12.) Zwischen Leben und Tod?

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Kayas Augen weiteten sich vor Schreck, sie wollte zu ihrem Schwager stürmen, doch ihre Beine waren am Boden festgefroren, nicht der kleinste Schritt konnte ihr gelingen. War er tot? Bewusstlos? Sie vernahm ein schmerzerfülltes Stöhnen und Ächzen, bevor sie sah wie sich das Haupt des Schwarzhaarigen langsam ausrichtete, eine Hand auf die stark blutende Wunde auf seiner rechten Schulter gepresst. Ein wenig über der Stirn erkannte das Apollomädchen eine weitere, offene Wunde und Nicos ganzer Körper wurde von Schrammen und Krazern geziert.

Endlich konnte sich die Grünhaarige wieder bewegen, der erste Schock vorüber, Nico lebte. Er stand neben dem großen Baum, die abgerissen Zügel in der Hand und grinste schief zu ihr rüber.
,,Oh Gott, du lebst!"
Sie schlang die Arme um ihn, doch schon eine Sekunde später ließ sie ihn los, als ob sie sich verbrannt hatte.
,,Umdrehen. Sofort."
,,Was ist-"
,,Umdrehen!"
Genervt drehte der Hadessohn sich um, Kayla riss ihm Das Shirt nach oben.
,,Scheiße, ich weiß nicht wie du es geschafft hast, aber ein kleiner Stock steckt in deinem Rücken, er hat sogar ein Loch in dein Shirt gestochen..."
,,Keine Sorge, ich sterbe nicht so einfach. Ich habe schon verdammt viel überlebt, und das hier ist zu harmlos um mein Ende zu sein."
Seine Worte wurden immer unverständlicher, seine Stimme immer dünner.
,,Du bist aber leider nicht unsterblich di Angelo, also schaffen wir doch jetzt ins Schloss zurück, damit man dich dort behandeln kann...kannst du reiten?"
Beleidigt blickte er ihr ins Gesicht.
,,Natürlich! Ich sagte doch das es nicht so schlimm is-"
Was auch immer er hatte sagen wollen, Kayla hatte keine Nerven dafür, denn der schlaffe Leib des Verletzten, sackte auf ihr zusammen.
,,Ach verdammt!"
Wie sollte sie ihn nun zum Schloss bekommen? Von dem Hengst ihres Bruders fehlte auch jede Spur. Er würde sie köpfen.

Da Nico immer mehr Blut verlor umd schon blasser als sonst war, legte sie sich ganz einfach seinen Arm um ihre Schulter und humpelte Richtung Anwesen. Sie hoffte nur dass er noch lebte, wenn sie dort ankam. Mittlerweile hatten sich in ihren Augen Tränen gebildet, ihre Arme waren erschöpft, doch sie war noch nicht mal einige Meter weit gekommen.
In der Ferne hörte sie eine Stimme, Hufgetrampel, ein kleiner Funke Hoffnung schlich sich in ihr Herz und sie begann lautstark nach Hilfe zu rufen.

,,Hallo?! Hört mich jemand?! Wir brauchen Hilfe, jemandes verletzt!" Am Horizont erkannte sie die Umrisse eines schwarzen Wallaches, und darauf, in voller Rüstung, der blonde Kronprinz, der mit zusammengekniffenen Augen die Ferne absuchte. ,,Will! William!", weinte die Prinzessin und als sie endlich seine Aufmerksamkeit erregt hatte, verwandelte sein Gesichtsausdruck von verwirrt, zu einem besorgten grimmig.

,,Was hast du getan? Die Pferde sind ganz verängstigt vor den Toren aufgelaufen und haben fast zwei Wachen umgerannt! Ihr seit viel zu spät...warte..wo ist Nico?"
Sein Augen scannten das Gebiet suchend ab, ehe er die kleine, elendig zusammengefallene Gestalt, neben seiner Schwester, entdeckte.
,,Was hast du getan?" flüsterte er diesmal ganz ruhig und traurig.

Sein Herz fühlte sich so schwer an, als er seinen geliebten Engel entstellt und blass am Boden kauern sah. er fiel auf die Knie und schloss sofort die Arme um ihn, wobei er das Holz in seinem Rücken ertastete.
,,Ich wollte das nicht wirklich! Er sollte doch einach mal Spaß haben und für eine kurze Zeit seine Sorgen vergessen...er wirkte immer so niedergeschlagen. Es tu mir so, so leid Will, bitte glaube mir..",flüsterte die niedergeschlagene junge Frau.

Der Apollosohn hievte seinen Verlobten im Brautstil in die Luft, genau darauf bedacht ihn nicht noch mehr zu verletzten.
,,Es ist doch nicht deine Schuld. Ich weiß wie wichtig Nico dir ist...Aquarus kann nur zwei Personen tragen, ich schicke dir aber später sofort die Pferdeknaben!"
Will saß schon auf dem Rappen, alles was für ihn jetzt zählte, war die Gesundheit seines Freundes.
,,Mach dir keinen Kopf, pflege nur Nico wieder gesund!" Kayla war hinter ihnen schon bald nicht mehr zu sehen und Will richtete seine ganze Aufmerksamkeit auf den verletzten jungen Mann in seinen Armen. ,,Es tut mir so leid mein Schatz. Nur wegen mir wolltest du aus deinem Alltag ausbrechen, hm?" Er strich die Stirn des Schwarzhaarigen mit den Lippen:,,Bitte halte durch"

Maybe tomorrow (✨️Solangelo AU✨️)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt