Kapitel 6 (Teufel in Person, Alina? Wohin?)

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Ich saß nun schon seit einer gefühlten Ewigkeit auf diesem Stuhl, während sich die 12 hohen Räte anschwiegen, Black Swans Kollektiv mich und den hohen Rat musterte und Keefe, welcher direkt hinter mir stand und meine Gefühle las, meinem Blut langsam den Weg versperrte, da er meinen Arm immer fester drückte. Ich wusste nicht, ob er mir Mut zu sprechen wollte, was ihm echt nicht gelang, oder ob er einfach nicht bemerkt hatte, dass er so fest zudrückte. Ich hatte langsam das Gefühl, dass er grade auf sein Lebensurteil warten würde nicht ich!

Nachdem ich den anwesenden Elfen meine Lebensstory erzählt hatte, hatte mich Rat Emery aufgefordert auch etwas über mich zu erzählen. Ich hatte ihn nur doof angegrinst und ihn während meiner Erzählung nicht weiter beachtet. Ich hatte die Augen geschlossen und einmal tief Luft geholt, um den anderen das Gefühl zu geben gleich würde etwas Weltbewegendes kommen, aber ich glaube ich habe sie ganz schön enttäuscht. Ich hatte ihnen nur erzählt, dass die Menschen mich Anna Necnes nannten. (ich bin mir nicht mehr sicher, ob ich ihr schon einen Namen gegeben habe, aber die Menschen haben sie jetzt einfach Anna Necnes genannt)

Ich hatte ihnen jedoch nicht meinen richtigen Namen erzählt, da sie dann vielleicht irgendwelche Schlüsse gezogen hätten, die mich oder meine Mission in Gefahr bringen könnten. Seyna so hatte meine Mutter mich genannt, aber ich war mir sicher, dass sie diesen Namen nicht ausgesucht hat, weil er ihr so gefallen hat.

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Emery unterbrach meine Zählungen durch ein Räuspern. Er und auch der Rest des hohen Rates sahen mich an. Auch das Kollektiv hörte nun auf mich durchdringlich zu mustern und schenkte seine Aufmerksamkeit nun wieder den zwölf Elfen. "Wir sind, fast vollständig, zu dem Entschluss gekommen, dass es sinnvoll wäre dich ebenfalls auf die Foxfire zu schicken. Sie werden dort über ihre Fähigkeiten belehrt und vielleicht auch den ein oder anderen Anschluss finden. Wir hoffen auf ihre Kooperation bezüglich der Neverseen." er sah mich durchdringlich an und mir lief ein Schauer über den Rücken. Ich war mir ziemlich sicher, dass Alina dagegen gewesen war mich auf die Foxfire zu schicken. "Ich kann ihnen bezüglich der Neverseen nicht weiterhelfen." erwiderte ich nur ohne dabei auch nur zu zucken. Ich spürte förmlich den hasserfüllten Blick, den mir Rätin Alina zu warf. "Phh, als ob! Du hast mit ihnen gelebt! Tu nicht auf unschuldig!" sie schrie ihre Worte so laut in den Raum, dass sie mehrere Sekunden im Raum widerhallten. Ich ließ Tränen in meine Augen steigen und zuckte gespielt zusammen. "A-aber i-ich schwöre, da-das wusste ich nicht!" verteidigte ich mich und eine Träne rollte mir über die Wangen. Ich spürte, wie Keefe meine Hand leicht drückte und mich eine Welle der Beruhigung durchfloss. Er wusste ja nicht, dass ich sie nicht brauchte und das alles nur gespielt war.

Schweigen breitete sich im Raum aus und nach kurzer Zeit hörte ich Stühle, die zurück geschoben wurden. Genau konnte ich es nicht sagen, da mein Kopf gesenkt war. "Also mehr gibt es auch nicht zu besprechen. Black Swan kümmert sich um den Rest. Wir wünschen ihnen noch einen schönen Abend." räusperte sich Rat Emery und das verächtliche Schnauben von Rätin Alina verriet mir, dass sie hoffte, dass ich alles andere als einen schönen Abend haben würde.

Nachdem die Schritte der hohen Räte den Raum verlassen hatten, sah ich auf. Auch das Kollektiv hatte sich erhoben und stand nun vor mir. "Einer unserer Mitglieder hat sich dazu entschieden dich vorerst aufzunehmen." sagte Mr. Forkle. Ich war ehrlich überrascht, dass sich so schnell jemand freiwillig gemeldet hatte eine Fremde aufzunehmen. Mann muss mein überraschtes Gesicht wohl deutlich gesehen haben, denn Eishauch lächelte mich freundlich an und sagte mit einer unendlich ruhigen Stimme: "Lord Cassius hat sich bereit erklärt dich bei sich unterzubringen." "Was? Echt jetzt?!" ich sah überrascht nach hinten, da nicht mir, sondern Keefe diese Worte entwichen war.

