D E V I L
Wie ein Perverser beäugte ich das Geschehen von meinem Versteck aus. In der Hocke hinter einem Buchsbaum sitzend, schützte mich die zunehmende Dunkelheit davor, entdeckt zu werden. Ich blickte von Weitem durch die Fenster der Garage, beobachtete, wie Liam ihr anbot, sich auf einen Klappstuhl zu setzen. So wollte er sie zurückgewinnen? Bei dem Anblick musste ich fast auflachen. Lächerlich.
Kurz hatte ich meine Theorie, dass er immer noch scharf auf sie war, angezweifelt. Denn welcher Kerl würde einer Frau das Gefühl geben, sie hätte ihn bei der Arbeit gestört. Was auch immer er an diesem Auto noch glaubte verbessern zu können, zeigte nur, wie verzweifelt er war.
So, wie sie das Gesicht verzog, glaubte ich, hatte er ihr einen Drink gemacht, den sie überhaupt nicht trinken wollte. Aber im nächsten Moment sah ich, wie er sie musterte. Sein Blick verfing sich ständig an der nackten Haut ihrer Taille. Er war ihr definitiv vollkommen verfallen.
Daphne schien ihre Entscheidung hergekommen zu sein bereits zu bereuen, denn sie leerte den billigen Wein in sich rein, als wäre es der letzte Tropfen Wasser in der Wüste. Sie war viel zu naiv und liebenswürdig. Zumindest war ihr das hier eine Lehre, auch wenn ich mich beherrschen musste, sie nicht sofort da herauszuholen.
Ihren verschränkten Armen nach, hatte Liam jetzt auch noch irgendetwas geäußert, das sie maximal verärgerte. Gib einfach auf, Mann. Du kannst sie nicht händeln.
Meine Lippen verzogen sich zu einem schadenfrohen Grinsen, als ein Rascheln an der Hecke meine Aufmerksamkeit auf sich zog.Ich sah mich um, aber konnte nichts erkennen. Als ich den Kopf wieder nach vorne drehte, hörte ich es erneut. Wieder drehte ich mich um, sichtete den Garten und die schattige Hecke, konnte aber nichts erkennen. Dann jedoch erreichte ein Miauen meine Ohren, noch bevor ich das Tier zu Augen bekam. Eine schwarze Katze.
Sie lief von der Hecke aus auf mich zu, schmiegte sich an mich und begann zu schnurren. Verschwinde! Ich hab zu tun. Ich drückte sie beiseite, aber sie ließ sich nicht davon abbringen, es ein zweites Mal herauszufordern. Nervig!
»Sie scheint dich gern zu haben.« Was? Vor Schreck drehte ich mich schlagartig um und stützte mich mit der Hand am Boden ab, um nicht umzukippen. Helio? Er stand, ebenfalls in der Hocke, plötzlich dicht hinter mir und streichelte das Vieh gediegen über den Rücken. Hatte er sich hergebeamt?
»Was zur Hölle machst du hier?«, flüsterte ich verärgert und musste mich beherrschen, mir meinen Schreck nicht anmerken zu lassen. Ich musterte seine ungewohnt schwarze Hose, das dunkelgraue T-Shirt und die schwarze Cap. »Du und die Nachbarskatze könnt euch wieder verkrümeln. Ich hab hier alles sehr gut im Griff.«
»Ich wusste nicht, dass du auch hier bist. Woher hast du die Adresse?«»War an Daphnes Handy.« Und er? Woher kannte er die Adresse? Ich warf ihm einen fragenden Blick zu.
Er schluckte, als hätte ich ihn auf frischer Tat ertappt. Im selben Moment dämmerte mir, dass er ebenfalls an Daphnes Handy gewesen sein musste. Wie untypisch für ihn.»Ich weiß. Ich bin nicht stolz drauf«, flüsterte er zurück. »Aber sie ist im Moment sauer auf mich und ich traue Liam keinen Meter über den Weg.«
Ich grinste und schaute konzentriert zu Daphne und Liam, die sich mit aufeinander zeigenden Fingern über irgendetwas stritten. »Was ist da zwischen euch passiert, hm? Sie hat gesagt, du hast ihr einen Korb gegeben.«Er schwieg, atmete tief durch. »Ich bin ... noch nicht bereit für sie. Sie hat etwas Besseres verdient.«
Kurz riss ich meinen Blick von der Szene in der Garage los, um ihn wieder anzusehen. »Da sind wir uns endlich mal einig«, grinste ich ihn an und schenkte ihm einen kurzen, siegessicheren Blick.
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Celesdeal - Ein himmlischer Pakt (Band 1)
RomanceDie zwanzigjährige Daphne möchte nichts weiter als in Ruhe Kunst zu studieren. Als sie kurz vor Studienbeginn verzweifelt nach einer Bleibe sucht, treten plötzlich zwei Kerle in ihr Leben. Devil behauptet tatsächlich der Teufel zu sein. Und Helio wi...