"Land in Sicht!" Brüllte John aus dem Ausgucknest. William sprang direkt auf die Reling und fing an mit lächeln als er seinen Heimathafen sah. Wir begannen das Schiff für das baldige Anlegen vorzubereiten.
Während die Männer das Schiff am Dock festbanden, führte William mich vom Schiff."Ich sollte helfen Will." Meinte ich lächelnd. William schüttelte lächelnd seinen Kopf.
"Du bist die Frau des Captains." Bemerkte er grinsend.Ich beobachtete die Männer beim Abladen. Wenn Will nicht hin sah, half ich ihnen.
Ich ging einen Schritt nach hinten und stieß jemanden an.
"Verzeihung." Meinte ich und drehte mich um. Mir stockte der Atem als ich die Person sah. Vater. Er sah mich geschockt an.
"Myra." Flüsterte er geschockt."Was machst du in Bath?" Wollte ich wissen. Am liebsten wäre ich ihm an die Gurgel gesprungen.
Er hatte keine Ahnung was ich wegen ihm erleben musste. Auch wenn ich froh war, dass mich mein Schicksal zu Henry und William geführt hat.
"Das könnte ich dich auch fragen." Erwiderte Vater abrupt.
Seine Augenbrauen verzogen sich verärgert."Ich hätte ja gesagt das es mich freuen würde dich zu sehen, Vater. Aber nicht nachdem du meine Schwester verkauft hast." Dröhnte Henrys Stimme.
Ich zuckte bei der Intensität leicht zusammen. Henry stellte sich neben mir hin. Er überragte unseren Vater um einen Kopf.
"Henry. Schön das ihr wieder zusammen gefunden habt." Brummte unser Vater. Er war sichtlich erleichterter Henry zu sehen als mich."Ich müsste dich verprügeln! Wie kommst du darauf deine eigene Tochter zu verkaufen?! Hast du dir ein schönes Leben gemacht?!" Henry war wütend, sehr sogar. Ich legte meine Hand auf den Arm meines Bruders.
"Wir hatten kein Geld! Ich konnte nur einen von uns über die Runden bringen!" Versuchte unser Vater sich zu verteidigen. Henry schrie frustriert auf."Dürfte ich erfahren was hier vor sich geht?!" Donnerte William los.
"Was geht sie das an?!" Brüllte mein Vater zurück.
"Hör auf meinen Ehemann anzuschreien." Zischte ich.
Vater sah überrascht zwischen Will und mir hin und her.
"Deinen was?" Fragte er verwirrt. William ging einen Schritt vor und baute sich bedrohlich vor meinem Vater auf."Ich weiß genau was sie ihrer Tochter angetan haben. Sollte ich jemals sehen, dass sie noch ein einziges Mal Hand an ihre Tochter legen, wird es schwere Konsequenzen für sie haben. Immerhin ist eure Tochter die Frau des Vize Earls of Bath." William sprach leise und bedrohlich.
Es war das erste Mal, daß er mit seinem Titel drohte und gleichzeitig prahlte.
Ich sah wie die Farbe aus dem Gesicht unseres Vaters wich. Er verbeugte sich schnell vor William.
"Es tut mir leid. Es wird nie wieder vorkommen my Lord." Flüsterte Vater untertänig. Dann sah er zu mir.
"My Lady." Wieder verbeugte er sich und verschwand in der Menge.
Wir drei blieben eine Weile lang stumm."Ich werde dich nicht my Lady nennen." Platzte es aus Henry heraus.
"Hast du doch gerade." Kicherte ich.
Henry schüttelte lachend seinen Kopf."Myra und ich werden uns schon zum Anwesen begeben um alles für euch vorzubereiten. Ich schicke Kutschen um euch abholen zu lassen." Erklärte William und sah meinen Bruder an. Dieser nickte lächelnd.
William hielt mir seinen Arm hin. Ich hakte mich ein und folgte ihm durch das Getümmel.
An einer Kutsche hielten wir an.
William redete mit dem Kutscher bevor er mir hinauf half.
Je näher wir Williams zuhause kamen, desto nervöser wurde er.Will hat in letzter Zeit oft von dem Wiedersehen mit seiner Schwester erzählt. Er hat sich viele verschiedene Szenarien ausgemalt.
Will bezahlte den Kutscher als wir ankamen. Wir stiegen die Treppen hinauf und Will hämmerte gegen die Tür.
