𝕂𝕒𝕡𝕚𝕥𝕖𝕝 96

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»... Nein nicht mehr so schlimm ... aber ... meine Eltern lassen sich scheiden.« , erzählte Nia, die neben Selina ging.

»Oh. Das ... das tut mir echt leid.«

»Ich dachte auch irgendwie, das es mich härter treffen wird, aber ... sie waren so ... anders, als sie mich angerufen haben. Sie haben zusammen geredet, ohne ... sich anzubrüllen, und ... meine Mutter hat sich entschuldigt bei mir.«

»Wegen ... der Ohrfeige?«

Nia nickte. »Ja. Und ... ihre Worte. Ich hab' mich auch entschuldigt, und ... ich glaube, es ist besser, jetzt wo ... beide sich richtig trennen werden.«

»Meine Eltern sind auch geschieden.« , sagte Selina. »Und für beide war es, die beste Entscheidung. Jetzt läuft alles viel besser ab bei uns.«

»Ja, ich hoffe bei uns auch.« , sprach sie leise. »Mein Vater ist anscheinend ... mit dieser anderen Frau zusammen. Robin hatte das mitbekommen, wie seine Eltern darüber gesprochen haben. Er wollt' es mir erst nicht sagen, damit ich mich nicht aufrege. Nachdem aber ... mein Vater angerufen hatte und beide mir über ihre ... Trennung und so erzählt haben, hat er es dann doch verraten.«

»Oh. Ehm ... okay. Und ...?«

»Ich weiß nicht, ob meine Mutter das weiß.«

»Oh.« , kam ein weiteres Mal über Selinas Lippen.

»Ja. Ich ... sie haben beide nichts in der Art gesagt, aber ... ich hab' jetzt ein bisschen Angst, das es wieder genauso sein wird. Das sie sich streiten. Anbrüllen, und so.«

»Ja. Ich versteh' dich. Aber ... wenn sie sich für eine Scheidung entschieden haben, dann ... ich glaub' schon, dass sie dann auch über alles geredet haben.«

»Meinst du?«

»Bestimmt. Ich glaube nicht, das deine Eltern noch mehr Krach oder so haben wollen.«

»Ich hoffe es.« , sagte sie und sprach auch direkt weiter. »Ich weiß nicht, wie ich damit umgehen soll.«

»Mit der Trennung?«

»Nein. Mit ... sie ist so jung, weißt du, und ... ich will ja, dass er glücklich ist, aber ... es ist trotzdem komisch, weil ... sie halt so jung ist.«

»Versuch' es positiv zu sehen. Vielleicht kann sie ja eine gute Freundin werden. Immerhin besser, als wenn sie dich bemuttern will.«

»Hmm. Ja. Mal schauen.«

»Die Chance solltest du ihr trotzdem geben. Wenn sie sich dann als scheiße entpuppt, ist es halt so. Aber vielleicht irrst du dich ja.«

»Sie hat mit meinem Vater geschlafen, obwohl er verheiratet ist. Wie nett kann sie da sein?«

»Man sucht sich halt nicht aus, in wen man sich verliebt.«

»Aber man sucht sich aus, ob man ... ach egal ... lass uns über etwas anderes reden.«

»Okay. Ist ... Robin noch sauer auf dich?«

»Jein. Er meinte, ich hätte ihn voll dumm hingestellt.«

»Also ich kann euch beide verstehen. Robin will nicht als Schisser gelten und du ... willst halt nicht, dass er eine auf die Schnauze bekommt.«

»Is' so. Er unterschätzt ihn voll. Robin ist nicht so der Schlägertyp. Er würde voll ...«

»Und trotzdem hatte er keine Angst.«

»Ja, aber ...« Nia stoppte ab, als sie die dunkelhaarige junge Frau erkannte, die ihnen auf dem Gehweg entgegenkam. »Fuck.«

»Was ist?« Selina folgte ihrem Blick. »Ist sie das?«

Nia nickte, nachdem Carla ihr schon scheu aber freundlich zulächelte, als sie mit ihrer eigenen Freundin immer näherkam. »Hallo Nia.« , sprach sie leise und dennoch wohlwollend.

»Hallo.« , brummte sie.

Carlas Lächeln ihr gegenüber blieb. Sie wusste wohl nicht, wie sie weitermachen sollte oder ob es ratsamer wäre, einfach zu gehen.

Nia erging es nicht anders. Sie wollte weitergehen, aber ... diese Frau hatte sie gegrüßt. Sollte sie sagen, dass sie im Bilde war? Der Drang war da. »Du und mein ... Vater, ihr seid wieder ...?!« Nia brach von alleine ab.

»Hat er ... mit dir geredet?«

»Nicht über dich.«

Die Freundin von Carla stupste sie an und warf ihr einen vielsagenden Blick zu. Doch die ließ sich davon nicht abbringen. »Ich denke, das wird er bestimmt ... noch tun.«

»Also stimmt es?! Mein Freund hat mitbekommen, dass ihr beide ... was habt. Meine Eltern haben mir gesagt, sie lassen sich scheiden.« , purzelte irgendwie alles aus ihr heraus. »Weiß meine Mutter das mit euch beiden?«

Carla sah aus, als würde sie nachdenken ... bis sie schließlich nickte. »Dein Vater hat mir gesagt, dass sie es weiß.«

»Er zieht ... zu dir?«

Sie sah abermals sehr grübelnd aus. »Ich denke, dein Vater sollte mit dir über alles reden, bevor ich ... mich irgendwie ...«

»Aber du stehst doch jetzt vor mir.«

»Ja, aber ich bin der Meinung, dass er mit dir darüber reden sollte.«

»Und warum?«

»Weil er dein Vater ist und ... er das besser mit dir ... machen sollte.« Sie reichte ihr die Hand. »Es würde mich aber freuen, wenn wir beide uns ... besser kennenlernen würden.«

Nia sah ein wenig zögerlich hin, eh sie ihr schließlich ihre hinhielt. »'kay.«

»Sobald dein Vater mit dir über alles ... so geredet hat, und ... wir könnten uns ja in einem Café treffen. Nur wir beide, wenn du möchtest.«

Für Nia war natürlich alles offensichtlich. Ihr Vater war tatsächlich mit ihr zusammen und würde allen Anschein nach auch wieder bei ihr einziehen. Diese ... Höflichkeit war, womöglich Carlas Versuch, sich ihr freundlich anzunähern, weil sie nun ... mehr oder weniger ... dazugehörte.

»Ja. Ehm ... okay.« Sie war noch unsicher, aber wenn alles stimmte, und ihre Vermutung ebenso, sollte sie vielleicht dieser Frau eine Chance geben, so lange ihre Eltern tatsächlich keinen Streit mehr hatten.

Ich brauch dir nicht zu erklären wie schön das wär' so für immer BAND 3Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt