Kapitel 8

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Amaya

Mit einem leichten Kloß im Hals und einem Ausdruck der Besorgnis in meinen Augen wandte ich mich den beiden Frauen zu. „Ihr seid Ava und Vivian, oder?", fragte ich sanft.

Ein leichtes Zittern war in meiner Stimme zu spüren, als ich sie ansprach. Trotz meiner eigenen Unsicherheit versuchte ich, ihnen mit einem freundlichen Lächeln zu begegnen, um ihnen das Gefühl von Sicherheit und Vertrauen zu vermitteln, das sie offensichtlich so dringend brauchten.

Die beiden Frauen nickten leicht als Antwort auf meine Frage, aber ihre Gesichtszüge verrieten immer noch eine tiefe Verunsicherung und Angst. Es brach mir das Herz, sie so zu sehen, und ich fragte mich, was sie wohl durchgemacht hatten und welche Last sie mit sich trugen.

Mein Blick wanderte zu Diego, der neben Vivian saß, und ich bemerkte, wie seine Hand fest auf ihrem Oberschenkel ruhte. Ein beklemmendes Gefühl machte sich in meiner Brust breit, als ich die Szene beobachtete. Es schien, als würde er sie mit diesem einfachen Griff warnen, irgendetwas zu sagen oder sich in irgendeiner Weise zu äußern.

Die Spannung in der Luft war greifbar, und ich spürte, wie mein Herz schneller schlug, während ich versuchte zu verstehen, was zwischen ihnen vorging. Diego's Blick war konzentriert und seine Züge wirkten unnachgiebig, als ob er bereit war, jede mögliche Äußerung von Vivian zu unterdrücken.

Meine Augen verengten sich leicht, als ich die unheilvolle Dynamik zwischen ihnen erkannte. Es war offensichtlich, dass hier mehr im Spiel war, als es auf den ersten Blick schien, und ich fragte mich, welche düsteren Geheimnisse hinter den Fassaden dieser Familie verborgen lagen.

Die freundliche Stimme von Elena durchbrach die Stille am Tisch. „Und Amaya, wie alt bist du?", fragte sie mit einem warmen Lächeln auf den Lippen.Ich erwiderte ihr Lächeln und antwortete sanft: „Ich bin 18."

Die Aufmerksamkeit richtete sich nun auf Tino, der neben Elena saß. Seine tiefe Stimme klang ernst, als er sprach: „Du scheinst keine Angst vor deinem Verlobten zu haben." Das Wort „Verlobter" löste einen Stich der Abneigung in mir aus, aber ich versuchte, meine Emotionen zu kontrollieren.

„Er hat mir bisher keinen Grund gegeben, Angst zu haben", antwortete ich ehrlich und bemühte mich, meine Worte ruhig und gefasst zu halten. Es war wahr, dass Samuel bisher respektvoll und fürsorglich mir gegenüber gewesen war, aber dennoch konnte ich nicht leugnen, dass die Situation, in der ich mich befand, äußerst beunruhigend und bedrohlich war.

"Non ha paura di te, figliolo?" (Hat sie keine Angst vor dir?) Die dunkle Stimme seines Vaters drang nun auf Italienisch an meine Ohren. Sein Blick war auf Samuel gerichtet, und ich spürte eine unheilvolle Spannung in der Luft. Genau in diesem Moment wünschte ich, ich hätte jemals Italienisch gelernt. Es war frustrierend, die Worte nicht verstehen zu können, während sie über den Tisch hinweg ausgetauscht wurden.

Samuel antwortete auf die Frage seines Vaters mit einem Kopfschütteln. Dann begann er auf Italienisch zu sprechen: "Non devo spaventarla perché mi ascolti. Non come gli altri qui a tavola." (Ich muss sie nicht einschüchtern damit sie auf mich hört. Nicht so wie die anderen hier am Tisch.) Sein Blick war kalt und durchdringend, als er seine Worte aussprach, und ich konnte fühlen, wie sich die Spannung zwischen ihm und seinen Brüdern verstärkte. Auch wenn ich die genaue Bedeutung seiner Worte nicht verstand, war mir klar, dass es um Kontrolle und Autorität ging.

Die Atmosphäre am Tisch wurde plötzlich angespannt, als Diego mit einem kalten Ton sprach: "Ti dispiace come tratto mia moglie?" (Stört es dich wie ich meine Frau behandle?) Seine Worte waren direkt und ohne jegliche Spur von Freundlichkeit. Ich spürte, wie sich die Spannung im Raum verstärkte und alle Blicke auf uns gerichtet waren.

Killed for loveWo Geschichten leben. Entdecke jetzt