Oneshot. Trauer, Liebe und Gedichte.

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Wie jeden Tag schleppte ich mich genervt aber mit ausdruckslosem Gesicht in die Schule und schrieb bevor der Unterricht begann ein paar Zeilen in mein Notizbuch. "Vergib mir nicht den ich weiß was ich tue." Flüsterte ich und spürte einen stechenden Schmerz der halb verheilten Wunden auf meinem Bauch die mir eine Klassenkameradin vor zwei Wochen zugefügt hatte. Ich stand auf ging auf die Toilette und verband die Narben neu. Traurig starrte ich in den Spiegel über dem Waschbecken und richtete meine schwarze Brille. "Reiß dich zusammen..." sagte ich emotionslos und knüpfte mein graues Hemd zu. Als ich in die Klasse zurück kam lag ein Brief auf meinem Tisch. Ich nahm ihn und starrte den Umschlag lange an. "Für Marvin von Lucy." Las ich und versuchte meine Freude zu verbergen. Ich öffnete den Brief und las ihn in Gedanken durch.

"Mein liebster Marvin.

So düster deine Gedichte auch sind, sie zeigen mir das du dich nach einer Liebschaft Sehnst und wenngleich ich deine kalte Art und Weise etwas überholt finde, so verstehe ich deinen tiefen Schmerz. Ich für meinen Teil wäre bereit unserer Zuneigung zueinander nachzugeben. Warte am Samstag dem 13. 4. Am Eingang des Friedhofes auf meine wehnigkeit. Dort wird sich alles weitere finden.schließe mich in deine Gebete ein, mein liebster Freund und Seelenverwandter.

Stehts Deine Lucy."

Leicht lächelnd steckte ich den Brief weg und wartete ungeduldig auf das Ende der Woche.

Samstag.

Es regnete leicht und ich stand in meiner schwarzen Lederjacke, schwarzen Stiefeln schwarzen jeans und einem grauen Hemd am Eingang des friedhofes und wartete auf Lucy. Emotionslos starrte ich in die Wolken und fuhr mir durch die dunkelbraunen Haare. "Hey..." Erklang eine kalte und leicht nervöse Stimme neben mir und ich sah Lucy links von mir stehen. Sie trug ein weinrotes Kleid mit einem Pentagramm auf dem Ausschnitt, schwarze Stiefeletten und einen schwarzen Ring am linken Ringfinger. "Lucy..." sagte ich kalt und reichte ihr die linke Hand an der am Ringfinger ein Schwarzer und am Zeigefinger ein silberner Ring hingen. "Schön das du da bist. Ich dachte du kommst nicht..." Ich nickte nur und nahm ihre Hand die sie mir hinstreckte. "Ich das zu oberflächlich?" Fragte ich und deutete auf meine Klamotten. "Nein... alles perfekt. Und wie findest du mich?" Ich musterte Lucy von oben bis unten und lächelte leicht. "Schöner als die Hölle." Lucy lächelte und spielte verlegen mit ihren schwarzen Haaren herum. "Wie war das Buch?" Fragte sie und ich spürte ihren Blick auf mir wandern. "Hab es in einer Nacht durchgelesen... Bram Stoker wusste wie man romantik und Horror verbindet..." Ich lächelte leicht und wir blieben vor einem Grab im Schatten eines Baumes stehen. Ich umarmte Lucy zögernd und Strich ihr sanft durch die Haare. "Du hast also meine Gedichte gelesen..." Sie löste sich von mir und ich spürte ihre Hand an meiner Brust. "Ja Marvin... ich konnte nicht wiederstehen, deine Leidenschaft, der Schmerz, die Wut, all das war einfach wunderbar beschrieben." Lucy legte ihre Stirn an meine und sah mich lange an. "Ich hab nicht mehr lange hier... ich will meine letzten Tage mit dir verbringen..." Ich nickte stumm und drückte sie eng an mich.

Zwei Wochen später.

"Lucy ist im Krankenhaus?!" Ich sprang aus meinem Bett zog mich an, wie immer in schwarz und jagte die Treppe hinunter. Meine Stiefmutter rief mir etwas hinterher, aber ich ignorierte es und nahm den nächsten Bus, nervös knabberte ich an meinen Fingernägeln und hörte erst damit auf als ich Lucy in ihrem Bett liegen sah. "Lucy... Was bei allen neun Höllen ist mit dir?!.." nervös lief ich auf und ab als sie mir sagte das sie bald sterben werde und ich sank auf meinem Stuhl zusammen und zitterte am ganzen Körper. "Ich hab es dir doch gesagt... ich hab nicht mehr lange..."  flüsterte sie und lächelte schwach. "Ich weiß..." antwortete ich und spürte ihre Lippen auf meinen. Erschrocken riss ich die Augen auf, schloss sie aber Kurz darauf und erwiderte ihren sanften aber zugleich fordernden Kuss. Lächelnd sank sie zurück in das Kissen und ihre Hand rutschte von meinem Nacken. "Lucy... Lucy nein! Bitte..." Schrie ich und stürmte aus dem Krankenhaus.

Ende.

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⏰ Letzte Aktualisierung: Apr 25 ⏰

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