13.) Lügen

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,,Nein er wird es nicht erfahren, falls du es noch nicht bemerkt hast, liegt er verletzt in meinem Bett und das Letzte, das er jetzt gerade braucht, ist ein weiterer Grund sich scheiße zu fühlen!"
,,Mein Gott, William reiß dich mal zusammen, du kannst eine Ehe nicht auf Lügen bauen! Eigentlich kann man gar nichts auf Lügen aufbauen..."

,,Ich werde es ihm ja sagen, aber zuerst möchte ich das alles hier zur Normalität zurück kehrt. Bitte Kayla..ich kann nicht. Nicht jetzt. Er ist die Liebe meines Lebens..."
Nico wusste nicht ob er träumte, oder da wirklich jemand redete. Er kannte die Stimmen, doch er konnte sein Gehirn nicht dazu bringen, die benötigte Information bereitzustellen. Gedämpft hörte er, wie sich eine Tür schloss und Schritte entfernten, er fühlte sich wie Watte gelegt. Die Matraze neben ihm senkte sich etwas und ein warmer Körper sich an ihn drückte.

,,Bist du wach?" Ein sanfter Kuss wurde auf Nicos Nase gehaucht, als er sich murrend näher schob.
,,Nicht so ganz. Ich kann meine Augen nicht öffnen, es ist zu hell."
,,Bist du ein Vampir?"
Wills glockenhelles Lachen erklang, als er sich auf den Kleineren wältzte um ihn vor der Sonne zu schützen.
,,Schon besser. Danke mein Prinz, mein Retter in Not!"
Der Schwarzhaarige klimperte lasziv mit den Wimpern, seine Hände lagen auf Wills Rücken, wo sie immer weiter nach oben, und schließlich in seine weichen Haare wanderte.
,,Hey, du serstörst meine Frisur, du königliche Nervensäge"
Der Apollosohn ließ von dem Jüngeren ab, ein schelmisches Grinsen im Gesicht.
,,Als Wiedergutmachung bekomme ich einfach einen Kuss!"
,,Als Wiedergutmachung für was? Du hast nichtmal eine Frisur, da hat nur irgendein Vogel mal ein Nest gebaut."
,,Achja?
,,Oh ja!"

Schon lagen ihre Lippen aufeinander. Will liebte Nicos Lippen, sie waren zart und schmeckten immer nach einem Hauch Schokolade, Will tippte auf einen Balsam, außerdem passten sie perfekt auf seine.
,,Mhm- mh...Wiliam! Er musste den Größeren etwas zurück drücken, damit dieser sich löste.

,,Ist alles in Ordnung? Ich habe zwar mehr als die Hälfte verschlafen, doch vorher klang es sehr danach, als ob du Streit gehabt hättest?"
,,Mach dir keine Sorgen Engel, das war nur einer der Hochzeitsplaner, wegen der verschobenen Termine."
Der Blonde sah ihm nicht in die Augen, aber das war auch gar nicht nötig, denn Nico wusste: ein Angestellter hätte nie erst mit dem Kronprinzen gestritten.

,,Ich hole deine Wechselverbände..."
Will gab ihm noch ein Küsschen auf die Wange und machte sich auf in das Krankenzimmer, auf dem Weg zurück würde er noch Frühstück für seinen Verlobten mitnehmen. Ob er das tat um Nicos Hunger, oder seine eigenen Schuldgedanken zu stillen, wusste er nicht.

Die große Tür knarzte nochmals zur Verabschiedung und Nico ließ sich zurück in die Kissen fallen. Wann würde sein Freund ihm endlich die Wahrheit sagen? Egal was er angestellt hatte, ob es nun Mord oder die Vernichtung von Nicos Lieblingshose war, alles würde er verzeihen. Immerhin liebte der Blonde ihn schon seit Anfang an.
Der Hadessohn streckte die Hände gen Sonne und drehte sich auf die Seite. Er würde versuchen zu schlafen, es würde ihn auf andere Gedanken bringen.

,,Engel?"
Der Kronprinz steckte den Kopf zur Tür rein, um zu sehen ob sein Liebster noch in seinem Zimmer war oder gegen seine Bettruhe rebelliert hatte. Der Jüngere lag, auf dem Bauch, friedlich schlafend in Wills Bett, die Decke hatte er auf den Boden geschmissen, das Schlafhemd war raufgerutscht und gab seinen unteren Rücken frei. Der Apollosohn betrat leise das Zimmer, beugte sich über Nico, um mit den Fingerspitzen daran entlang zu fahren. Sofort bildete sich Gänsehaut auf dem empfindlichen Körper.
,,Du bist unglaublich"
Will hauchte einen federleicht Kuss auf die Stelle, bevor er sich zu ihm legte.
,, Du musst aufwachen. Wir müssen deine Verbände wechseln. Ich habe dir essen mitgebracht..."
Genervt öffnete Nico die Augen, bereit denjenigen umzubringen, der seinen Schlaf gestört hatte., doch als er Wills zart pinke Wangen entdeckte, wurde sein Blick weich.

,,Hey"
,,Hi"
,,Hast du meinen Rücken geküsst?", fragte der Schwarzhaarige, er wusste nicht wie er reagieren sollte, also wurde er rot.
,,Darf ich das etwa nicht? Du gehörst doch mir!"
Will wollte ihn in eine Umarmung ziehen, zog sich jedoch sofort zurück, als er ein leidendes Ächzen hörte.
,,Du drückst deine Hand auf meine Wunde."
,,Oh Gott, tut mir leid, ich wollte nicht..."
Nico lachte als er das reuevolle Gesicht seines Gegenübers sah, als wäre er ein geschlagener Welpe.
,,Keine Sorge, ich halte schon was aus."
Will schmiegte sich wieder, sehr vorsichtig, an ihn.
,,Ich wollte dich wecken."
,,Das hast du erfolgreich gemeistert, und doch fällt mir kein Grund ein, um mich um aller Herrgotts Frühe aus meinen Träumen zu reißen."
Er überlegte kurz
,,Vielleicht sollte ich dich einfach vernichten...Es sei denn du hast einen wirklichen Grund für dein Verbrechen."

,,Hab ich"
Der Blonde hob das, am Boden stehende, Tablett, vollbeladen mit den feinsten Speisen des Hauses, auf das Bett und blickte ihm treu in die Augen.
,,Das ist er, mein Grund. Du musst was essen, sonst wirst du zu dünn. Du bist jetzt schon so leicht, dass ich dich mit nur einer Hand tragen könnte."
Nico erwiderte nichts darauf, aber verdrehte genervt die Augen, bevor er sich einen Löffel schnappte und begann das Yoghurt zu essen.
,,Danach muss ich deine Verbände wechseln, bevor du mir hier alles voll blutest."
Nachdem Nico, mit Wills Unterstützung, das ganze Tablet geleert hatte, musste er sein Hemd ausziehen, und sich ruhig aufrecht hinsetzen. Er konnte nicht anders, als nervös zu sein. Er war so blass und dünn, sein Körper voller Narben...
Bevor er den Gedanken auch nur zu Ende denken konnte, spürrte er wie die Hände seines Liebsten sanft den Verband entfernten und bedacht über seinen geschundenen Oberkörper fuhren.

,,Deathboy, ich kann dich denken hören."
Will legte seinen Kopf an Nicos Bauch und lächelte leicht.
,,Du bist so wunderschön und ich liebe dich so sehr, das werde ich dir immer wieder sagen, bis dass du es kapiert hast.
,,Aber.."
,,Ich liebe dich, ich liebe dich, ich liebe dich, ich liebe dich, ich liebe di-"
,,Shhhhhhhhh!"
Nico hatte eine Hand vor Wills Mund gepresst, sah ihn mit großen Augen an, als der einfach gedämpft weiter sprach. Es kitzelte an seiner Haut, brachte ihn zum Lachen.
,,Das wollte ich hören."

Endlich wurde Nico der neue Verband umgelegt und er durfte endlich wieder schlafen.
Diese Bettruhe hatte also doch was Gutes.
Er vernahm das Quietschen einer Türe und eine flüsternde Stimme.
,,Ich bringe es in Ordunung Engelchen, das verspreche ich dir. Ich habe dich doch eigentlich gar nicht verdient... Niemand hat das, du bist so perfekt.

Der Hadessohn wusste nicht was seit kurzem in den Prinzen gefahren war, aber es bereitete ihm große Sorgen. Heute morgen, als sein Verlobter angeblich mit einem Bediensteten gesprochen hatte, hatte er sich ein Wort gemerkt: Lüge.
Irgendwas schaffte es Will solche Angst zu machen, dass er es ihm nicht erzählen wollte...
Nico seufzte und drehte sein Kissen auf die kühle Seite. Schlafen bei Sonnenlicht war Mist.
Er würde es herausfinden, bald, damit sich sein Will endlich wieder entspannen könnte.

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Heyy, eure Lieblings-immer-eine-Woche-zu-spät Autorin meldet sich ^^ Da ich gerade ziemlichen Schulstress habe, ist dieses, wie die kommenden Kapitel, leider sehr kurz.
Als kleine Entschädigung wird ein Oneshot Buch kommen, I hope you look forward to it 💓💅🥹


















Maybe tomorrow (✨️Solangelo AU✨️)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt