Es war mittlerweile eine Woche vergangen und wir hatten einen neuen Gast. Sir Pentious wurde von den V's bei uns eingeschleust, um für sie zu spionieren, flog aber schon nach einem Tag auf. Als ich mich in der Nacht auf den Weg in den Keller gemacht hatte, war ich Angel begegnet, der sich wunderte, warum ich wach war. Ich wollte es gerade erzählen, als wir Geräusche aus der Bibliothek hörten und als wir nachsahen, entdeckten wir den Schlangendämon, der soeben eine Kamera installieren wollte. Als durch unseren Lärm die anderen Bewohner angelockt wurden, geriet Sir Pentious in Panik und funkte Vox an, der ihn allerdings nur auslachte, da er nur einen Tag durchgehalten hatte.
Mehr hatte ich nicht mitbekommen, da im selben Moment ein stechendes Gefühl in meiner Schulter sich anbahnte, weswegen ich schnell in Richtung Keller eilte.
Wie gesagt, war mittlerweile eine Woche vergangen und seit Alastor von meinem Geheimnis wusste, schien er mich nicht mehr in Ruhe lassen zu wollen. Der Dämon konnte echt hartnäckig sein, wenn es darum ging, dass er eine Seele haben wollte. Es kam öfters vor, dass er mir bei meinen Verwandlungen zu sah, oder ich ihm auf dem Rückweg begegnete, insbesondere dann, wenn ich einen besonders miesen Tag hatte. Er schien da irgendwie ein Gespür für zu haben. Aber immerhin ließ er mich in meinem Zimmer in Ruhe, zumindest bis jetzt. Ich wollte gar nicht wissen, wie weit er gehen würde, um meine Seele zu bekommen.
Gerade stand ich vor meinem großen Spiegel und flocht meine Haare zu einem schlichten Zopf. Heute trug ich eine dunkelblaue Jeans, schwarze Chucks und meinen Lieblingspullover mit der großen Kapuze. Ich hatte mir vorgenommen, heute meinen Mut zusammen zu nehmen und mich auf den Weg in die Stadt zu machen.
In den letzten Tagen hatte ich mit Angel angefreundet und ihm irgendwann von meinem Geheimnis erzählt und dass ich die letzten Wochen unsere Bibliothek durchforstet hatte, um vielleicht etwas zu finden, ein Elixier oder einen Zauber, der meinen Blutfluch brechen würde. Angel meinte, es gäbe in der Stadt eine Bibliothek, wo man vielleicht solche Bücher finden könnte und somit hatte ich mich heute dazu entschlossen, um die Bibliothek aufzusuchen.
Ich schulterte den schwarzen Rucksack, den ich von Charlie bekommen hatte inklusive etwas Geld, damit ich die Bücher auch bezahlen konnte. Natürlich waren meine Freundinnen besorgt, dass ich alleine in die Stadt wollte, doch ich meinte, dass ich vorsichtig sein würde und so schnell ich konnte, zurück sein würde. Zusätzlich hatten wir abgemacht, dass ich mich einmal die Stunde meldete, da das ja immerhin die Hölle war und man nie wusste, was geschehen würde.
Als ich aus dem Hotel trat blieb ich einen Augenblick stehen und sah hinunter auf die Stadt, ehe ich mir meine Kopfhörer ins Ohr steckte und eine Rock-Playlist anmachte, um mir Mut zu machen. Ich atmete tief ein, straffte meine Schultern und begab ich dann auf den Weg nach Pentagramm City, wobei ich gelegentlich auf die Karte auf meinem Handy sah, wo mir Angel den Weg eingespeichert hatte. Nach nur einer halben Stunde kam ich an und schrieb Charlie eben, dass ich mein Ziel erreicht hatte.
Dann lief ich einige Steinstufen hinab, da die, relativ kleine Bibliothek, im Keller eines Cafés lag. Die schwere Holztür knarrte, als ich sie aufstieß und ich musste etwas husten, als durch den Luftzug, der durch mein Eintreten in den Raum hereinwehte, Staub aufgewirbelt würde. Scheinbar kamen selten Dämonen hier her.
Nachdem ich mich ein paar Sekunden umgesehen hatte, kam ein Katzendämon um die Ecke, der dunkelgraues Fell hatte und eine Brille auf der Nase trug. Mit seiner Hilfe fand ich ein Buch, in welches um Flüche im Allgemeinen ging und laut ihm auch ein gutes Kapitel zum Thema Blutfluch hatte. Natürlich fragte er mich, weswegen ich mich dafür interessieren würde, doch ich meinte, dass ich einfach ein allgemeines Interesse in dieser Sache hätte und dass es von Vorteil währe, in der Hölle einige Flüche gegen seine Feinde parat zu haben.
Nachdem ich das Buch gekauft hatte machte ich mich wieder auf den Weg nach draußen, doch gerade als ich wieder auf mein Handy sehen wollte, ging es nicht mehr an. Shit! Ich hatte es vergessen, aufzuladen. Na ja, ich würde schon nach Hause finden.
Tja, wie sehr ich mich verschätzt hatte. Nach ein paar Minuten hatte ich mich hoffnungsvoll verlaufen und als ob das nicht genug wäre, wurde ich nun auch noch von drei muskelbepackten Echsendämonen eingekreist, alle wogen mindestens das doppelte von mir und schienen sogar fast größer als Alastor zu sein, und das sollte was heißen.
