8 - Freund

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"Was ist verkehrt mit dir?", flüstere ich zu ihm.

"Werwölfe sind kein guter Umgang für dich."

"Lykaner schon?", lache ich über seine Aussage.

Plötzlich zieht mich Dorian zu seinem Körper und legt seinen Arm um meine Taille. Zum Glück hält er mich fest, denn seine Nähe bringt mich dazu, dass ich meine Beine nicht spüre.

"Ich würde dich niemals verletzen, Addy. Niemals."

Ich lächle traurig, als ich ihn von mir wegdrücke.

"Das hast du schon. Erinnerst du dich daran?"

Mit diesen Worten gehe ich zu Hayes herüber und lächle ihn an.

"Hey, wo sind die anderen?"

"Seit wann bist du mit dem ..-"

"Ich bin nicht mit ihn zusammen. Unsere Eltern kennen sich einfach. Deshalb denkt er, dass er auf mich aufpassen muss."

"Bringt er mich um, wenn ich dir zu Nahe trete?"

"Nein."

Hayes blickt über meine Schulter und schluckt.

"Er hat es gerade bejaht."

War klar, dass er sich immer noch einmischt.

"Komm, gehen wir rein."

Ich ziehe Hayes an der Schulter ins Gebäude und ich könnte schwören, dass ich selbst mit meinem menschlichen Gehör ein Knurren gehört habe.

"Hast du schon das Neueste gehört?"

"Was meinst du?", frage ich.

"Zwei Schüler liegen im Koma. Gestern Nacht wurden sie angegriffen. Mein Vater hat behauptet, dass es ein Lykaner war. Er wurde rechtzeitig aufgehalten, sonst wären diese Menschen bereits tot."

In meinem Kopf drehen sich die Rädchen.

"Weißt du vielleicht, wie sie aussehen?"

"Sie sind ungefähr gleich groß wie ich. Beide haben dunkle Haare und sehen aus wie Footballspieler. Tyler und Loris."

Woher wusste Dorian, wer die beiden Typen gewesen sind, die mich fast...- Das konnte er doch unmöglich wissen? Vielleicht ist es nur ein Zufall und es ist gar nicht so wie ich denke.

Die ersten beiden Stunden vergehen ziemlich schnell, aber ich habe kaum aufgepasst. Ich habe die ganze Zeit über an Dorian gedacht. Wieso hat er das gemacht? Wie hat er das nur herausfinden können? Ich habe ihn keine Details gegeben.

Meine 2.Vorlesung habe ich mit Hayes, der mit mir anschließend zusammen zur Pause geht.

Als ich an der Ecke platz nehme, begrüße ich die anderen.

"Hey Kiran."

"Schön dich zu sehen, Adalena. Ich habe dich heute Morgen nicht gesehen, habe leider verschlafen. Mein Bruder weckt mich ja nicht auf."

Ich lache und nehme mir einen Schluck Wasser zu mir.

"Love, du sitzt am falschen Tisch."

Direkt verschlucke ich mich und Dorian setzt sich neben mich und streichelt sanft meinen Rücken.

"Geht es dir gut?", fragt er besorgt.

"Was willst du hier?", zische ich leise als ich mich wieder im Griff habe.

"Ich möchte, dass du bei mir bleibst."

"Vergiss es!"

"Von mir aus!"

Er winkt jemanden zu sich und seine lykanischen Freunde kommen auch herüber, die am selben Tisch platz nehmen.

"Hey Adalena!", begrüßt mich Rys.

"Was soll das? Ich will hier in Ruhe essen."

"Und ich kann nicht in Ruhe essen, wenn ich nicht weiß, dass du sicher bist."

"Awww!", sagt Kiran und erntet daraufhin einen bösen Blick von mir.

Da ich Dorian gut kenne, weiß ich, dass er nicht aufgibt. Aber auch ich gebe nicht auf, weshalb ich vom Tisch aufstehe und weggehen möchte. Doch er ist schneller und zieht mich plötzlich auf seinem Schoß.

"Lass mich los!", sage ich leise. Wir haben bereits die ganze Aufmerksamkeit der Cafeteria erlangt.

"Wir müssen reden, Love."

Bevor ich antworten kann, hebt er mich über die Schulter und trägt mich aus der Uni.

"Du machst alles schlimmer, lass mich los."

Natürlich hört er nicht auf mich und stellt mich vor einem großen Baum ab. Wir sind allein und niemand ist hier.

"Worüber willst du reden? Über die Menschen, die deinetwegen im Krankenhaus liegen?", frage ich frech.

"Die hätten bereits unter der Erde liegen müssen!", knurrt Dorian.

"Du hättest das nicht tun dürfen."

"Denkst du ehrlich, dass ich es zulasse, dass man dich anfässt?"

"Es geht dich nichts an!"

"Du bist meine...Freundin! Seitdem ich dich kenne."

"Wir waren befreundet, Dorian. Doch jetzt sind wir es nicht. Du musst nicht den Beschützer spielen."

"Ich kann mich nicht von dir fernhalten. Ich habe es versucht, aber...Addy. Ich..."

Er zieht mich zu sich, kein Blatt passt nun zwischen uns.

Seine Hand legt er auf meine Wange und unsere Nasenspitzen berühren sich.

"Ich weiß nicht, was ich tun soll!", sagt er quälend.

"Du sollst mich in Ruhe lassen. Eines Tages vergisst du mich."

"Ich weiß nicht, ob ich das kann."

Seine Lippen berühren meine und mein Körper steht in Flammen. Ich erwidere seinen Kuss und in diesem Moment fühlt sich alles richtig an. Alles ist vergessen. Der Schmerz, der Leid. Doch binnen einer Sekunde bricht er den Kuss ab und steht nun 5 Meter von mir entfernt.

"Ich hätte das nicht tun dürfen."

Mein Herz ist gebrochen. Erneut.

"Du tust es schon wieder."

"Ich wünschte, ich könnte...Addy ich..-"

"Weißt du was? Lass mich ab heute einfach in Ruhe. Komm nicht mehr in meine Nähe. Für mich bist du ab heute nur noch...Dimitri."

Ihn beim 2. Namen zu nennen bedeutet, dass wir uns nicht Nahe stehen. Es bedeutet, dass ich ihn nie wieder an mich ran lassen werde.

"Das war's, für immer."

Er hat sich entschieden und ich nun auch. Ich würde ihm keine dritte Chance mehr geben.

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Habt ihr bereits eine Vermutung, was zwischen den beiden vorgefallen sein könnte?

Unser Schicksal (Dorian & Adalena)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt