tredici

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Leonardo

Meine Gedanken sind die ganze Zeit bei Beatrice. Was auch nach gestern sehr normal ist. Ihr Duft, ihre Bewegungen, ihr Stöhnen - alles hat mich umgehauen. Sie traut sich jetzt auch viel mehr und man merkt dieses Verlangen in ihren Augen.

»Tagträumer?«, kommt es von Santiago. Ich zucke mit den Schultern und lege mein Kopf in den Nacken. »Und Dante, wie war dein Date?«, fragt Ennio, als er sich zu uns setzt. Dante grinst schon über beide Ohren und antwortet selbstsicher: »Es lief alles so perfekt. Sie ist ein wundervolles Mädchen.«

»Hast du sie geküsst oder so?« »No, da das jetzt unsere erste Verabredung war, habe ich es erstmal gelassen.« »Gefällt sie dir?«, frage ich, wie aus der Pistole geschossen. Er hebt seine linke Augenbraue hoch und nickt. »Dann hoffen wir mal, dass aus euch was wird«, sage ich, eigentlich ironisch, aber das weiß ja keiner.

Als mein Handy vibriert hole ich es raus und muss direkt schmunzeln.

Beatrice: Danke für die Knutschflecken
Ich: Sei froh, jeder wird wissen, dass du jemanden hast
Beatrice: Ich habe niemanden.

Ich lasse sie auf gelesen und lege mein Handy weg. Wenn ich so weiter mache, dann verfalle ich in sie.

Sie betritt den Raum mit Elaine und schon ändert sich die Atmosphäre. Dante dreht sich um und als er sie sieht, winkt er ihr zu. Ich bemerke ihr Hals und sehe, dass sie die Knutschflecken abgedeckt hat. Wirklich? Wie ich sowas hasse. Wenn mir eine Frau gefällt, dann mache ich Markierungen, wie zum Beispiel; so lange an ihrer Haut saugen, bis ich weiß, dass es jeder da draußen sehen kann.

Und das war bei Beatrice der Fall, doch sie hat meine Markierungen abgedeckt. »Bin bei Beatrice«, sagt Dante und steht auf. Will der Typ, dass ich ihn köpfe?! Wieso sollte ich aber wütend sein? Ich darf nicht vergessen, dass sie nur Hilfe von mir benötigt.

Plötzlich setzt sich Aurelia neben mich und schmiegt sich an mir. »Du siehst heute besonders heiß aus«, haucht sie in mein Ohr und führt ihre Hand in meine Mitte. »Aurelia, nicht jetzt«, murmele ich. »Wir haben so lange kein Spaß mehr gehabt.« »Vergiss nicht, du bist nicht die Einzige.« Sie brummt und steht auf.


Beatrice

Als ich gemütlich im Bett liege, umgeben von Decken und Kissen, vertiefe ich mich in mein Buch. Das leise Trommeln des Regens gegen das Fenster begleitet meine Gedanken, während ich mich in die Geschichte vertiefe. Ich liebe es, an regnerischen Tagen zu lesen; es ist, als ob die Welt draußen langsamer wird und ich in eine andere Realität eintauchen kann. Plötzlich lasse ich mein Buch sinken und schaue aus dem Fenster. Dort draußen sehe ich die Ecke, wo ich letzte Nacht mit Leonardo war, doch als ich genauer schaue, sehe ich Leonardo mit ein anderes Mädchen. Schlagartig weiten sich meine Augen. »Stronzo«, brumme ich und hole mein Handy raus. Ich mache ein Foto davon und schicke es ihm.

Ich: Du bist ekelhaft.

Genervt drehe ich mich wieder um, lege das Buch in den Regal und verlasse das Zimmer.

Ich entdecke die Jungs unten im Spielraum. Paar sitzen auf der Couch und ein paar spielen Tischspiele. »Hey«, begrüße ich sie und setze mich hin. »Na, was geht?«, fragt Ennio und lächelt. »Nichts, bei euch? Was macht ihr?« »Langweilen.. an Regentagen, können wir nichts anderes machen.« »Das stimmt wirklich«, sage ich. Während Dante auf uns zu kommt, vibriert mein Handy.

Tu sei mio Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt