【i can't let my past catch me now】

26 7 10
                                    



╭─━━━━━━━━━━─╮

 ❝I Lost Myself❞

Munn

╰─━━━━━━━━━━─╯


.⋆。⋆☂˚。⋆。˚☽˚。⋆.

[YOONGI]


"Yoongi?" 

Mom sprach leise und in ihrer Stimme lag etwas fragendes. Mein Herz hämmerte gegen meine Brust, als ich ihr in die Augen sah. Hoseok, der neben mir saß, legte mir eine Hand auf die Schulter und nickte leicht. Langsam wandte ich meinen Blick wieder auf den Bildschirm. Mit meinen Händen umklammerte ich zitternd mein Handy und biss mir auf die Lippe.

"Wo ist er?" 

Ich hätte nie gedacht, dass eine einfache Frage so schmerzhaft sein kann. Aber jetzt saß ich hier, unwissend, was ich antworten sollte. Trauer und Angst machten sich in mir breit, als ich meinen Eltern in die Augen sah. "Es geht um Jeongguk.", flüsterte ich schließlich so leise, dass sie es wohl kaum hören konnten, "Er..er ist..tot." Mit einer Hand tastete ich nach Hoseoks und drückte sie so fest, wie mein Zustand es zuließ. 

Irgendwann sah ich, wie sich Tränen in Moms Augen sammelten. Kurz darauf beendete sie den Anruf und das Bild verschwand vor meinem tränenverschleiertem Blick. 

Hoseok zog mich zu sich, sodass ich meinen Kopf auf seine Brust legen und ihn umarmen konnte. Meine Beine fühlten sich ungewöhnlich schwer an und meine Hände zitterten immer noch. Tränen bahnten sich den Weg über meine Wangen und hinterließen eine nasse Stelle auf Hoseoks hellem Shirt. "I-ich muss..ins Bad.", brauchte ich heraus, befreite mich hektisch aus seinen Armen und eilte ins Badezimmer. 

Ich schloss die Tür hinter mir und drehte den Schlüssel ein Mal rum. Dann ließ ich mich schweratmend auf die kalten Fliesen fallen und schloss die Augen. "Scheiße..", entfuhr es mir, als ich meine Hand auf die Stelle legte, an dem sich mein Herz befand, "Nein.." Vor meinem inneren Auge tauchten Bilder auf. Stimmen füllten meinen Kopf und machten mich verrückt. Mein Herz raste. Meine Hände konnte ich kaum noch kontrollieren und meine Beine fühlten sich unstabil an. 

Zitternd zog ich mich am Waschbecken hoch und sah in den Spiegel. Mein Spiegelbild starrte aus dunklen Augen, die all ihren Glanz verloren hatten, zurück. Kraftlos versuchte ich mich aufrecht zu halten, doch meine Arme drohten unter dem Gewicht, mit dem ich mich auf dem Waschbecken abstützen musste, einzuknicken. Verzweifelt schnappte ich nach Luft und versuchte das Taubheitsgefühl in meinen Armen loszuwerden. Quälend langsam fand meine rechte Hand ihren Weg zu der Schublade, in der sich die Rasierklingen befanden.

Vorsichtig griff ich nach einer von ihnen und betrachtete sie im schwachen Licht, das die Straßenlaternen durch das Fenster strahlen ließen. Mit letzter Kraft zog ich meine Hose nach oben und setzte die Klinge an. Kalt lag sie eine Weile an meiner Haut, während ich einfach auf sie herabstarrte und mich fragte, was ich hier überhaupt tat. 

"Yoongi, egal, was passiert. Versprich mir eine Sache, ja? Tu dir nie wieder weh, verletz dich nicht mehr selbst. Komm zu mir, wenn du jemanden zum Reden brauchst. Kämpf gegen die Gedanken an. Bitte." 

Klirrend viel die Klinge zu Boden, als ich an Hoseoks Worte von damals dachte. Meine Beine zuckten, mein Atem verschnellerte sich und Tränen strömten meine Wangen hinunter. "Hoseok..", flüsterte ich. 

Irgendwie schaffte ich es, mich zurück in sein Zimmer zu schleppen und die Tür zu schließen. Kaum wollte ich mich umdrehen, gaben meine Beine nach und ich sackte zu Boden. "Yoongi!" Hoseok kniete sich vor mich und griff nach meinen Händen. "Was ist passiert?" Schluchzend presste ich mich an seinen warmen Körper und versuchte die Gedanken in meinem Kopf zu verjagen. 

"Yoonie, was ist los?", fragte er leise, während sein Atem meine Wangen streifte und ein paar meiner Tränen trocknete. "Hobi..ich..es tut mir leid.", hauchte ich mit zittriger Stimme. Ich hörte mich schrecklich an. Ich fühlte mich schrecklich. Mein Körper war am Ende und so auch mein mentaler Zustand. Ich brauchte ihn. Ich brauchte beruhigende Worte. Ich brauchte etwas zum Ruhigwerden. 

"Was tut dir leid?", flüsterte Hoseok. Er schlang seine Arme enger um mich und stand auf, um mich auf sein Bett zu legen. Dann drückte er meinen Kopf an seine Brust und ließ mich seinem Herzschlag lauschen.

"Ich..wollte..Hobi..ich.." Meine Stimme verschwamm in einem Meer aus weiteren Tränen und Schluchzern. Meine Hände krallten sich in Hoseoks Shirt und ich presste meinen Kopf verzweifelt gegen seine Brust. Ich wollte fliehen, vor was auch immer. 

"Was wolltest du, Yoonie?" Ich schüttelte verzweifelt den Kopf und befreite mich langsam aus seinem Griff. "Komm mit..", sagte ich nur und schon führten meine Schritte mich ins Bad. "Yoongi?", hörte ich Hoseoks ruhige Stimme hinter mir. Sein Blick folgte meinem, bis er auf der Klinge hängen blieb, die noch immer unbenutzt am Boden lag. 

"Hey, Yoongi", flüsterte er und drehte mich vorsichtig zu sich. Dann zog er mich in eine weitere Umarmung und strich sanft über meinen Rücken. Ich fühlte mich gefangen. Gefangen in einer Welt, die nur Unheil brachte und mich noch mehr zerbrechen ließ. Seufzend kniff ich die Augen zusammen und lehnte meine Stirn an Hoseoks Schulter. 

"Ich bin hier, Yoongi und ich werde auf dich aufpassen. Ich werde versuchen, dir zu helfen. Das, was damals passiert ist, soll sich nicht nochmal wiederholen, okay?" 


⚝──⭒─⭑─⭒──⚝


- 832 words

Ich hab den Schultag überlebt 🫠

𝐆𝐨𝐧𝐞 𝐀𝐰𝐚𝐲 ʸᵒᵒⁿˢᵉᵒᵏWo Geschichten leben. Entdecke jetzt