Es freut mich, dass ihr es bis zum Ende geschafft habt! Es hat mich selbst überrascht, wie schnell und ohne viel zu grübeln (oder neuzuverfassen), diese Novelle entstanden ist. Drei Etappen hat es gebraucht und knapp ein Jahr - ein Rekord dafür, dass ich eigentlich sehr zufrieden mit dem Resultat bin.
Im Endeffekt ist das hier wieder eine Geschichte, die für mich persönlich sehr wichtig war, fertiggestellt zu werden und wenn ich dabei noch ein paar andere mitgenommen habe, dann freut mich das umso mehr.
Wenn ihr Fragen habt, dann werdet sie hier gleich mit los und ich freue mich über jeden angeregten Gedanken, eure Interpretationen, Meinungen und Anmerkungen! :}
Diese Geschichte versucht nicht, reale Halluzinationen nachzustellen, sondern lediglich einige meiner Erfahrungen und Träume zu verbildlichen.
Ihr habt es bestimmt schon richtig erraten - die nächtliche Besucherin ist ein klassisches Beispiel für Schlafparalyse und ist mit wirklich passiert. Nur, dass ich weniger Angst hatte, als Kari (ha). Als ich nach diesem schauerlichen Ereignis aufgewacht bin, war das Erste, das ich unbedingt machen wollte, voll Begeisterung darüber erzählen. Nicht zwangsläufig in dieser Form hier (das Ereignis ist dann doch schon eine Weile her), aber wie schon im Vorwort erwähnt, fielen dann ganz plötzlich alle Teile an ihren Platz und hier stehen wir also.
Wer Schlafparalyse hat, weiß, wie grässlich sie im Moment sein kann, wie verwirrend und trügerisch, aber auch, wie unglaublich witzig sie nach dem Aufwachen ist (oder aber das bin nur ich 🤔).
Schlafparalyse ist eigentlich ein harmloser Zustand, bei dem der Körper vom Gehirn noch „ausgeschalten" ist, sprich in einem lähmungsartigen Zustand steckt, um in der REM-Phase nicht um sich zu schlagen. Wenn dann aber der Kopf aufwacht, dieser Schalter aber noch nicht umgelegt wurde, kann es den Eindruck erwecken, man wäre schon wach, obwohl man es in Wirklichkeit noch gar nicht ist.
Ich hatte in meiner Kindheit (und immer noch ab und an), solche Zustände, in denen ich „träume, aufzuwachen". Der Unterschied zu meinen luziden Albträumen (in Ermangelung einer besseren Umschreibung nenne ich sie einfach mal so) und Schlafparalyse ist wirklich die Paralyse. Ich kann schreien und nach meinem Partner schlagen, damit er mich aufweckt, so viel ich will, es bewegt sich kein Muskel.
Es ist vor allem so unfair, weil auf den ersten Blick alles so ist, als wäre man tatsächlich erwacht. Die Umgebung ist genau so, wie beim echten Erwachen (mich würde ja brennend interessieren, ob die Augen in dieser Phase offen sind), aber das ist alles nur Lug und Trug! Dann kommen die auditorischen Halluzinationen, ich höre öfters was umfallen, meistens aber Schritte, die auf mich zukommen. Oder im Falle der nächtlichen Besucherin ist diese Paralyse auch verbunden mit visuellen Halluzinationen. Die Türe öffnet sich, jemand kriecht hindurch und wispert dir was ins Ohr.
Das Erwachen ist jedes Mal verbunden mit einem Gefühl (und in meinem Fall einem grausamen Tod, hier kommen dann die taktilen Erscheinungen ins Spiel), als würde man von ganz tief unter Wasser endlich zurück an die Luft gelangen. Das Hirn legt letztlich den kleinen „oh wir sind wach"-Schalter um, alles löst sich, wie eine überspannte Feder, die losgelassen wird und man ist frei. Danke, Gehirnschalter, bitte nächstes Mal nicht bei der Arbeit schlafen! :)
Interessant zu wissen: Die Idee für diese ganze Novelle entstand durch eine Scherzanrufnachricht in "Die Sims" - ist das Leben nicht voller Wunder und Absurdität? :D
Damit sage ich noch einmal Danke fürs Lesen und bis hoffentlich bald in einer anderen Geschichte 🥰
Und nein, ich weiß bis heute nicht, was ich bereuen werde. ;) Oder vielleicht habe ich mir darauf bereits selbst eine Antwort gegeben. Wer weiß, die Zukunft ist bekanntlich ja schwer vorherzusagen (und wenn, dann in sehr variabelabhängigen 4 Minuten Etappen, nicht wahr SarahSems? 😁)
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[Novelle] Karis Brief 🗸
Ficción General»Wovor bist du dann davongelaufen?« Die Frage trifft mich mit sanftem Atem mitten ins Gesicht. Ich bin nicht davongelaufen, will ich sagen, kann es aber nicht. Ich denke an das leere Apartment meines Vaters, an die Stille und die Einsamkeit zwischen...