Das Jahr in dem wir uns trafen(Niall Horan FF)

Die Entscheidung (5. Kapitel)

There comes a day when you realise turning the page in the best feeling in the world, because you realise there's so much more to the book than the page you were stuck on. - Zayn Malik 

Nach dem Telefonat fühle ich mich schlecht. Kai zeigte schon am Telefon kein Verständnis für meine Aktion. Nun stehen wir uns im meinem Zimmer gegenüber und er schaut mich wütend an.  

"Ich kann es einfach nicht fassen, fing er an, du hast mir dir die ganze Zeit so etwas Wichtiges verheimlicht?" 

,,Ich habe dir nichts verheimlicht, ich hab nur einfach nicht mehr daran gedacht und es ist in Vergessenheit geraten. Erst als ich den Brief erhalten habe, ist es mir wieder eingefallen.", versuche ich zu erklären.

"Ach komm hör auf, du hast selbst gesagt, dass du die Entscheidung bereits im November getroffen hast, du hast also genau gewusst, was du machst. Hast du eigentlich einmal an uns gedacht?", er sieht mich vorwurfsvoll an. 

Ich suche nach einer Erklärung: ,,Ähm doch natürlich, nur -"

"Ach komm spar die deine Lüge, unterbrach er mich, du hast nicht einmal an uns gedacht, nur an DICH! Wie hättest du dir das denn vorgestellt, du in London und ich hier? Nein, Moment, du hast nicht einmal nachgedacht, was soll das!?"

,,Kai, hör mir zu. Ich weiß, ich hätte dir von meinen Vorstellungen erzählen sollen, aber ich hatte Angst. Es war schon immer ein Traum von mir im Ausland zu arbeiten, schon weit vor unserer Zeit. Und durch meine Ausbildung habe ich endlich die Möglichkeit mir diesen Traum zu verwirklichen. Natürlich habe ich auch an uns beide gedacht, aber ich dachte wir bekommen das irgenwie hin.", versuche ich ihn zu beruhigen. 

"Laura, du hättest mal eher was sagen sollen, dann hätten wir das klären und hinbekommen können, aber nein du verheimlichst mir sowas. Und jetzt kommst du damit an, 2 Monate vorher? Du lässt unsere Beziehung kaputt machen, nur wegen so einen dummen Traum. Ganz ehrlich, dass wird doch eh nichts. Du bist gar nicht der Typ dafür allein irgendwo unterwegs zu sein, du brauchst jemanden an deiner Seite. Vergiss den Mist und bleib hier bei mir, hier hast du es gut und ich kümmere mich um dich." und kam dabei auf mich zu.

Doch ich weiche zurück und er sieht mich fragend an. Meine Wut war nun nicht mehr zu stoppen, da seine Worte mich mehr verletzt haben, als er annahm

,,Nein, ich werde nicht hier bei dir bleiben! Das ist auch kein dummer Traum, dass ist ein Wunsch und diesen erfülle ich mir auch und keiner stellt sich mir in den Weg, auch nicht du! Du kümmerst dich auch kein bisschen mehr um mich, das hast du am Anfang vielleicht, aber jetzt ging es nur noch um deine Boote und ich war nur dazu da, um dir dein Zeug hinterherzuschleppen. Du hast dich nicht für mich interessiert, immer nur du! Ich lass mich nicht länger von dir in mein Leben einreden und meine Träume zerstören! Kai, am Anfang hatte ich immer ein Kribbeln im Bauch, wenn ich dich sah, aber jetzt ist es nicht mehr da. Ich liebe dich einfach nicht mehr.", ich brülle die Worte aus lauter Wut und Verletzung nur so.

Plump, jetzt waren die Worte raus. Die Worte, die mir seit Wochen auf dem Herzen liegen. Die Worte, die ich schon lange hätte sagen sollen. Die Worte, die Melina mir immer wieder vorgehalten hat. Jetzt kamen sie einfach so über meine Lippen.

Kai sieht mich an, mit einer Mischung aus Wut, Traurigkeit und gekränkten Stolz. 

"Gut, schön das zu wissen. Ich soll also der Böse von uns sein, wenn du mich angelogen und mir was vorgemacht hast. Ich kann sehr gut auf dich verzichten! Es würde mich auch nicht wundern, wenn du schon lange einen Anderen hast!"

,,Ich habe keinen Anderen!"

"Wie auch immer, es ist besser, wenn ich jetzt gehe."

Kai sieht mich noch einmal kurz an und verlässt mein Zimmer.

Ich sitze nun in meinem Bett und lasse das Gespräch noch einmal durch den Kopf gehen. Natürlich spüre ich einen gewissen Teil an Traurigkeit, aber der größere Teil in mir spürte Erleichterung. Endlich haben die falschen Gefühle und Gewissensbisse ihr Ende. Ich kann endlich meine Träume verwirklichen. Ich kann nach London gehen!

Und auch wenn ich es mir eigentlich nicht eingestehen will, flüstert ein kleiner Teil in meinem Herzen Nialls Name.