Mein Körper zitterte vor Nervosität, mein Herz pulsierte und drohte auszusetzten. Mich überfiel die Angst, die Angst vor dem nächsten Schritt. Die Angst vor dem Schritt, der Schritt, der mich weiterbringen wird, doch keiner weiß ob es negativ oder positiv sein wird.
Nicht er, nicht ich. Es weiß einfach keiner. Traurig und Grausam die Welt.
Es ist nicht lange her, doch ich bereute meine Antwort auf seine Frage, so etwas zu geben, würde ich aber niemals. Dafür stand mir mein Stolz im Weg, auch wenn davon kaum etwas über ist.
Sein Fehler. Mein Fehler. Seine Schuld. Meine Schuld. Unsere Schuld. Nein ein uns wird es niemals geben.
Meine Antwort war damals kurz und knapp, jedoch waren auch keinerlei Gefühle in meiner Stimme
vorhanden. Es war einer dieser Momente, die Menschen niemals vergessen, die sich ins Gehirn einbrennen, wie ein Brandmerkmal. Sie bleiben ewig, verblassen nach der Zeit, doch sie zu vergessen ist unmöglich.
Sei es, wie es sei, ändern kann ich nichts mehr. Auch wenn ich es wollen würde, es würde mir Nichts bringen.
Ich sah an mir herunter, ein wunderschönes Kleid hing mir am Leib. Es saß perfekt, aber ich spürte nicht einmal diese Schmetterlinge im Bauch, die eigentlich jede Frau spüren sollte, wenn sie es trug. Das Kleid hatte eine schlichte, feinerarbeitete A-Linie mit traumhafter, handgenähter Spitze und langen Ärmeln, die ebenfalls aus Spitze waren. Genauso wie der seidige Schleier. Ein purer Traum für jede Frau, doch es war für mich der glatte Albtraum. Er hat es für mich maßschneidern lassen, nein nicht er, seine Mutter.
Meine Gedanken waren durcheinander und unsortiert. Ich selbst wüsste gerne wo mir der Kopf hing, doch ich konnte Nichts sagen, denn in mir machte sich eine Leere breit, eine kalte und starke Leere.
Die Fassade war eines meiner Markenzeichen, keiner hatte die Chance, nicht mal meine Freunde, hinter sie zu gucken, sie sahen immer nur mein kaltes, emotionsloses Gesicht, meine wahren Gefühle schloss ich in mir ein.
Jedoch war es nicht immer so, es ist nicht lange her, da waren meine Gefühle frei für jeden... Würde ich sie jetzt auch zeigen wollen, würde man auf ihnen herumtrampeln, also was soll's?
Zeliha sah mich an, sie wusste genau was ich fühlte. Sie verbarg ihre Traurigkeit perfekt. Ich konnte mir denken, dass sie hinter geschlossenen Türen vor sich hin trauerte.
Sie ist meine beste Freundin, nein meine Schwester. Der ich bis zum Lebensende vertraute.
Sie wusste, wie so Wenige heute, was mit mir los ist. Wieso ich mich zu all dem entschieden habe. Wieso ich mir mein Leben ruiniere.
Ein junges und wildes Mädchen gerade mal knappe 19, ganze drei Jahre jünger als ich, doch wenn man sie sah mit ihren wilden, braunen Locken und der zierlichen Figur, wollte man sie gar nicht mehr los lassen. So war es auch bei mir.
Ich musterte sie in ihrem wunderschönen, saubergestrichenen Kleid.
Sie sah zu süß darin aus, ihre Figur wurde sachte betont, dennoch stand es ihr perfekt. Die Farbe war ein leichtes elfenbeinfarbenes rosa, es tat gut zu mindestens eine Person glücklich zu sehen. Auch, wenn sie es mir vortäuschte.
Ich brauchte kein Mitleid, genauso wenig wie Trauer. Ich wurde nicht gezwungen, ich hatte die Wahl gehabt.
Sie musterte mich von oben bis unten, ein kleines Lächeln schlich sich auf ihre rosaroten Lippen.
Immer noch stand ich auf den kleinen Podest vor dem Spiegel, ich hatte nichts außer Kritik für dieses Kleid. Es würde jeder Frau stehen, aber nicht mir. Es war einfach nicht für mich gemacht, egal ob es perfekt saß oder nicht.
DU LIEST GERADE
~Just For You~
Short StoryZu einer Kurzgeschichte kann kein Mensch viel sagen, lest sie selbst und lasst euch verzaubern... -01.07.2015- -Diese Kurzgeschichte ist nicht nur mein Werk. Ich hatte diese für eine Schulaufgabe gebraucht, wobei mir meine Freundin geholfen hat. (Id...