-Sie- 1: Der Anfang vom Ende

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„...Wir werden auferstehen. Etwas wird kommen, was Suntra nicht erwartet." rief der persönliche Diener des Königs und lief aufgeregt im Saal des Königs und der Königin her.
„Sie wollen einen Angriff eröffnen." stellte der König mit tiefer Stimme fest. Er saß an einem großen Runden Tisch und stemmte seinen Ellenbogen auf den Tisch. Der König stütze mit seinem Arm sein Kinn ab. An dem Kinn wuchs ein heller langer Bart und unter der goldenen Krone war weißes glattes Haar. Es war schon leicht grau. Seine blauen Augen starrten nachdenklich ins Leere. Der Diener sagte: „Der Brief wurde schon vor einer Woche losgeschickt. Das bedeutet..." er schluckte und der König beendete den Satz seines Untertanens: „Wartunia könnte jeden Moment angreifen."
„Wo sind meine Töchter?" fragte der König weiter. Der Diener erklärte, dass die jüngeren beiden im Schloss wären und die älteste in der Nähe des Waldes spazieren wäre.
„Findet sie!" rief der König und der Diener lief aufgeregt zur riesigen braunen Tür. „Verstanden, MyLord"

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Entspannt ging ich durch den Wald. Der Geruch von frischen Blättern stieg in meine Nase. Die hohen Bäume verdeckten die untergehende Sonne. Es gab keine Wolken und der Himmel war orange und gelb gefärbt. Plötzlich hörte ich ein rascheln im Busch neben mir. Wahrscheinlich Rania, meine kleine Schwester. Sie versteckte sich gerne und erschreckt dann irgendwelche Leute. Wie Emira, meine zweite kleine Schwester.
Also ging ich unbeeindruckt weiter. Eine tiefe Stimme schrie auf einmal: „LOS! LOS!" Ich drehte mich zum Busch. Im nächsten Moment liefen mehrere Männer in meine Richtung. Alle bewaffnet mit entweder einem Gewehr oder auch einem Messer. Ich erstarrte an Ort und Stelle. Alle liefen an mir vorbei. Ich sah, wie jemand mit einer Waffe auf mich zielte. Plötzlich fuhr Schmerz durch mein rechtes Bein. Als hätte jemand in meinen Oberschenkel durchlöchert. Nur sehr viel schmerzhafter. Im nächsten Moment wurde alles schwarz.

Als ich aufwachte, war ich an der gleichen Stelle wie vorher. Mein rechter Oberschenkel brannte. Ich setzte mich auf. Was zum Teufel war das gerade? Gerade? Scheiße. Wie viel Zeit war eigentlich vergangen? Minuten? Stunden? Tage? Panisch blickte ich in den Himmel. Die Sonne stand tief, das bedeutete ich war circa 1 Stunde weggetreten. Mein Blick fiel auf meinen verletzen Oberschenkel. Es sah aus wie ein kleines Loch, tat aber sehr weh. Ich schaute nach ob eine Kugel oder etwas in der Art in meinem Bein oder auf dem Boden lag. Nichts. Als hätte man die Munition garnicht benutzt aber trotzdem spürte ich es. Die Verletzung blutete nur leicht, deshalb konnte ich normal aufstehen. Meine Beine zitterten. Als ich mich umblickte sah ich nur Wald. An der gleichen Stelle wie vorher. Ein einziger Wanderweg durch den Wald, den plötzlich bewaffnete Menschen überquert hatten.
Die eine Seite: Bäume und nach circa 100 Metern die Grenze zwischen unseren Ländern.
Die andere Seite: Bäume. Nach ebenfalls circa 100 Metern käme ein Waldrand, weil dort das Dorf und das Schloss meiner Familie stand. Nur leider wusste ich nicht mehr, in welche Richtung es ging. Alle Bäume sahen gleich aus. Wenn ich den Weg weiter gehen würde, würde das Tage dauern. Ausserdem käme ich dann nur an das Kirtonische Meer. Das würde mir nichts bringen. Ich musste nach Hause. was wäre wenn, diese Männer vorhin meine Familie bedrohen würden? Ich muss nach Hause! Also lief ich, ohne nach zu denken, nach rechts in den Wald.
Ich wusste nicht wie lange ich schon lief. Meine Beine brannten und alles schmerzte. Mitten in den Bäumen entdeckte ich plötzlich etwas. Eine Art Bunker. Langsam schlurfte ich darauf zu.
Die Hütte war aus Holz. Die vielen Löcher wurden mit Ästen und Blättern abgedeckt. Die alte Holztür knartzte als ich den braunen Holzgriff bewegte und die Tür öffnete. Obwohl die Hütte aussah als würde sie jeden Moment einstürzen, war es innen sehr gemütlich. Ein leicht zerrissenes braunes Sofa, ein Tisch, ein Stuhl und außerdem waren eine Art kleine Küche und ein kleines Badezimmer. Die Hütte würde ich eigentlich garnicht als Hütte sondern als Haus bezeichnen. Ich schlenderte zum alten kleinen Herd und legte meinen Handrücken kurz an den Topf. Er war noch relativ heiß. Das bedeutete... hier wohnte jemand und ich war eingebrochen?! Die Tür fiel zu. Scheiße. Ich konnte mich nicht bewegen. Was ist wenn das das Haus der bewaffneten Männer ist oder eine Hexe, die hier lebte?
„Wer bist du?" hörte ich eine ruhige tiefe Stimme. Ich blickte schnell durch den Raum. Oben auf einem Holzbalken, der das Haus hielt, saß jemand. Durch das Licht und den Schatten sah man nur die Füße und Beine. Eine dunkelbraune schmutzige Hose und dunkelgrüne Schuhe. Beides war zerrissen und kaputt.
Ich konnte nicht sprechen. Wie festgefroren stand ich da. Die fremde Person winkelte das rechte Bein an und lehnte sich nach vorne. Ich bekam Angst und schluckte. Dann versuchte ich mutig und stolz zu wirken.
„Prinzessin Vanya Taburo. Thronfolgerin von Suntra und-„
Mir stockte der Atem.

Kirkonas VergangenheitWo Geschichten leben. Entdecke jetzt