Epilog

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Ein Jahr später

"Es ist alles für den Besuch der Männer vorbereitet." Erklärte mir Charles der Butler. Ich bedankte mich lächelnd.
Heute würde Henry mit der Crew zurückkehren. Das letzte Mal sahen wir sie vor einem Jahr.
Seitdem hatte sich bei uns einiges verändert. Eine Woche nach dem Ablegen der Crew feierten wir Rosalies und James Hochzeit. Es war ein rauschendes Fest.

Sie lebten nun in einem Herrenhaus nahe unseres Anwesens. Es gehörte wohl Williams Vater. Er schenkte es ihnen zur Hochzeit. Sie kamen uns regelmäßig besuchen. Derzeit nicht ganz so häufig da Rosalie in anderen Umständen war.
Zur Rückkehr der Crew wollten aber beide unbedingt da sein. Somit waren sie am gestrigen Tag angereist.

William und ich waren seit zwei Monaten Eltern einer kleinen Tochter.
Sie war das Ebenbild ihres Vaters.
Wir gaben ihr den Namen Charlotte. Meine Mutter wäre sicherlich stolz darauf das ihre Enkelin ihren Namen trug.
"Wie geht es denn meiner kleinen Prinzessin?" William kam in den Raum und lief sofort zum Bettchen. Er küsste lächelnd ihre Stirn.

"Deiner Frau geht es übrigens ausgezeichnet. Danke der Nachfrage." Stichelte ich grinsend.
William kam leise lachend zu mir und küsste mich sanft.
"Solange es euch beiden gut geht, geht es mir auch gut." Sagte Will und lächelte mich an.
"Wollen wir los? Sie werden bald ankommen." Ich stand nickend auf.
Will nahm unsere Tochter vorsichtig aus dem Bettchen.

"Henry wollte uns zu dritt am Dock stehen sehen." Grinste Will, nahm meine Hand und ging mit mir in die Eingangshalle. Ich schüttelte schmunzelnd meinen Kopf und folgte ihm.
Wir stiegen in die Kutsche.
William hielt unsere Tochter sicher in seinem Arm. Sie schlief friedlich.

"Ich kann noch immer nicht glauben dieses kleine Wesen in meinen Armen zu halten." Flüsterte Will verträumt. Dann sah er mich an und lächelte glücklich.
"Danke das du mir unsere wunderschöne Tochter geschenkt hast." Aufrichtig und liebevoll sah William zu mir. Ich blinzelte einige Tränen weg.

"Du hast auch zu diesem Geschenk dazugetragen." Antwortete ich gerührt.
"Du musstest dafür aber deutlich mehr über dich ergehen lassen." Ein Grinsen schlich sich auf sein Gesicht.
"Ich hätte am liebsten deine Hand zerquetscht." Lachend sah ich aus dem Fenster. Will stimmte mit ein.

Am Dock angekommen, war von weiten das Schiff schon zu sehen.
"Du lernst gleich deinen Onkel Henry kennen Prinzessin." Flüsterte William unserer Tochter zu. Ich lehnte meinen Kopf lächelnd an Williams Schulter.
Er küsste meinen Kopf.

Wir beide beobachtete wie das Schiff anlegte. Henry kam als erstes herunter. Er sah sich um. Henry begann mit grinsen als er uns dort stehen sah.
Er lief auf uns zu und schloss mich direkt in seine Arme.
"Du bist wieder da." Sagte ich erleichtert. Ich drückte ihn ein Stück von mir weg und musterte ihn.
"Und so wie es aussieht auch unversehrt." Henry nickte grinsend und drehte sich zu William.
Er stoppte als er das kleine Bündel in Wills Arm sah.

