𝕂𝕒𝕡𝕚𝕥𝕖𝕝 99

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Eilig rannten die zwei Elternpaare in das Krankenhaus-Gebäude und steuerten auch direkt den Empfang an.

»Unsere Tochter wurde eingeliefert. Nia. Nia Kopplin.« , sprach Dag.

Die Frau sah in den Computer und runzelte die Stirn, bevor sie dann das Wort ergriff. »Ehm ... ja ... wir benötigen auch noch die Versichertenkarte, aber erst einmal ...« Sie erklärte den vieren, welchen Aufzug sie benutzen sollten, um zum richtigen Ort zu gelangen.

»Wieso sind sie nicht in der Notaufnahme?« , fragte Katja Vincent ein wenig leiser, der die Schultern zuckte.

»Vielleicht sind die überfüllt.« , meinte Dag, der auch Isabelles besorgten Blick wahrnahm.

Sie betraten den Aufzug und stiegen auf angegebener Etage aus.

»Wo entlang?« , fragte Katja und sah sich um.

»Da ist noch 'ne Rezeption, lass uns dahin, ansonsten rufst du nochmal Robin an.«

»Keiner von denen ist bisher drangegangen. Nia nicht, und ihre Freunde auch nicht.« , bemerkte Dag an, als sie den Empfang ansteuerten.

»Hallo, wir suchen unsere Kinder. Nia Kopplin wurde wohl eingeliefert. Die Frau an der unteren ... Stelle hat uns hierher verwiesen.«

»Oh ... ehm ... ja ... die Polizei vernimmt gerade die junge Frau ... ehm ...«

»Polizei?« Isabelle drängte sich nach vorne. »Wieso Polizei?«

»Ich werd' gleich einen zuständigen Arzt vorbeischicken, der sie aufklären wird, und ... die Polizei wird den Rest dann erledigen.«

Isabelle drängte sich abermals nach vorne. »Wo ist meine Tochter? Was ist passiert?«

»Ihre Tochter wird gerade ... operiert ... Frau ...« Sie sah auf den Computer. »Frau Kopplin. Gehen Sie am besten in den Wartebereich. Ich schicke Ihnen gleich jemanden.«

Selina kam plötzlich aus einem Raum heraus, der anscheinend die Toilette sein musste. »Ehm ... wir sind hier.« , rief sie ihnen zu und zeigte auf die von ihr gegenüberliegende Türe.

»Was ist passiert?« , fragte Dag und öffnete auch sofort den Eingang, um ... Leni seitlich sitzend vorzufinden, während Robin und Elias sich links aufhielten. Vollkommen verdutzt blickte er kurz in ihre Richtung.

Robin sprang jedoch direkt auf und fiel seiner Mutter um den Hals, wo er zu Heulen begann. »Ich dachte, sie ist tot.«

Dag bemerkte, wie Isabelle schwankte und half, ihr sich auf einen der Plätze hinzusetzen.

»Was redest du da? Was ist passiert?« Katja tröstete ihren Sohn, doch der schluchzte unentwegt weiter.

Dag sah wiederum kurz zu Leni, die alles beobachtete. Was tat sie hier? Im Grunde war es ja egal. Vielleicht wartete sie ja auch auf jemanden ... und das alles war ein großer Zufall ... dennoch hatte er ein seltsames Gefühl im Bauch.

»Überall war Blut.« , sprach Robin unerwartet und ließ Isabelle, die wie starr den Fußboden angesehen hatte, aufspringen, ehe sie hinaus stürmte und wieder die Rezeption ansteuerte.

»Meine Tochter.« Sie schlug mit der Faust auf die Säulen neben der Annahme. »Ich will wissen, was mit meiner Tochter ist.«

Dag, der ihr ohne zeitliche Verzögerung hinterhergelaufen kam, stellte sich neben sie und nahm ihre Hand runter.