Ich kannte Lord Cassius nicht persönlich und deshalb durfte ich auch nicht vorschnell über ihn urteilen, aber ich habe schon einiges über ihn gehört. Keefe stand nun direkt vor dem Kollektiv und funkelte Mr. Forkle böse an. "Ihr wollt sie echt mit IHM alleine lassen?!" rief er völlig aufgebracht. Ich konnte beim besten Willen nicht verstehen, wieso es ihn so störte, klar Lord Cassius ist vielleicht nicht der beste Elf, aber so würde ich nicht reagieren. Zumindest nicht bevor ich ihn nicht kennen würde. "Wenn du sie nicht alleine lassen willst kannst du gerne wieder bei ihm einziehen." sagte der Felsen zu Keefe und grinste ihn spöttisch an.

-Zeitsprung-

Ich hatte gar nicht bemerkt, wie die Zeit vergangen war. Und ich hatte auch nicht wirklich mitbekommen, wie Keefe noch weiter gegen das Kollektiv vorgegangen war. Was ich aber mitbekommen hatte war, dass ich grade mit Keefe vor einem riesigem Haus stand, auch wenn 'Haus' nicht der richtige Ausdruck war. Keefe hatte sich schlussendlich (diesen Teil der Unterhaltung hatte ich dann doch noch mitbekommen) dafür entschieden, mich nicht alleine zu seinem Vater ziehen zu lasse und wollte mir, so hatte er es ausgedrückt 'Seelische Unterstützung' leisten.

Ich war leicht aufgeregt, als wir nun vor diesem Prachtstück von Wohnheim standen. Keefe stand einige Sekunden vor der Tür, ohne Anstalten zu machen hinein zu gehen. Nach kurzer Zeit leckte er jedoch über das Plättchen neben der Tür. Ich wusste, dass das üblich war, um eine Tür zu öffnen, die verschlossen war, aber mich ekelte die Vorstellung an. Die Tür ging auf und Keefe machte einen Schritt auf sie zu, damit sie nicht wieder zu fiel. Trotzdem blieb er auch hier noch eine Weile stehen und ich fühlte mich schlecht, weil ich nichts gesagt hatte als er dagegen protestiert hatte, dass ich oder wir bei seinem Vater wohnen.

Klar er hatte sich selbst dazu entschieden wieder hier zu wohnen, aber das machte das Gefühl nicht besser.

Wir standen so eine ganze Weile im Türrahmen, da ich ihn nicht zu etwas zwingen wollte, was er nicht wollte. Doch nach einigen Minuten ging er schließlich dich rein und hielt mir die Tür auf. Ich schlüpfte an ihm vorbei und warf ihm ein dankendes Lächeln zu. Erst jetzt bemerkte ich, dass ich müde war. Am liebsten wäre ich jetzt auf der Stelle in ein Bett gefallen und hätte zwölf Stunden geschlafen.

Wir gingen einen kleinen Flur entlang, wobei 'klein' nicht das richtige Wort war. Er steuerte auf eine Tür zu und zeigte auf sie. "Das ist mein Zimmer." er sagte das so, als wäre es das Schlimmste, was es geben könnte, aber vielleicht war es das ja auch. Dann zeigte er auf eine Tür, an der wir eben vorbei gegangen sind und murmelte: "Und das ist vorerst dein Zimmer. Ich weiß nicht, wo mein verehrter Herr Vater vorhat dich in diesem Haus unterzubringen, aber er hat sicher nichts dagegen, wenn ich dich in ein anderes schicke." Ich war mir ziemlich sicher, dass Keefe genau wusste, wo mein 'Zimmer' war, er aber mit Absicht versuchte seinen Vater zu ärgern.

Ich wollte ihn darauf hinweisen, dass das mich in ein schlechtes Licht werfen könnte, entschied mich aber dagegen, da ich nicht wollte, dass Keefe schlecht über mich dachte oder sich doch von mir abwenden könnte. Ich war bisher ganz froh darüber gewesen, dass wir uns so gut verstanden.

Ich bedankte mich noch schnell, ging dann aber in das Zimmer und schloss die Tür hinter mir. Ich wusste nicht, ob das unhöflich rüber kam und das war nicht meine Absicht, aber ich wollte nach diesem langen Tag nur noch schlafen. Ich ging zu dem Kleiderschrank rüber und brachte seltsamerweise die Kraft auf mich zu duschen und mich in einen der Pyjamas zu werfen, bevor ich mich auf das Bett fallen ließ.

Ich hatte noch nie auf so einem bequemen Bett geschlafen, was auch der Grund war warum ich einfach einschlief.

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Das wars mal wieder und ich gebe mir Mühe schnell Kapitel 7 zu schreiben, kann aber nichts versprechen.

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Keeper of the lost cities Fanstory:  Wald der LügenWo Geschichten leben. Entdecke jetzt