Der Eine packte mich von hinten und verdrehte meine Arme auf eine schmerzhafte Weise hinter meinem Rücken, während der andere sich vor mich stellte und meinen Zopf nach unten zog, sodass ich gezwungen war, nach oben in seine lüsternen Augen zu sehen. Der letzte in der Runde hatte ein ziemlich eindrucksvolles Jagdmesser in der Hand und schien bereits überlege, wo er mich verletzen sollte.
"Ist sie nicht eine Schönheit? Hey Brian, lass mich doch erst mal den Spaß mit ihr und dann kannst du mich ihr machen was du willst.", grinste der Dämon vor mir und packte mein Kinn mit einem schmerzhaften Griff, wo er auch leicht seine Krallen in meine Haut grub. Ich wehrte mich nach Leibeskräften, doch der Dämon hinter mir verstärkte seinen Griff noch mehr, sodass mir leidendes Wimmern entwich. Natürlich war ich durch meine Verwandlungen schlimmere Schmerzen gewöhnt, aber angenehm war das trotzdem nicht.
Als der Dämon vor mir sich zu mir runterbeugte um mir einen Kuss aufzudrücken, spuckte ich im ins Gesicht, was er wiederum mit einer Backpfeife quittierte, ehe er erneut mein Kinn anhob und mich finster angrinste.
"Man muss dir wohl einige Manieren beibringen, kleine Schlampe!", knurrte er, weswegen sein Kumpel mit dem Jagdmesser anfing zufrieden zu grinsen und sich uns näherte, doch er kam nicht weit, als sich eine dunkle Aura in der Gasse ausbreitete und ein statisches Rauschen breit machte.
"Ich glaube ihr seit es eher, denen man einige Manieren bei bringen sollte. So geht man doch nicht mit einer jungen Lady um.", sein leises Lachen schwang in seiner Stimme mit. Wir sahen alles synchron zum Ausgang der Gasse, wo wir im Schein einer Straßenlaterne Alastor erblickten, welcher in Begleitung von Sir Pentious Eierlingen, zu uns herüber sah und meinen Peinigern ein langsam wachsendes Grinsen schenkte.
"Fuck!", entwich es dem Dämon hinter mir, der daraufhin seinen Griff lockerte, was mich die Gelegenheit gab mich zu befreien, auch wenn ich mir dabei einige tiefere Kratzspuren durch seine scharfen Klauen zufügte. So schnell ich konnte flüchtete ich hinter einen Müllcontainer und kauerte mich dort zusammen. Dadurch konnte ich nicht sehen, was geschah, doch aufgrund der leidenden Schreie der Echsendämonen konnte ich erahnen, was Alastor mit ihnen anstellte, was mir auch sein irres Lachen bestätigte und die immer finster werdende Aura in der Gasse, die mein Herz zum Rasen brachte und mich mit Angst erfüllte, auch wenn ich wusste, dass er mir nichts tun würde, zumindest jetzt nicht.
Dennoch kauerte ich mich weiter zusammen und hoffte, dass es schnell zu Ende gehen würde. Und dann war es vorbei, Stille legte sich in die Gasse und auch die dunkle Aura zog sich zurück. Das einzige was ich hörte war mein rasendes Herz und Schritte, die näher kamen, bis dann ein Schatten auf mich fiel und ich aufsah, nur um in Alastors amüsiertes Gesicht zu sehen.
"Guten Abend kleine Wölfin. Da hattest du aber noch mal Glück gehabt, dass ich in der Nähe war, findest du nicht? Na komm, lass uns nach Hause gehen, hm?"
Ich zögerte, als er mir auffordernd seine Hand reichte, doch dann ergriff ich sie und ließ mich von ihm auf die Füße ziehen.
"Braves Mädchen. So und jetzt verrat mir doch bitte, was du hier draußen alleine zu schaffen hast und das noch in diesem Stadtteil so weit weg vom Hotel?", fragte der Hirschdämon sowohl belustigt als auch neugierig, während er mich aus der Gasse führte, wo die Eierlinge warteten und uns dann in Richtung Hotel folgten.
Ich erzählte ihm nach kurzen Zögern von dem Buch, das ich gefunden hatte, doch dann machte ich den Fehler und holte es heraus um es ihm zu zeigen. Ehe ich mich versah, hatte er es mir entnommen und in einen seiner Schatten verschwinden lassen.
"Hey, was soll das?", fragte ich empört, doch der Dämon lachte nur und verstärkte seinen Griff um mich, ehe er meinte:
"Du glaubst doch wohl nicht, dass ich dir die Möglichkeit geben, deinen Fluch zu brechen und mir somit die Chance auf eine hübsche Seele entgehen lasse. Bedaure kleine Wölfin, aber der einzige Weg für dein Problem liegt in meinen Händen und so schneller du das begreifst, so einfach wird es für uns beide."
Ich senkte frustriert den Kopf und schwieg auf dem Rest des Weges. Verdammt, damit hätte ich echt rechnen sollen.
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The Monster inside of me (Hazbin Hotel ff)
Fiksi PenggemarIch habe ein Geheimnis, eines das so groß ist, dass es mein, relativ geregeltes Leben hier in der Hölle ziemlich auf den Kopf stellen würde. Nur meine besten Freundinnen Charlie und Vaggie wissen davon und helfen mir, es zu verstecken, denn wenn es...