»Frau Kopplin, beruhigen Sie sich. Ihre Tochter wird derzeit operiert. Mehr kann ich Ihnen zum jetzigen Zeitpunkt leider nicht sagen. Ich werde Ihnen sofort Bescheid geben, wenn ich mehr weiß.«

»Wie war ihr Zustand? Was ist genau passiert?« , fragte nun er.

»Herr und Frau Kopplin?«

Dag drehte sich um. Zwei Polizisten, ein Mann und ... Carla, mit sehr viel Blut auf ihrer Kleidung sahen ihn an.

»Könnten wir ein kurzes Gespräch mit Ihnen führen?« , fragte einer der Männer.

Dags Blick war jedoch auf seine Freundin gerichtet, die wie Espenlaub zitterte. Isabelle sah nun ebenso hin. »Was ... macht sie ...?« , kam über ihre Lippen.

»Die junge Frau hat ihrer Tochter das Leben gerettet und erste Hilfe geleistet.«

Dag, der bereits zu ihnen kam, beschleunigte seinen Schritt und nahm Carla ohne Aufenthalt in den Arm, die sofort zu schluchzen begann, als er sie nahe an sich drückte. Sein Arsch ging auf Grundeis, wegen des Blutes, weil es allen Anschein nach das seiner Tochter war, aber das Carla ebenso vollkommen unter Schock stand, hatte ihn in dem Moment ohne Unterschied mitgenommen. Er küsste ihre Stirn, als er ihren Kopf hielt und sie ansah. »Geht's dir gut? Bist du verletzt?« , fragte er sie.

Sie nickte und schüttelte den Kopf in einem. Er drückte sie wieder an sich und flüsterte ihr beruhigende Dinge zu, als der eine Polizist erneut zu sprechen begann. »Herr Kopplin, wären Sie dann jetzt so weit?«

Sein Blick ging auf ihn. »Ja sofort.« Anschließend sah er zu Isabelle, die nun gemäßigten Schrittes näher kam. »Ich muss sie erst zu ihrer Freundin bringen.« , sprach er weiter und bewegte sich mit Carla, die er immer noch festhielt, zurück zu dem Raum, wo alle anderen warteten.

Er öffnete die Türe und sah die verwirrten Blicke seines besten Freundes und dessen Frau, als er mit seiner Freundin einen Schritt ins Innere trat. »Leni, passt du kurz auf sie auf. Ich muss ... mit den Polizisten reden.«

Ihre Freundin sprang darüber hinaus eilends auf die Beine.

Dag streichelte über Carlas Wange. »Ich komm' gleich sofort wieder.« Auch wenn seine Freunde anwesend waren, küsste er sie kurz, nachdem Carla nickte.

Er wartete, bis Leni sie in Empfang genommen hatte und machte dann zum wiederholten Mal kehrt, wo Isabelle stand. Er hatte diesbezüglich kein schlechtes Gewissen, weil er seine Freundin in ihrer Gegenwart umarmt, getröstet und geküsst hatte. Sie wusste schließlich Bescheid, dass er mit ihr liiert war und ihr Blick war keineswegs ... sauer oder überrascht. Panik war jedoch sichtlich erkennbar, weshalb er zu ihr ging und ihre Hand nahm. »Es wird alles gut.« , sagte er.

Positive Gedanken.

~ es wird alles gut ... ~

Die Worte sagte er sich selbst innerlich zu, als er mit ihr Richtung Kriminalbeamte ging.

Einer der Polizisten öffnete die Türe eines Raumes und ließ beide voran hineingehen.

Die zwei uniformierten Personen setzten sich nun ebenfalls hin, nachdem Nias Eltern platz genommen hatten.

»Was genau ist geschehen?« , fragte Dag, der panische Angst vor der Antwort hatte. Seine Hand legte er auf Isabelles ab. Irgendwie wollte er ihr damit mehr Stärke senden.

»Ihre Tochter wurde Opfer einer Gewalttat Herr Kopplin.«

Ich brauch dir nicht zu erklären wie schön das wär' so für immer BAND 3Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt