trentadue

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Beatrice

Die Tasten meines Laptops klackern leise, als ich mich konzentriert über die Tastatur beuge. Die Augen auf den Bildschirm gerichtet, bin ich vertieft in meine Arbeit. Plötzlich geht die Haustür auf, weshalb ich den Kopf hochhebe und Leonardo herein treten sehe. Mein Herzschlag beschleunigt sich, als ich sein blutverschmiertes Oberteil sehe. Meine Augen weiten sich vor Schock. »Was ist passiert?«, fragen Vittoria und ich gleichzeitig. Leonardo sieht uns nur an und sagt ruhig: »Ich habe ihn gefoltert.« Ein kalter Schauer läuft mir den Rücken hinunter, und mein Verstand kämpft darum, das Gesagte zu verarbeiten. »Wen?«, fragt Vittoria. »Georgios Spanos«, antwortet er. »Georgios?« »Er hat dich erstochen.« »Und deswegen tötest du ihn?« Beatrice, was ist das für eine Frage? Wieso reagierst du so, als hättest du nie Mafiaromance gelesen.

»Er kann froh sein, dass ich noch andere Sachen zutun hatte, sonst wäre es schlimmer.« Ich schlucke hart und mache den Laptop zu. Vittoria legt ihre Hand auf mein Arm und lächelt mich leicht an. »Ich gehe duschen«, informiert uns Leonardo und geht die Treppen hoch.

»Ich habe jedes Mal so Angst, dass ihm etwas passiert«, murmelt Vittoria. Ich lege den Kopf schief und atme tief aus. »Ich kanns verstehen.« »Die Mafia ist ihm aber leider zu sehr wichtig.« »Niemals wichtiger als seine Familie.« »Das sowieso, aber er hört nicht auf mich. Er meint immer, dass ihm nichts passiert oder das er auf sich aufpassen kann. Als Mutter fühle ich mich trotzdem schwach.«

Leonardo hat Glück so eine wundervolle Mutter zu haben. »Ich wollte deswegen immer eine Tochter, weil bei Jungs war es schon immer der Fall, dass sie in den Fußstapfen treten.«

»Aber ich bin auch froh, dass Gott mir drei tolle Söhne gegeben hat. Sie würden alles für mich tun, auch wenn sie manchmal nicht auf mich hören.« Ich lächele und streichele ihren Schulter.

Das sind Sätze, die ich nie hören werde.

Langsam steige ich die Treppe hinauf. Als ich die Tür zum Zimmer öffnen will, höre ich plötzlich Leonardos Stimme. Ich bleibe stehen, lausche und erstarrte.

»Ich weiß, sie ist nur ein Zweck für die Zeit. Ich nutze sie aus, aber das ist nicht wichtig.«
»Ja, du kriegst sie, wenn ich sie nicht töte.«

Die Worte, die ich gehört habe, dringen wie spitze Nadeln in mein Bewusstsein. Ich stürme wortlos in das Zimmer, knalle die Tür zu und fixiere Leonardo mit einem wütenden Blick.

»Ich rufe dich später an.«

»Du widerliches Arschloch!«, zische ich. »Weißt du, was du da gerade gesagt hast?!« Ich gehe auf ihn zu und und verpasse ihm eine Ohrfeige. »Du willst mich weitergeben, wenn du mich nicht tötest?!« Niemals hätte ich gedacht, dass er so ein schrecklicher Mensch ist. Niemals. Ich schlage auf seine harte Brust und will ihn sogar am liebsten erwürgen. Plötzlich umfasst er meine Arme und drückt mich gegen die Wand.

»Fahr zur Hölle! Ich will dich nie wieder sehen!« Ich zappele rum und will mich befreien, doch er lässt nicht zu. »Ich bin die Hölle, piccola mia.« Seine Stimme ist rau und gefährlich. Als er eine Träne sieht, lockert er sein Griff und schaut mich besorgt an. Er legt seine Hände auf meine Wangen und schüttelt sein Kopf. »Was denkst du von mir, hm? Das ich dich jemals weitergebe oder dich töten würde?« Er küsst die Träne und ist gerade so sanft zu mir. »Wieso hast du das dann gesagt?«, frage ich nach. »Meine Beziehung zu ihm ist nicht gut und damit er nicht denkt, dass du mir viel bedeutest, musste ich lügen.« »Wieso kennt er mich?« »Er hat dich gesehen.«

»Ist er gefährlich?«, frage ich. »Für dich, ja.«

»Wieso bin ich dann hier, Leonardo? Wenn du nicht willst, dass ich in Gefahr bin, dann musst du mich lassen.« »Du bist bei mir sicher.« »Du bist in der Mafia, hier ist nichts sicher.« »Vielleicht ist es in deinen Büchern so, aber das ist die reale We-« »Rede dir nichts ein. Solange ich hier bin.. bin ich nicht in Sicherheit.«

»Ich würde lieber sterben, als zuzulassen, dass dir etwas passiert.« Wieso macht er so? Er soll sein Leben nicht wegen mir riskieren. Nicht wegen ein einfaches Mädchen.

Ich lege meine Hände auf seine Brust und schiebe ihn von mir weh. Er lässt es zu und tritt ein Schritt zurück. »Wenn du mich wirklich beschützen willst, dann musst du mich gehen lassen.«

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toller cut.. ich weiß😵‍💫
Gleich noch ein Kapitel????🙋‍♀️

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