"Wie lange ich hier nicht mehr war." Flüsterte Will gedankenversunken.
Die Tür wurde von einem Butler geöffnet. Mit seiner verschlossenen Mine musterte er uns.
"Charles! Lange nicht mehr gesehen." Rief Will erfreut aus.
"Willkommen zurück my Lord." Ein leichtes Lächeln schlich sich auf das Gesicht des Butlers."Ist Rosalie hier? Vater hatte mir geschrieben." Fragte er direkt drauf los. Der Butler nickte und ließ uns eintreten.
"Dürfte ich auch den Namen Ihrer Begleitung erfahren my Lord?" Hakte Charles nach.
"Oh entschuldige. Das ist meine Frau Myra." William grinste mich an.
Charles verbeugte sich vor mir."Willkommen my Lady. Ich werde nun Lady Rosalie bescheid geben." Charles drehte sich auf dem Absatz um.
"Oh Charles, warte. Könntest du den Stallburschen und Kutschern bescheid geben das meine Crew am Hafen wartet. Sie sollen sie hierher bringen. Und die Dienstmädchen sollen alle Gästezimmer herrichten lassen." Befahl William."Natürlich." Erwiderte Charles und verschwand. Die Eingangshalle war ähnlich der des Barons.
"Komm. Wir warten im Salon auf sie."
Will nahm meine Hand und zog mich den Flur entlang.Er bog links in den Salon ab. Der Raum war groß. Hier würden viele Leute einen Platz finden. Dazu war er sehr elegant eingerichtet.
An der Wand hing ein großes Gemälde.
Es war ein Familiengemälde.
William stand neben einem kleinen Mädchen. Dahinter befanden sich ihre Eltern. Während die Eltern streng aussahen. War auf den Gesichtern der Kinder ein sanftes Lächeln zu sehen.Absätze, welche uns immer näher kamen, waren auf den Flur zu hören.
Ich zog mich etwas in den Hintergrund. Denn es ging hier nicht um mich.
"Willi!" Rief eine junge Dame überglücklich aus als sie den Salon betrat.
"Rose!" William ging sofort zu ihr und schloss sie in die Arme."Meine Rosie." Flüsterte er mit brüchiger Stimme.
Ich beobachtete das Bild, welches sich mir bot, lächelnd.
"Lass dich ansehen. Du bist so groß geworden." Flüsterte William und musterte seine Schwester.Rosalie hatte ungefähr meine Größe. Ihre blonden Haare fielen ihr in Locken über die Schulter. Sie hatte ebenfalls blaue Augen. Doch ihre schienen einen Ton dunkler als Wills. Sie sahen sich beide wirklich ähnlich. Wie auf dem Gemälde in diesem Salon.
"Und du erst Brüderchen." Rosalie tupfte sich mit einem Taschentuch einige Tränen weg. Dann fiel ihr Blick auf mich.
"Du hast noch jemanden mitgebracht." Meinte Rosalie lächelnd und schritt auf mich zu.
"Myra, das ist meine Schwester Rosalie. Rose, das ist meine Ehefrau Myra." Stellte William uns einander vor."Du hast geheiratet und ich war nicht eingeladen?" Wollte Rosalie empört wissen.
"Da wusste ich ja nicht, dass du-. Na du weißt schon." Versuchte William sich zu erklären. Rosalie fing an mit lachen.
"Das war ein Scherz Willi." Rose sah mich wieder an.
"Es freut mich sehr dich kennenzulernen Myra." Sie breitete ihre Arme aus und umarmte mich herzlich.
"Mich auch." Erwiderte ich lächelnd.
Rosalie löste sich von mir."Es ist schön noch eine Frau hier im Haus zu haben." Erklärte sie kichernd.
"Du glaubst gar nicht wie es mir ergangen ist. Auf einem Schiff mit dreißig Männern." Erzählte ich grinsend. Erstaunt sah sie mich an.
"Ihr müsst mir beide alles erzählen." Verlangte Rosalie wissbegierig.
"Du uns auch Rose. Aber wo ist eigentlich Vater?" Mischte sich William ein.
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The Pirates
Historical FictionWir schreiben das Jahr 1690 Die Piraterie ist auf Hochtouren Ein armer Mann, verkauft seine einzige Tochter an Piraten Ihr ist bewusst, dass ihr schlimmes bevor steht Eine junge Frau, alleine auf einem Piratenschiff Doch das Schicksal schlägt kur...