Kapitel 37

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Lysander POV

Betrunkene, feiernde Menschen umzingelten uns und erzeugten eine erlassene Stimmung.

Musik dröhnte in meine Ohren. Hitze umschlang meinen sonst so eisgekühlten Körper und bereits jetzt, drohte die Gefahr Schweißperlen zu verlieren.

Hitze war und blieb einfach nichts für mich.

„Lysander, hör auf ihn so anzustarren. Das ist echt schon auffällig", Harris stieß mir in die Seite und übergab mir ein Getränk. Ein wenig erschrocken, drehte ich mich zu ihm und versuchte mein ertapptes Gesicht, mit einem Grinsen zu überdecken. „Ich bin belustigt. Wer hätte gedacht dass Glacier sich so kleiden kann?", ich warf dem jüngeren wieder einem Blick zu. „Er hat sich als Frau gekleidet, um an einer Mission teilzunehmen. Überrascht bin ich nicht", murmelte Harris, sah allerdings in eine ganz andere Richtung. Schmunzelnd klopfte ich ihm auf die Schulter. „Mein Bruder scheint dich mehr zu interessieren, mh?", merkte ich an.

Natürlich schwärmte Harris von meinem Bruder. Wer verfiel keinem der Meister?

Ich würde es ihm nie übelnehmen. Hauptsache er verfiel mir nicht oder meiner Sommer Schwester, auf dessen Feier wir uns gerade befanden.

Es war heiß und getreu nach dem Motto „Weniger ist mehr", versteckten wir unsere nackte Haut in wenig Stoff. Teilweise wurde nur das nötigste bedeckt und zeugte von leidenschaftlicher Umgebung. Es war keine erotische Stimme, sondern viel mehr Ausgelassenheit. Es war eine Ehre für die Menschen mit uns Meistern feiern zu dürfen. Deshalb gab es nur ausgewählte. Rund 200 Menschen versammelt in diesem heißen, verschwitzten Club.

Mitten drin er.

Seine Hüften schwangen zum Takt. Sie war unbekleidet. Die Beckenknochen geschmückt von der Perlenkette. Eine lockere Hose, welche tief lag und gerade bis zu seinem Hüftknochen reichte. Sein nackter Oberkörper, welcher glitzerte, wenn das Scheinwerferlicht ihn traf. Schweißperlen die sich ihren Weg nach unten bahnten. Schwarze Haare, die ihm ungestört ins Gesicht fielen.

Und seine langen Armstulpen, die seinen Unterarm bedeckten, sowie seine hände einschließlich seiner Finger.

Sie machten mich scheiße wahnsinnig und ich wusste verdammt nochmal nicht warum.

„Geh zu ihm. Du hast ihn doch hierher gebeten", schlug Harris vor und erwischte mich erneut beim beobachten des jüngeren. „Kann ich nicht. Du weißt was passiert ist. Das darf nicht nochmal vorfallen", murrte ich. „Mensch Lysander. Er hat dich nur geküsst. Du sagtest es war nur ein Schmatzer! Hab halt einmal was mit ihm und dann ist's vorbei. Ist ja schließlich nicht das erste mal, dass du sowas abziehst mit jemanden", seufzte Harris und ich schluckte schwer. Dies beobachtete er. „Oh", grinsend nahm er einen Schluck aus seinem Glas. „Es geht dir nicht um das eine", stellte Harris fest und trat einen Schritt näher an mich heran. Seine Lippen berührten mein Ohr. „Sag mir, Ly...es geht um mehr als das, oder? Du willst sowas wie...dass er sich an dich kuschelt. Du ihn die ganze Nacht lang hältst und er mal nicht so vorlaut ist. Er sich wohlfühlt bei dir. Ihr euch küsst. Du und unser kleiner...Glacier", Harris nickte in dessen Richtung und wütend biss ich mir fest auf die Lippe. „Er empfindet etwas für dich und du würdest es dir wünschen, dass es dich kalt lässt", Harris löste sich von mir und zwinkerte dann.

„Warum ist es so?", ich klang verzweifelt. Mein Kumpel zuckte mit den Schultern. „Wenn man sich zu jemanden hingezogen fühlt, dann ist es so. Daran wirst du nichts ändern können".

Keine Antwort, die ich mir gewünscht hatte.

Harris griff nach meinem Hemd und zog es mir aus, so dass ich oben rum nichts mehr trug. „Denk dran, dass du nicht alleine mit deinem Körper punkten, aber du kannst ihm Nähe geben. Aber zieh bloß nicht deine Sonnenbrille aus, denn ansonsten verliebt er sich noch wirklich", Harris schubste mich nun leicht in die Richtung, doch ich versuchte standzuhalten. „Sag bloß du bist zu feige. Soll ich mit?", er machte sich lustig über mich und ich stieß einen abfälligen Ton aus. „Ich bin nicht feige. Aber...ich darf mich zu nichts hinreißen lassen, was ich später bereuen würde", merkte ich an. „Es gibt nichts zu bereuen. Wenn du nichts tust, was du nicht willst".

Mr. Winters Right Hand || boyxboy Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt