Zagora

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Dieses Kapitel setzt sich aus zwei Eindrücken, zwei Teilen, zusammen. Wir treffen am zweiten Tag in Zagora ein, beziehen unser Hotelzimmer, gehen Kleider kaufen, treffen viele tolle Menschen und essen. Danach packen wir für die Wüste. - Nach der Wüste bleiben wir zwei Nächte im gleichen Hotel; das bedeutet, wir haben einen ganzen Tag Zagora. Das gibt einen vollkommen anderen Eindruck von dieser wunderschönen, kleinen Stadt am Rand der Wüste.

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Mitten aus dem Nichts taucht sie auf, die Stadt am Tor zur großen Wüste. Wie bei jeder Provinz oder größeren Stadt stehen auf einmal, irgendwie unbegründet, zwei Türme am Straßenrand, einer links, der andere rechts. Also ob wir durch eine private Einfahrt rollen. Doch das ist nur das Zeichen, dass wir den Bezirk einer Stadt erreichen - bei uns in der Schweiz ist das mit schnöden blauen Tafeln und weißen Buchstaben markiert. Zagora; die erste Siedlung für die Karawanen, welche die Wüste durchquert haben, auf dem Gewürzpfad, von Timbuktu nach Marrakech.

Eine ungewöhnlich breite Straße führt in die Stadt hinein; heißt uns willkommen. In mir schleicht jedoch gleichzeitig die Vermutung hoch, in die andere Richtung könne diese Avenue auch der Fluchtweg in Richtung wirtschaftliche Sicherheit sein, weg von der Wüste, die sich Jahr für Jahr stärker ausbreitet. Unzählige Kleinbetriebe links und rechts beweisen mir dann das Gegenteil. Die Menschen leben hier und gestalten die Stadt emsig und bunt.

Unser Hotel liegt am Stadtrand, auf der anderen Seite des ausgetrockneten Flussbetts, über welches eine fremd wirkende, mächtige Brücke führt. Es ist ein altes, traditionelles Hotel, von außen wie immer schlicht. Doch die gewaltigen und vor allem grünen Palmen lassen vermuten, dass hinter den roten Mauern ein liebevoll gepflegter Garten schlummert.

Ein dunkler Flur führt zur Réception, wo wir sehr freundlich empfangen werden. Mosaik an den Wänden, Bilder, Fotos von vergangenen Epochen und Teppiche vermitteln bereits nach wenigen Minuten ein Gefühl von Ruhe und Geborgenheit. Der Salon ist mit Sitzkissen, Sofas und tiefen Sesseln ausgestattet; man macht es sich in Bodennähe bequem, wenn die Hitze im Raum nach oben steigt. Kurzzeitig fühle ich mich in einen Palast eines Sultans aus 1001-Nacht versetzt. Die Zimmer sind hoch, dunkel und das Glas an den Fenstern ist bunt. Die Hitze hat keine Chance, sie muss draußen bleiben.

Auf einem kleinen Rundgang in der nahen Umgebung treffen wir unzählige Kinder, die uns selbstgemachte Dromedare oder Armbänder, meist aus Schilf geflochten, schenken wollen, in der Hoffnung, wir würden ihnen danach einige Dirham (= Währung in Marokko) schenken. Teppichhändler und Verkäufer traditioneller Kleidung versuchen, uns in ihr Geschäft zu lotsen, uns einen Tee anzubieten und ganz nebenbei uns ihre Ware zeigen zu können. Wir sind zu müden von der langen Fahrt und setzen uns lieber in den wunderschönen Garten, unter die Palmen.

Zagora, die letzte große Oase, der letzte Flecken Zivilisation am Rande der großen Leere mit dem wunderschönen Namen Sahara, wenn ich die lokalen Namen hier einmal weglasse.

Zagora, die letzte große Oase, der letzte Flecken Zivilisation am Rande der großen Leere mit dem wunderschönen Namen Sahara, wenn ich die lokalen Namen hier einmal weglasse

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Blick in den Garten; © Bruno Heter, 2024

Die Gartenbar des Hotels; © Bruno Heter, 2024

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Die Gartenbar des Hotels; © Bruno Heter, 2024

Die Gartenbar des Hotels; © Bruno Heter, 2024

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Kunst im Kreisverkehr; © Bruno Heter, 2024

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