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❝My Mistakes❞
Matthew Nolan
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[YOONGI]
Ich hatte noch keine Minute geschlafen, obwohl es bereits nach Mitternacht war. Die Stille, die mich unhüllte, schien undurchdringlich. Kein Geräusch war zu hören, kein einziges Auto fuhr durch die Straßen. Selbst der Mond schien dunkler als sonst. Als der Klingelton meines Handys durch die Stille schrillte, flammte ein kleines Fünkchen Hoffnung in mir auf. Doch es war nicht Jeongguk, der mir schrieb, sondern Hoseok.
Hey, ich hab deine Eltern angerufen
Deine Mom meinte, dass sie so schnell wie möglich zurückkommen und, dass du dich ausruhen sollst
Ich rufe Jin an
Okay
Ich wollte nicht, dass meine Eltern ihren Urlaub abbrachen. Sie hatten sowieso schon so viele Sorgen. Und gleichzeitig fühlte ich mich unwohl mit der Frage, ob Mom am Telefon nur nett rüberkommen wollte und mich wohmöglich wieder anschreien würde, sobald sie zu Hause waren. Doch zu mehr als 'okay', hatte ich keine Kraft.
Ich ließ mein Handy neben mich fallen und starrte an die dunkle Decke. Früher hatte ich oft bei Jeongguk geschlafen und wir hatten uns gemeinsam den Mond angesehen, den man von seinem Zimmer perfekt sehen konnte. Aber seit ich 18 war, wollte er mich kaum mehr in seinem Zimmer haben. Also hatte ich von hier allein hoch zu den Sternen gesehen, doch es war noch lange nicht so schön wie mit meinem Bruder. Dad meinte, dass es an der Phase lag, in der er sich befand und ich hatte ihm geglaubt. Dennoch hatte ich ein komischen Gefühl, wenn Jeongguk sein Handy wegdrehte, sobald jemand den Raum betrat. Vielleicht hatte er auch einfach eine Freundin, von der wir nichts wussten. Doch ich hatte ihn nie mit einem Mädchen zusammen gesehen. In letzter Zeit hatte er sich außerdem eher im Haus aufgehalten, als nach draußen zu gehen, weshalb ich mich umso mehr wunderte, dass er ausgerechnet heute nicht zu Hause war.
Irgendwie schaffte ich es schließlich, mich aufzurichten und auf mein Handy zu sehen. Wieder ließ mich der Klingelton, den ich seit Jeongguks Abwesenheit auf laut gestellt hatte, kurz zusammenzucken.
"Jin?", murmelte ich erschöpft. "Hey, Yoongi. Hoseok hat mich eben angerufen und gefragt, ob ich weiß, wo Jeongguk ist.", sagte er und ich konnte deutlich etwas Müdigkeit in seiner Stimme mitschwanken hören, "Ich habe gestern morgen kurz mit ihm telefoniert. Er meinte, dass er kurzfristig zu Taehyung möchte und dich nicht wecken wollte, weil es noch so früh war." Verwirrt starrte ich auf die Bettdecke, die seit Tagen unangerührt hier lag. "Zu Taehyung? Aber er hätte mir doch eine Nachricht geschrieben.." Ich hörte, wie Jin leise seufzte. "Vielleicht hat er es vergessen. Er ist schon groß, Yoongi, er wird auf sich aufpassen. Er ist nicht mehr 5." "Aber immer noch mein Bruder..", erwiderte ich leise, "Wo sind deine Sorgen plötzlich hin? Du bist doch sonst der, der ihn wie ein Baby behandelt."
"Nicht immer, Yoongi. Außerdem ist er der Jüngste und ich der Älteste, da kann man schonmal einen beschützerischen Instinkt entwickeln. Aber ich behandel ihn nicht dauernd so." "Was meinst du damit?" "Hör mal, Yoongi.", hörte ich plötzlich Namjoons Stimme im Hintergrund, "Wir machen uns alle Sorgen. Aber du bist sein Bruder und ihr hockt ständig aufeinander. Ich könnte ihn verstehen, wenn ihm das mal zu viel werden würde." "Toll, jetzt hast du ihm ein schlechtes Gewissen gemacht.", seufzte Jin. Während die beiden anfingen zu diskutieren, legte ich auf und ließ mich kraftlos in die Kissen zurücksinken.
War es vielleicht wirklich meine Schuld? Fühlte Jeongguk sich nicht wohl? Ich könnte es ihm nicht verübeln, denn ich war nicht unbedingt weniger anstrengend als er.
Meine Gedanken landeten bei Hoseok. Er und Jeongguk waren nicht die besten Freunde, aber trotzdem hatte er unsere Eltern informiert und Jin angerufen. Er hatte all das gemacht, zu was ich keine Kraft hatte. Mein Körper fühlte sich unheimlich schwer an und meine Hände zitterten. In meinen Augen sammelten sich Tränen, doch ich wollte nicht weinen. Obwohl Jeongguk nicht hier war, wollte ich stark sein. Für ihn. Und für unsere Freunde.
Laute Stimmen unterbrachen die unendliche Stille, in der ich gefangen war. Ein Schuss nach dem anderen störte die sonst so ruhige Nacht. Verzweifelt hielt ich meine Hände an meine Ohren, doch es half nichts. Bilder tauchten vor meinen Augen auf. Menschen, die reglos auf der Straße lagen, all die Waffen, die unzählige Seelen auf dem Gewissen hatten und Angehörige, die blutgetränkte Tücher in den Händen hielten.
Mit einer Hand tastete ich nach meinem Handy, während ich mir mit der anderen über die Augen wischte. Es fühlte sich wie eine Ewigkeit an, bis Hoseok endlich den Anruf annahm. "Yoongi! Hast du ihn erreicht?" Ich antwortete nicht. Nur mein leises Schluchzen und das Knurren meines Magens waren zu hören. "Yoongi, hast du geschlafen?" "Mh", machte ich nur und schloss die Augen. "Also nicht? Yoongi, es wird nicht besser, wenn du dich so verrückt machst.", murmelte Hoseok. "I-ich kann nicht..", brachte ich leise heraus. "Weinst du?", hauchte er, "Yoonie, soll ich zu dir kommen?" "N-nein, bloß nicht. Ich will mir nicht auch noch Sorgen um dich machen müssen." Er seufzte leise und es war eine ganze Zeit lang still, in der ich seinem regelmäßigem Atem lauschte, um mich etwas zu beruhigen.
"E-es ist meine Schuld..", flüsterte ich irgendwann. "Was? Nein, ist es nicht. Du wusstest doch gar nichts davon. Und du kannst nicht 24 Stunden lang auf ihn aufpassen.", erwiderte Hoseok mit ruhiger Stimme, "Bitte gib dir nicht die Schuld dafür. Du konntest nicht wissen, dass es ausgerechnet heute wieder so auf den Straßen zugeht." "Ja, aber..ich weiß nicht. Ich habe einfach Angst. Ich will ihn nicht auch noch verlieren, verstehst du?"
"Natürlich, Yoongi. Aber das mit Minhyu war nicht deine Schuld." Seufzend öffnete ich die Augen und sah mich im Zimmer um. "Es ist schwierig, das zu akzeptieren.." "Er hat dir das Leben gerettet und dafür seins gegeben. Yoongi, er hat dich geliebt, sonst hätte er das nie getan.", sagte Hoseok leise. "Aber ich vermisse ihn..", hauchte ich, "Wenn ich ihm nicht gesagt hätte, wie es mir wirklich geht, hätte er mich an dem Tag nicht begleitet. Ich wäre gestorben, aber er hätte Leben können.."
"Hey, Yoonie, atme mal tief durch, ja? Das alles ist nicht deine Schuld. Es war gut, dass du ihm die Wahrheit gesagt hast, denn sonst hätte ich dich nie kennengelernt. Es war seine Entscheidung. Er wollte, dass du lebst." Müde kniff ich die Augen zusammen und bemühte mich, die Tränen zurückzuhalten. Die Erinnerung an Minhyu schmerzte. Mit ihm hatten Jeongguk und ich unseren ältesten Bruder verloren.
⚝──⭒─⭑─⭒──⚝
- 1065 words
Ich war heute im Krankenhaus und tada: Daumen verstaucht, heißt also ich kann nur mit einer Hand schreiben, aber life goes on, ig.
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𝐆𝐨𝐧𝐞 𝐀𝐰𝐚𝐲 ʸᵒᵒⁿˢᵉᵒᵏ
Fiksi Penggemar''𝐖𝐨 𝐢𝐬𝐭 𝐞𝐫?'' - Ich hätte nie gedacht, dass eine einfache Frage so schmerzhaft sein kann. Aber jetzt sitze ich hier, unwissend, was ich antworten soll. Trauer und Angst machen sich in mir breit, als ich meinen Eltern in die Augen sehe. . . ...