„Was zum-." Ich lachte auf, als der Faden direkt auf der Fensterscheibe landete.
„Siehst du, ist ganz einfach", lächelte er stolz.
„Du hast mich ja geführt", verteidigte ich mich und ließ den Arm sinken.
„Dafür brauchst du keine Übung", meinte er schulterzuckend und setzte sich auf den Stuhl. „Der Auslöser. Ohne den, kannst du keine Netze schießen", erklärte er mir. Ich sah von Peter zu der Manschette.
„Aber wie... wie bist du darauf gekommen?" wollte ich wissen.
„Oscorp. Da fing alles an. Neben den Spinnen produzierten sie diese Netze. Ich hab sie nur für mich angepasst." Diese Leichtigkeit in seiner Stimme war grandios. Als wäre das alles ein Klacks.
„Die haben wirklich an alles gedacht", murmelte ich in Gedanken versunken und blickte wieder auf die Manschette. „Das heißt die Manschetten trägst du dann auch unter dem Anzug?" Wieder blickte ich auf und diesmal schüttelte er seinen Kopf.
„Da sind separate. Aber so kann ich als Peter Parker sie tragen und sind unauffällig." Ich schnaubte kurz auf und nahm mir den Netzshooter vom Handgelenk.
„Clever", bemerkte ich und Peter nahm sie wieder an sich. „Wie gehts dir jetzt? Also nachdem du es mir erzählt hast", fragte ich und biss mir auf meiner Lippe herum.
„Besser", kam es fast schon wie aus der Pistole geschossen. „Danke das du zugehört hast."
„Bitte. Immer wieder gerne", lächelte ich sanft und knabberte weiter an meiner Lippe herum. Es war zu einer Angewohnheit geworden wenn ich nervös war, während ich mich gegen seinen Schreibtisch lehnte. Peter kam zu mir und strich mir die Haare aus dem Gesicht.
„Tut es eigentlich noch weh?" fragte er und zeichnete den Abdruck des Pflasters nach.
„Ist fast schon wieder verheilt", beschwichtigte ich ihn und lächelte zu ihm auf. „Ist ja nur ein Kratzer."
„Ein Kratzer?", fragte er ungläubig und zog seine Augenbrauen hoch.
„Es sah schlimmer aus, als es eigentlich war", beschwichtigte ich ihn. Peter lehnte seine Stirn gegen meine und seufzte auf.
Seine Hände ruhten noch immer unter meinen Ohren. Wie schon gestern, begann mein Herz zu rasen. „Ich muss es ja wissen, immerhin hab ich den Kratzer versorgt", machte ich ihm klar.
„Schon gut", lachte er amüsiert und blickte auf mich hinab. Ich legte meine Hände auf seine.
„Ich mag es wenn du lächelst", meinte ich plötzlich.
„Achja?", lachte er.
„Hm-Hm", machte ich und nickte dabei.
„Deins ist auch sehr süß", gab er mir das Kompliment zurück, was mich kichern ließ.
„Was machen wir jetzt?" fragte ich leise und begann meine Nasenspitze gegen seine zu stupsen. „Wegen den Bilder hast du mich zu dir gegeben. Die sind aber schon erledigt", ließ ich ihn wissen.
„Ich weiß", raunte er und erwiderte das Nasenstupsen. Wieder musste ich kichern und genoss die Zeit mit Peter. Für einen kurzen Moment zog er sich zurück nur um den Moment auszunutzen, um seine Lippen bestimmt auf meine zu drücken. In mir explodierten die Gefühle. Ich keuchte auf und drückte mich an ihn. Peter nutzte die Gelegenheit um seine Hände bestimmt in meinen Nacken zu legen. Entkommen? Ausgeschlossen!
„Wir haben alle Zeit der Welt", lächelte ich als ich etwas Luft holen konnte.
„Shht", brachte er mich mit einem Lächeln zum Schweigen indem er wieder seine Lippen auf meine drückte. Ich lachte auf und erwiderte ihn voller Hingabe.
„Daran könnte ich mich gewöhnen", offenbarte ich, als wir wieder etwas Abstand zwischen uns brachten.
„Wirklich?", grinste er.
„Hm-hm", bestätigte ich. Dann wurde ich wieder etwas ernster.
„Komm her", meinte er und zog mich zu sich aufs Bett. Ich kuschelte mich an ihn, die Beine wieder über seine gelegt.
„Denkst du Rhino war wieder der Anfang?", fragte ich ein wenig bedrückt. Peter seufzte auf und schien meine Angst zu spüren.
„Ich weiß es nicht", antwortete er nachdenklich und legte sein Kinn auf meinem Kopf ab. Peter ließ sich zur Seite fallen und zog mich mit. Ich schlängelte mich um ihn und schloss meine Augen. Genoss einfach seine Nähe und seine Arme, die um meinen Körper geschlungen waren. Seine Arme waren beschützend um mich gelegt.
Es erfüllte seinen Zweck. Ich fühlte mich bei ihm sicher.
„Muss morgen wieder Unterricht sein?", murrte ich im Halbschlaf. Ich spürte wie Peter lachte. „Lach mich nicht aus!", meckerte ich.
„Tu ich nicht. Ich könnte dich nicht auslachen, Steph", erwiderte er.
„Doch", beharrte ich und richtete ein wenig verschlafen meinen Blick auf ihn.
„Nein. Wirklich nicht", bestätigte er. Ich drehte mich auf den Rücken und rieb mir die Augen.
„Hmm. Morgen ist wieder Sport an der Reihe", fiel es mir ein. „Dann kannst du mich wieder im Auge behalten."
„Wie kommst du darauf, dass ich dich beobachtet hätte?", fragte er belustigt.
„Ich hab deinen Blick auf mir gespürt, Parker."
„Da irrst du dich."
„Nein!"
„Doch!"
„Du irrst dich", kam Peter auf mich zu.
„Ich irre mich selten", prahlte ich. Als er nah genug bei mir war, kitzelte ich ihn durch.
„Okay. Okay. Okay", wehrte er sich. „Ich hab dich beobachtet. Zufrieden?"
„Geht doch", kicherte ich. Mein Blick fiel auf den Karton am Boden. Etwas umständlich stand ich auf und setzte mich im Schneidersitz davor. „Darf ich?" fragte ich anstaltshalber und deutete auf die Kiste.
„Hm-hm. Ja. Ja klar", erlaubte mir Pete. Ich legte die Tasche von Richard zur Seite.
„Suchst du irgendwas?" wollte Peter wissen.
Schließlich stieß ich auf den Mitarbeiterausweis von Peters Vater und mir kam eine Idee. Mit der Zunge fuhr ich mir über meine Unterlippe um diese dann zwischen meine Zähne zu ziehen.
„Steph?", fragte Peter und sag mich an.
„Die Idee wird dir nicht gefallen, Peter", meinte ich leise und ließ den Ausweis im Tageslicht spiegeln.
„Welche Idee?", wollte er wissen. Alles was ich tat war den Ausweis hochzuhalten und ihn anzublicken.
„Was?" doch dann klickte es in seinem Kopf. „Oh nein! Nein, nein, nein", kam es ernst aus seinem Mund. „Auf gar keinen Fall!"
„Es wäre aber eine Gelegenheit um den Feinden einen Schritt voraus zu sein", warf ich ein.
„Nach allen was passiert ist? Ist das dein Ernst?", fragte er als würde ich ihm gerade einen schlechten Witz erzählen.
„Ich wollte eh vom Museum weg", warf ich ein.
„Du wirst im Museum bleiben, hast du mich verstanden! Du wirst nicht zu Oscorp gehen! Auf gar keinen Fall, Steph!" Ich seufzte auf und verzog meinen Mund.
„Ich... ich würde nicht... ich würde doch nicht mal ins Labor gehen, Peter. Der Empfang wäre ausreichend für mich", wollte ich ihn umstimmen.
„Nein Stephanie!" Es war das erste mal, dass er meinen vollen Namen nannte und aus Erfahrung wusste ich, dass ich mich nun auf dünnem Eis befand.
„Peter", begann ich vorsichtig und stand auf. Den Mitarbeiterausweis weiter in der Hand. „Ich könnte an Infos kommen, die für dich nützlich sein könnten. Wir wären den Feinden einen Schritt voraus", wollte ich ihm klar machen.
„Wir?" fragte er ungläubig. Oh, dachte ich.
„Ja. Naja gut dann eben nur du", lenkte ich ein. Peter kam zu mir und nahm mein Gesicht in seine Hände.
„Nein", war seine schlichte Antwort und sah mich eindringlich an.
„War nur ein Gedanke", sprach ich leise und wand mich aus seinem Griff. „Ich muss aber demnächst sowieso mal zu Oscorp. Wir haben bald die Ausstellung über... Spinnen und Oscorp war so freundlich uns ein paar Tiere zur Verfügung zu stellen", teilte ich ihm angewidert mich.
„Ich dachte du magst keine Spinnen?"
„Tu ich auch nicht. Aber als Studentin muss ich öfter mal Dinge machen, die mir nicht gefallen", sagte ich. „Ich meine solange ich die Viecher nicht anfassen muss, komm ich damit irgendwie zurecht."
„Was für eine Ausstellung?", fragte Peter höchst interessiert.
„Das Museum will wohl die Unterschiede aufzeigen zwischen normalen und modifizierten Spinnen. Sie wollen erstmal schauen, ob beide Spezies zusammenleben können. Wie sie sich untereinander verhalten, ob es Rivalenkämpfe gibt. Sollte alles gut verlaufen, wird es für die Öffentlichkeit zugänglich", erzählte ich Peter vom Vorhaben.
„Das ist verrückt!", rief Peter. „Gibt es keinen anderen, der für dich zu Oscorp kann?" Als Antwort schüttelte ich nur meinen Kopf.
„Anordnung von ganz oben", widersprach ich.
„Wann?", fragte er knapp.
