wirklichkeit nicht sehr viel älter als er währe hätte ich ihn aus Respekt schon gehen lassen.
"Gut. Aber es wird nicht geredet.", stellte er klar und lief dann an uns vorbei auf die große Straße.
"Geht schonmal vor, ich kümmere mich hier um den Müll.", sagte ich zu meinem besten Freund, welcher kurz einen undeutbaren Blick zu Unique wirft und mir dann zunickt.
"Ich halte dir einen Platz frei.", sagte er lächelnd und verschwand dann um die Ecke. Ein wenig ernster drehte ich mich wieder zu Unique, welcher noch immer mit seinem Müllsack dastand.
"Und was genau hat dich jetzt daran gehindert deinen Müll in deine Mülltonne zu werfen?", fragte ich ihn.
"Die ist voll.", sagte er schlicht und ich verdrehte die Augen.
"Dann pack den Müll in eine Tonne, die jemandem gehört der nicht gerade zufällig hier ist.", stellte ich klar und sah ich an. Schnell nickte er und öffnete eine andere Tonne. Ich nickte nun leicht lächelnd und hob die Hand.
"Bye, Unique.", verabschiedete ich mich und machte mich dann auf den Weg zu dem Restaurant, zu welchem Bucky und Mr. Nakajima bereits vorgelaufen waren. Über mir fing es an zu Donnern und ich beschleunigte meine Schritte, sodass ich nicht den kommenden Regen abbekommen würde.
Das Restaurant befand sich nur eine Querstraße entfernt und nur kurz nachdem ich den vollen Laden betreten hatte fing es draußen an zu Regnen. Schnell machte ich meinen besten Freund unter den vielen Menschen aus und lief zu den Beiden.
"Sieh mal. Keiner hat es diese Woche über 90 geschafft.", sagte Nakajima in diesem Moment und Bucky nickte leicht, während ich mich neben mich setzte und er mich anlächelte.
"Echt jung.", murmelte er und ich grinste leicht. Das wir beide über 100 Jahre alt waren wusste Nakajima nicht, denn dann würde er sich zusammenreimen wer seinen Sohn damals getötet hatte. Kurz lenkte ich mich selbst mit meinen Gedanken ab und als ich mich wieder auf das hier und jetzt konzentrierte hörte ich nur einen Satz von Nakajima an die Bedienung, welcher mein Herz aus irgendeinem Grund ein wenig zersplittern ließ.
"Er würde gerne mit dir auf ein Date gehen."
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The Story of Winter IIII / Bucky FF
Фанфик'Welche mächtigen Drei?', fragte ich verwirrt und Sam sah mich an. 'Androiden, Aliens und Zauberer.' ~*~ Der Verlust von Steve und Tony liegt schwer über Joye. Jeder zog sich nach der Schlacht zurück und endlich hatte sie die Zeit wieder normal zu L...