Kapitel 17

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Ich ruhe auf einer sonnendurchfluteten Wiese, umgeben von einem Meer aus bunten Blumen. Der Wald umschließt die Lichtung wie ein schützender Mantel, und die sanften Sonnenstrahlen tanzen durch die Blätter der Bäume. Die Natur um mich herum strahlt eine Ruhe und Harmonie aus, die mich tief berührt. Eine sanfte Stimme ruft meinen Namen, wie ein leises Lied, das durch die Luft schwebt. Sie klingt wie ein zarter Hauch, der meine Seele berührt und mich in einen Zustand der inneren Ruhe versetzt. Wie eine Melodie, die aus der Ferne erklingt und meine Sinne umschmeichelt, zieht mich die Stimme magisch an.

Ich erhebe mich behutsam und achtsam, um keinen der Blumen zu zertreten, und folge der sanften Melodie, die mich in ihre Richtung lockt. Ich atme tief ein und spüre die frische Waldluft in meinen Lungen. Ein sanftes Rauschen führt mich zu einem malerischen Flussufer. Das glitzernde Wasser lädt mich ein, meine Gedanken treiben zu lassen, während ich die eleganten Bewegungen der Fische beobachte. Ich lausche dem sanften Flüstern hinter mir. Als ich mich umdrehe, erblicke ich eine junge Frau, die vor mir steht.

Die Frau mit dem langen, weißen Haar, das von einigen zarten Blumen geschmückt ist, strahlt eine bezaubernde Präsenz aus. Ihre Augen leuchten in einem tiefen Grünton und ihr Gesicht strahlt eine unerklärliche Ruhe aus. Ihr schlichtes, weißes Kleid scheint fast zu leuchten. Ihr Lächeln strahlt mich an und ihre Worte klingen wie Musik in meinen Ohren: ,,Selena, es ist wunderbar, dich hier bei mir zu sehen." ,,Wer bist du?" , frage ich sie direkt. ,,Ich bin Luna es freut mich dich kennen zu lernen, aber wir haben nicht viel Zeit, weil du gleich aufwachen wirst, deswegen höre mir gut zu." Ich nicke einfach. ,,Meine Liebe, ich habe dich beobachtet. Ich finde du solltest den Wölfen eine Chance geben." Meine Gedanken beginnen sich im Kreis zu drehen. Wieso hat sie das gesagt? Sie beobachtet mich? Woher weiß sie von den Werwölfen? Wer oder was zum Teufel ist sie? Und wo zur Hölle befinde ich mich gerade?

Bevor ich überhaupt eine Frage stellen kann sagt sie: ,,Wir haben keine Zeit für all deine Fragen. Wir werden uns aber bestimmt nochmal sehen. Ich kenne Luan, Marcel und ihr Rudel. Gib ihnen bitte Gelegenheit sich zu erklären. Sie sind gut. Ich glaube, dass dir das Angst macht, aber ich versichere dir, dass sie dir nichts tun werden. Vor allem Luan und Marcel." Okay, jetzt habe ich noch mehr Fragen. Ich verstehe rein gar nichts was sie sagt. Gerade als ich fragen will, löst sich meine Umgebung langsam auf. Ich höre nur ein: ,,Bis bald Selena. Und nimm dir meine Bitte zu herzen."

Mein Körper pocht vor Schmerz, als ich eine tiefe männliche Stimme höre, die sanft mit mir spricht. Ein leises Pfeifen dringt an mein Ohr, während meine geschlossenen Augen vor Erschöpfung schwer werden. Ich will doch nur schlafen. Die Geräusche werden immer lauter. Ich kämpfe darum, meine Augen zu öffnen, doch das gleißende Licht durchdringt meine Lider und blendet mich. Plötzlich, als ob jemand meine innersten Gedanken gelesen hat, wird das Licht sanft gedimmt und umhüllt mich in eine warme, beruhigende Dunkelheit.

Ich öffne meine Augen und meine Sicht ist noch etwas verschwommen. Langsam erkenne ich Felix, der mich anlächelt. Ich höre wie das Piepen und mein Herz schneller werden. Er flüstert sanft: ,,Du bist nun in Sicherheit. Deine Verletzungen waren tief, aber ich habe dich wieder zusammengesetzt. Du hast drei Tage lang geschlafen, doch nun bist du endlich wieder bei uns." Mein Körper ist wie ausgelaugt, meine Gedanken sind wie Nebel. Alles um mich herum erscheint verzerrt und fremd. Der Husten, der mich ereilt, fühlt sich an wie ein Messerstich, der meinen Körper durchdringt. Ich stöhne gequält auf.

,,Hast du Schmerzen?" Ich versuche etwas zu sagen, aber meine Kehle ist ausgetrocknet. Felix versteht, fährt das Krankenbett hoch und reicht mir ein Glas Wasser, welches ich gierig austrinke. ,,Danke und ja, ich habe große Schmerzen ", bringe ich nur raus bevor ich mich wieder in die weichen Kissen zurücklehne. Felix nickt und dreht sich um. Als er mir zugewandt ist, sehe ich wie er eine große Spritze in der Hand hält. Ich erschrecke, mein Puls schnellt wieder hoch. ,,Alles ist okay, da sind nur Schmerzmittel drin, die ich dir in deinen Zugang spritzen werde" , redet er und schaut zu meiner Hand runter.

Jetzt fällt mir dieser auch auf und die ganzen Kabel, die an mir hängen. Ich gebe mich geschlagen. Meine Kraft ist erschöpft und ich kann mich nicht mehr wehren. Wenn sie meinen Tod wollten, hätten sie mir nicht geholfen, oder? Felix spitzt die Flüssigkeit in meinen Zugang und nach einer halben Minute merke ich, wie meine Schmerzen langsam nachlassen. Das Zeug wirkt echt schnell. Langsam kommen auch die Erinnerungen zurück, wie ich in diesem Zustand landen konnte.

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