"Ihr steht wirklich zu dritt hier." Lachte Henry und sah auf seine Nichte hinab.
"Das ist deine Nichte Charlotte." Sagte William lächelnd.
"Sie hat den Namen unserer Mutter." Flüsterte Henry. Ich nickte lächelnd.
William gab Henry unsere Tochter.
"Du brauchst starke Nerven in unser Familie kleine Maus." Flüsterte Henry grinsend. Ich schlug ihm leicht auf den Arm.
"Ey! Das habe ich gehört." Schmollte ich. Henry lachte nur und ging mit meiner Tochter Richtung Schiff.

"Henry was wird das?" Fragte William misstrauisch.
"Ihr Vater war ein Pirat und ihre Mutter Piratin. Also soll sie wenigstens Mal auf einem Piratenschiff gewesen sein." Erklärte Henry sachlich.
"Dir ist bewusst das sie sich nie daran erinnern wird?" William und ich folgten ihm zum Schiff.
"Sie vielleicht nicht aber wir können es ihr erzählen."
"Seit wann ist dein Bruder so weise?" Wollte William erstaunt von mir wissen. Ich lachte leise und zuckte mit meinen Schultern.

Wir betraten das Schiff. Unser altes Zuhause. Einige Männer wirbelten mit Kisten und Fässern über das Deck.
Aber es waren nicht annähernd so viele wie vor einem Jahr.
"Hast du die Crew vergrault?" Fragte Will verblüfft.
"Sie folgten deinem Beispiel William. Nach jedem neuen Anlegen waren wir mindestens einer weniger. Ai." Erklärte Samuel. Er kam lächelnd auf uns zu.
"Herzlichen Glückwunsch." Sagte Samuel und deutete lächelnd auf unsere Tochter. William und ich bedankten uns.

"Du kannst doch aber nicht nur mit fünfzehn Mann in See stechen. Hast du versucht neue Männer anzuwerben?" William sah Samuel und Henry an.
"Ai. Aber die Piraterie neigt sich wohl dem Ende. Wir konnten in dem Jahr keine neuen Männer dazu gewinnen. Wir haben uns die größte Mühe gegeben." Erzählte Samuel und sah zu seinem Captain.

"Wir haben beschlossen, dass es unsere letzte Reise als Piraten war." Meinte Henry.
"Das heißt du bleibst bei uns?" Wollte ich aufgeregt wissen.
"Falls ihr Platz für mich habt, ja." Henry sah uns beide fragend an.
"Natürlich. Wir haben doch gesagt das die Türen euch jederzeit offen stehen. Wir werden euch helfen ein Leben auf dem Land aufzubauen." Sagte William. Henry atmete erleichtert aus.
Ich lächelte glücklich.
So schnell müsste ich mich nicht mehr von ihm verabschieden.

"Ist John auch gegangen?" Fragte ich Sam. Dieser nickte.
"Er war der letzte welcher uns verlassen hat. John möchte aber das ihr beide wisst, wie sehr es ihm leid tut." Meinte Henry und ging mit meiner Tochter über das Deck.
"Ah da seid ihr ja. Ihr seht gut aus meine Lieben." Mischte sich Jenkins ein.
"Gott sei Dank bist du nicht gegangen." Sagte William erleichtert und ging zu seinem alten Freund.

"Ich habe gehört der Earl of Bath braucht einen Leibarzt." Grinste Jenkins. Ich lachte leise.
"Mit Kindern kann man einen Arzt an seiner Seite immer gut gebrauchen." Erklärte William. Jenkins sah ihn verblüfft an. Ich deutete lächelnd auf Henry und Charlotte.
"James wird auch bald Vater."

"Dann weiß ich doch was ich zu tun habe. Ich werde Kindermädchen." Henry grinste über das ganze Gesicht.
Ich lachte und beobachtete das Bild vor mir.
Mein Ehemann welcher mich glücklich anlächelte. Unsere Tochter welche selig schlief.
Mein Bruder mit dem ich wieder vereint war.
Ich war glücklich. Ich war angekommen und hatte tolle Menschen um mich. Jeden einzelnen Augenblick werde ich mit ihnen genießen.
Sie waren meine Familie.

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