„Die Ausstellung ist Ende nächsten Monats. Mit der Testphase würde sagen spätestens übernächste Woche?"
„Wie lange?" Ich konnte die Anspannung in seiner Stimme hören.
„Rein, Spinnen holen, raus. Also es dürfte nicht länger wie eine Stunde dauern? Mit allen Sicherheitsvorkehrungen und so", zuckte ich nur mit meinen Schultern.
„Mir gefällt das nicht, Steph. Mir gefällt das ganz und gar nicht", tat er kund.
„Du kannst mich ja vom Museum abholen um dich zu vergewissern, dass es mir gut geht und ich noch in einem Stück Oscorp verlassen habe", kicherte ich amüsiert.
„Steph, das ist nicht witzig", erinnerte er mich daran.
„Okay. Okay", ergab ich mich und hob meine Hände. „Ich schreib dir, wenn wir wieder auf dem Rückweg sind", bot ich ihm stattdessen an und blickte zu ihm auf.
„Okay", sagte er und strich über meine Wange. „Es... wird langsam dunkel. Wenn du willst begleite ich dich noch."
„Oh", stieß ich hervor. „Danke. Das... das wäre nett", lächelte ich und räumte Peters Sachen wieder in die Kiste. Anschließend packte ich meine Sachen und schlüpfte unten im Flur in meine Schuhe. Meine Tasche hängte ich über meine Schultern.
„Wenn du möchtest, können wir uns das nächste mal bei mir verabreden?", schlug ich vor und steckte meine Hände in die Jackentasche.
„Okay. Klingt gut", willigte er mit ein.
„Okay", lächelte ich sanft.
„Oh", rief er aus. „Ich wollte dir noch die Bilder zeigen, die ich von dir gemacht habe", erinnerte er sich.
„Schick sie mir einfach via Mail. Ich schick dir meine Adresse, sobald ich zu Hause bin", sagte ich und kickte einen imaginären Stein weg.
„Okay. Das ist klasse", lächelte auch er.
Zehn Minuten später kamen wir vor unserem Haus an.
„Da wären wir wohl", sprach er und folgte mir die Stufen hoch. Das Auto meiner Großeltern stand unten an der Straße.
„Da wären wir", meinte ich und trat auf der Stelle.
„Sieht wohl so aus", nuschelte Peter.
„Dann... sehen wir uns wohl... morgen... im
College", sagte ich und senkte meinen Blick.
„Ja sieht wohl so aus", meinte er verlegen und kratzte sich am Kopf. Ich lachte auf und holte schon mal die Schlüssel heraus. Währenddessen trottete Peter zögerlich wieder Richtung Treppenstufen.
„Peter?" hob ich meine Stimme und ergriff seine Hand. Sanft zog ich ihn wieder zu mir im ihm einen Kuss aufzudrücken. Mit einem Lächeln löste ich mich wieder.
„Bis morgen und gute Nacht", lächelte ich glücklich und schloss die Türe auf.
„Steph?", hörte ich meine Oma vom Wohnzimmer aus rufen. Oh, oh, dachte ich mir. Das würde Ärger geben.
„Ich weiß es ist später geworden, aber ich wurde begleitet", sagte ich sofort.
„Das nächste mal ruf an. Wozu hast du ein Handy", wurde ich angefahren.
„Ich werde das nächste mal daran denken", versprach ich und ging sofort nach oben. Sobald die Tür ins Schloss fiel, tippte ich auch schon eine Nachricht an Peter.Steph:
Das nächste Mal sollten wir uns einen Wecker stellen. :DPeter:
Oh. Du hast Ärger bekommen?Steph:
Indirekt.
Übrigens hier ist meine Email
stephanie.burke@mail.comPeter:
Danke. Ich schick es dir gleich rüber. :)Kurze Zeit später ertönte das Signal, für den Email-Eingang. Ich öffnete diese und klickte mich durch die Handvoll Bilder. Peter fotografierte mich bereits, seit dem 1. Tag auf dem College! Er nutze Momente in denen ich abgelenkt war und drückte ab. Dennoch waren die Fotos toll. Schnell fand ich meinen Favorit und gab dem Bild ein Upgrade, welches ich dann zurück zu Peter sendete. Kurz darauf traf eine SMS ein.
Peter:
Das war auch mein Favorit. Danke fürs bearbeiten :)Ich lächelte und tippte noch fix eine Antwort bevor ich ins Bett huschen würde.
Steph:
Gerne. Aber denk dran je öfter umso teurer ;)Peter:
Wirklich?
Ich hätte auf einen Handel plädiert :DSteph:
Dann muss du dir was gutes einfallen lassen, Parker.
Wie sehen uns morgen, gute Nacht ♥️
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ActionStephanie Burke ist eine 22-jährige Studentin. Nebenbei arbeitet sie im American Museum of Natural History und lebt noch bei ihren Großeltern. Doch bald wird ihr Leben gewaltig auf den Kopf gestellt... Das Urheberrecht der Charaktere und Unternehmen...